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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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aße n hie r in meine r Küch e z u Abend . E r erzählte , das s e r na c h Göteborg fahre n wolle , u m se i n e Sommersache n z u holen . Ic h hatte de n Eindru c k , al s würd e e r sic h e r ns t haf t überl eg en , hie r her überzusi e de l n . E r sagt e , e s se i au c h meinetw e gen.«
    Beim letzten Satz brach seine Stimme. Tan a ka senkte sein schweres Haupt, um seine Tränen zu verbergen, und blieb lange so sitzen. D ann hob er langsam wieder den Kopf und s a h Irene zornig an.
    »Am Montag, dem l. März, fuhr er. Seitdem habe ich nichts m ehr von ihm gehört. Jetzt weiß ich, waru m . Deswegen erzähle ich Ihnen das auch, weil Sie von der Polizei in Schweden sind und weil ich Ihnen vertraue. Sie sollen d en Mörder fassen!«
    » W arum wollen Sie n i cht m it der dänisc h en Poliz e i spreche n ?«
    »Marcus ka m unmittelbar nach N eujahr n ach Kopenhagen. Er wohnte zur Unter m iete bei einem … Freund. Dieser Fre u nd war Polizist. M a rcus bezeich n ete ihn im m er als › m ein kleiner Polizist‹. Der Polizist durfte nichts von uns wissen, solange Marcus bei ihm wohnte. Manch m al hatte ich das Gefühl, dass er vor diesem Polizisten Angst hatte. › E r ist fast noch schlim m e r als m ein Doktor in Göteborg‹, sagte er oft.«
    »Mo m ent! Sagte er wirklich ›sc h li mm er als m ein Doktor in Göteborg?‹«
    »Ja. W örtlich und bei v ersc h iedenen Gelegenheiten. Ich deutete das so, als seien der Polizist und der Doktor ei f ersüc h tig. Viell e ic h t a u f einander. Aber viell e icht m einte Marcus auch etwas anderes.«
    Hie r tauch t e n de r Pol i zis t un d d e r Arz t wi e de r auf. Gerü c htewe i s e wa r vo n i hne n bereit s be i de r E r m i ttlun g des Morde s a n Ca r m e n Øs t ergaar d di e Red e g e w e sen . Aber Ca r m e n wa r ein e Fra u un d Mar c u s e i n Mann . Handelt e es sic h u m denselbe n Poliziste n un d denselbe n Arzt , ode r war da s alle s bloße r Zufall ? Wi e hin g e s zus a mm e n?
    »Kennen Sie den Na m e n des Polizisten ? «, fragte Irene.
    »Nein. Er wollte ihn m i r nicht sagen. ›Du wärst ga n z schön erstaunt. Es ist besser, wenn du nichts davon weißt‹, sagte er, als ich ein m al fragte. Aber ein m al rut s chte ihm raus, dass der Polizist was m it dem Revier Vesterbro zu tun hätte. › W ir m üssen vorsic h tig se in‹, sa g t e e r . «
    »Sie hatten den Eindruck, dass d e r Polizi s t h i er auf dem Revier arbeitet ? «
    Tanaka zö g erte, ehe er antwortete: »Ich erin n ere m i ch nicht m ehr so genau. Aber d a ss er irgendeine Verbindung dazu hatte, war klar.«
    » W issen Sie, bei wem M arcus zur Unter m iete wohnte ? «
    »Nein. Nur dass es irgendwo in der Nähe des botani s chen Gartens war . «
    » W issen Sie, wie alt Marcus war ? «
    »Einunddreißig.«
    » W issen Sie, ob er Freunde und Verwandte in Göteborg hatt e ?«
    »Nein. Darüber weiß ich nichts. W i r sprachen ü b er alles Mögliche, nur nicht darüber.«
    » W orüber unterhielten S i e sich ? «
    » W ir hatten sehr viele Ge m einsamkeiten. Rei s en zum Beispiel. Marcus liebte es, zu reisen. Wir s p rachen darüber, im Herbst zusammen nach Japan zu fahren …«
    Tanaka unterbrach sich und stand abrupt auf. Geschä f t smäßig sa g t e e r: »Hi e r i s t m eine Handynum m er. Nur eine Hand voll Leute hat sie. Da m it können Sie m i ch rund um die Uhr erreichen. Rufen Sie m i ch an, wenn was sein sollte.«
    Irene stand auf und nahm den Zettel m it der Num m er. Tanaka verbeugte sich tief vor ihr, und sie tat es ihm gleich. Sie e m pfand eine große F reude über den Respekt und das Vertrauen, das T o m Tanaka ihr entgegenbrachte.
    Er führte sie durch die s c h m ale Diele und von dort in ein rie s iges Sc h l afzim m er. Hier r o ch es durch d ri n gend nach einem teuren Herrenparfü m . Der Raum wurde von einem riesigen Bett ohne Tagesdecke und m it schwarzen Seidenla k en do m i niert. Die W ände waren weiß verputzt, und der Wandsch m u ck bestand aus zwei großen, gerah m ten Fotografien. Bei d es waren Studien nackter junger Männer in Sch w arzweiß. In einer W and war eine stabile Tür. Irene bemerkt e , d ass sie sowohl m it einem Codeschloss als auch m it einem m assiven Sicherheitsschloss v er sehen war. Tanaka öff nete erst sä m tliche Schlösser und dann die Tür. Hinter der Tür lagen ein kleiner Absatz und eine sch m ale Treppe.
    » W enn Sie m i ch treffen wollen, rufen Sie m i ch einfach unter m einer Handynummer an. W i r vereinbaren

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