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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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hatte. Das Messer, das sie dem Skinhead weggenom m en h a tt e, w ar b ei n ä h er e r Betrac h tung ein S tilett. Es war ungewöhnlich kräftig und alles andere als ein Spielzeug. Mit einem leisen Klicken glitt d i e Klinge in d en Gr i ff. Die Waffe fand bequem in ihrer Manteltasche P l atz.
    Mit raschen Schritten ging sie Richtung Istedgade. Um zur Store Kongensgade und den Mädchen von den Scandinavi a n Models zu kom m en, sollte sie wohl am besten ein T axi auftreiben. W eniger als eine Minute später tauchte schon ein freies auf.
    Als sie dem älteren Taxifahrer die A dresse nannte, lachte er und sagte: »Ganz allein die Nacht um die Ohren schlage n ?«
    Sollte e r doch glauben, was er wollte. Sie sc h aute aus dem Seitenfenster und tat so, als würde sie ihn nicht verstehen.
    Sic h di e g a nz e Zei t konzentriere n un d ver s uche n zu mü s sen , D ä nisc h z u v e rstehe n – gan z z u schweig e n von Tom s Engl i sc h – , wa r unerhör t e r müdend . B i she r wa r es einigermaße n gu t gegangen , abe r gelegentlic h wa r e s ihr auc h s c hwe r g e fallen , b e sonder s dann , wen n schnel l geredet wurd e . D a konnt e e s pa s sieren , das s si e de n F a d e n verlor.
    Obwohl Tom Tanaka ein s e hr deutliches und gutes Englisch sprach. Viellei c ht war er ja besonders rücksic h tsv o ll, wenn er s i ch m it ihr unter h i elt, da er sic h er be m erkt hatte, dass sie nicht besonders sprachbegabt war. W i e k a m es, dass er als Japaner feh l erfrei Eng li sch sprach, jedenfalls in ihren Ohren? Hatte er in den USA gewohn t ? Ein Su m o-Ringer m üsste sich doch eigentlich die m eiste Zeit in Japan aufhalten? Denn dort wurden sie fast wie Götter verehrt. Konnte das m it seiner Ho m osexualität zusam m enhängen? Möglich.
    Endlich hatte das Opfer aus Killevik einen N a m en. Marcus Tosscander, einunddreißig, Designer. Plötzlich ging ihr auf, dass sie gar nicht danach gefragt hatte, was er eigentlich designt hatte, a b er das würden sie sicher herausfinden, jetzt wo sie wus s ten, nach wem sie fra g en mussten.
    Die zwei, d i e sie in der T o reinfahrt überfallen hatten, konnten d i e etwas m it der Er m ittl u ng zu tun h abe n ? Sie dachte darüber in Ruhe nach und verwarf diese Möglichkeit schließlich. Es war s i cher b l oßer Zufa ll , dass sie sich gerade an diesem Abend in der Gegend um die Istedgade heru m getrieben hatten.
    Si e fuhre n breit e Straße n entlan g un d a n grel l beleuchtete n Häuser n vorb e i . Si e hatt e da s G e fühl , San d unter de n Augenl i der n z u h a b e n , un d me r kte , wi e müd e si e wa r .
    Der Fahrer blinkte und hielt am Rand des Gehsteigs.
    »Da wären wir. Hinein ins Vergnügen«, sagte er und gluckste erneut.
    »Könnten Sie hier warte n ? Ich will n u r nach einer bestim m t en Person fragen.«
    »Ja. Aber erst m al bezahlen, bitte.«
    Das tat I r e n e, dann ö ff nete s i e d i e W agentür u nd wollte schon aussteigen, als sie s i ch plötzlich wieder ins Halbdunkel des Taxis zurüc k sinken ließ. Ein Mann kam zu Fuß die Straße entlang. Er wirkte zielstrebig und blieb vor der Haustür m it der Nummer 50 stehen. Hier hatten die Scandinavian Models ihre Räu m e. Eingehend betrachtete er die Klingeln. Schließlich fand er, was er gesucht hatte. Ohne zu zögern, betrat Kri m inalinspektor Jens Metz das Haus, und sie sah seinen breiten Rücken hinter dem Glas der Haustür verschwinden.
     
     
    Zehn Minuten blieb sie auf d e m Rücksitz des T axis sitzen. Schlie ß lich war s i e das v i el sagende Gemur m el des Fahrers leid: »Ach so. W i r haben den ungehorsa m en Ehe m ann b e schattet. Das war es also!«
    Sie stieg aus dem T a xi und ging m it entschlossenen Schritten zur Haustür. Die Scandinavian Models res i d i e r t en i m ers t e n S tock. Sie drückte auf den Messingknopf neben d e m kleinen Schild. Der Türöffner summte, und sie drückte die schwere Tür auf.
    Die stabile Wohnungstür aus T e akholz war neu. An der Tür war ein glänzen de s Messin gs child an g e b racht, d as einen bei den Scandinavian Models willkom m en hieß. Auf den ersten Blick hätte m an das Ganze für den repräsentativen Eingang einer Recht s anwaltskanzlei halten können.
    Die Tür wurde erst auf Irenes zweites Klingeln g eöffnet. Das Mädchen, das laut Anzeige Petra hieß, m achte auf. Sie war blond gefärbt und stark gesch m inkt, obwohl sie kaum älter als zwanzig sein konnte.
    Ihre durchsichtige Bluse g a b m i ndestens ebenso viel preis

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