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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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kra m en und nach einem Stück Papier und einem Stift suchen. Als er erneut den Hörer nah m , diktierte sie ihm alles, was sie über Tosscander wusste. Andersson klang hochzufrieden, begann aber zu m eutern, als sie n i c h t erzä h len wollte, woher die In f o r m ationen stam m t en.
    » W arum kannst du m i r das nicht sagen? Ist der Infor m ant glaubwürdig?«
    Irene hatte keine Schwier i gk e ite n , sich die Reaktion ihres Che f s vorzust e l le n , f alls sie i h m ihren In f or m anten beschreiben würde: ho m osexueller ehe m aliger Su m o- Ringer, der einen schwarzen Seidenpyja m a trägt und Kopenhagens größten Gayshop besitzt.
    »De r Info r m an t is t über a u s glaubwü r dig . D u mu s s t dich au f mic h v e rlassen , wen n ic h sage , das s di e g a nz e Sache äußers t komplizier t ist . Be i de n Ermittlunge n i m Mord f all de r Prostituierte n hie r i n Kopenhage n vo r zwe i Jahren tauchte n e i n Polizis t un d ei n Arz t auf . Da s Merkwürdig e ist, das s e s lau t unser e m Info r m a nte n vo r d e m Ve r schw i nden vo n Mar c u s Tossc a nde r i n sein e m Umfel d eb e nfall s e i nen Poliziste n un d eine n A r z t gegeb e n hat . Ni e m an d weiß , ob si e wirklic h existieren , abe r ei n bemerkenswerte r Zu f al l ist da s schon . De r Polizis t schein t etwa s m i t d e m R e vier Vesterb r o z u tu n z u haben . E s könnt e als o eine r vo n d e n Kolleg e n s e in , mi t d e n e n ic h i m Augenbli c k z us a mm e narbeite . Ic h mu s s mic h a ls o etwa s b e deck t halten.«
    »Ein Polizist! Das glaub ich keine Sekunde!«
    Andersson unterbrach sich, und am anderen Ende der Leitung wurde es still. E r räusperte sich ein paar Mal und sagte dann: »Irene. Du … du bist doch vorsichtig. Geh keine Risiken ein. W enn es wirklich so ist, wie du sagst, kann es gefährlich werden.«
    Seine Sti mm e klang beunruhigt.
    »Ich pass schon auf m ic h auf. Heute kopiere ich nur die Er m ittlung s protokolle im Mordfall Car m en Østergaard. Dann fahre ich direkt nach Hause.«
    »Gut. Lass von dir hören, falls noch was sein sollte.«
    »Mach ich. Bis dann.«
     
     
    Sie zog die Vorhänge beiseite und freute sich, dass die Sonne hervorgekom m en war – schwach zwar, aber im m erhin – und auf die Fassade gegenüber schien. Das hob ihre Laune beträchtlich. Sie ging in das Frühstückszimmer des Hotels hinunter und genoss ein herrlic h es dänisc h es Frühstück. Zufrieden stellte s i e fest, dass der K affee recht anständig war. Der Käse wäre ihr beim Reinbeißen fast vom Brötchen gekrü m elt: Dä n i sch e r Käse war o ff enbar gut abgelagert.
    Satt und zufrieden fuhr sie m it dem Lift wieder nach oben auf ihr Zimmer und packte die letzten Sachen in ihre Tasche.
    Peter Møller ka m , als s i e an der Rezeption gerade i h re Schlüssel abgab.
    »Morrn, m orrn! W i e geht’s ? «, sagte er und schenkte ihr ein sonniges Lächeln.
    Er erinnerte Irene an Fredrik Stridh. Beide waren sie der Typ, der i mm er ausgeschlafen und frisch geduscht wirkte, auch wenn das überhaupt nicht sein konnte. Eine beneidens w erte Eigen s cha f t, die bei ihr leid e r n u r m angelha f t entwick e lt war. W e nn sie wie in d i eser Nacht nur fünf Stunden geschlafen hatte, sah sie leider auch danach aus. Aber sie hatte große Sorgfalt auf ihr Make-up verwendet und bedachte Møller ebenfalls mit einem stra h l enden Lächeln. Ho ff entlich ka uf te er es ihr ab. W enn er fand, dass die Kollegin aus S chweden so früh am Morgen etwas m itgenom m en aussah, dann sollte e r ge f ällig s t glauben, dass sie in ihr e r Einsa m keit die Mi n i bar in ihrem Hotelzim m e r geplündert hatte. Keiner ihrer dänischen Kollegen durf t e von ihren privaten m itternächtlichen Nachforschungen erfahren.
    »Morrn. Alles in Ordnung«, erwiderte sie.
    Møller nahm ihr die Tasche ab, ehe sie sich noch bücken konnte. Mit der anderen Hand h i elt er ihr dann w i e im m er die Tür auf. Höflich und gesittet, aber schwer einzuschätzen, fand Irene. W ar er m öglicherweise der Polizi s t? Energisch wies sie diesen Gedanken von sich. Es roch nach V erfolgungswahn, wenn sie begann, in solchen Bahnen zu denken.
     
     
    Es war zeitraubend, die Ve r höre auf Dänisch zu lesen. Irene überflog die Texte und versuchte das herauszupicken, was ihr nützlich vorka m . D a s Risiko bestand, dass sie dabei etwas W i chti g es über s ah. Aber der Kopierer war neu und arbeitete schnell. D a m it tröstete sie sich. Es gab ihr

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