Die Tätowierung
ihren Ü berlegungen. Sie nahm den Hörer, da sich außer ihr nie m and im Z i mm e r befand.
»Kri m i nalinspektorin Irene Huss«, sagte sie langsa m .
Sie gab sich Mühe, extra deu t lich z u sprec h en, f alls di e Person am anderen Ende Mühe haben sollte, Schwedisch zu verstehen.
»Ausgezeichnet, dass ich Sie erwische! Hier ist Yvonne Stridner.«
Das Letztere hätte s i e n i cht zu s agen brauchen. N i e m and außer ihr trompetete so in den Hörer.
»Ich habe eben m it Svend Blokk gesprochen. Es gibt bestim m t e Details, die das Vorgehen beim Zerstüc k eln unserer Leiche betreffen, die ich gerne m it d e m Kopenhagener Mord von vor zwei Jahren vergleichen würde. Er erwähnte, dass S i e ihn heute aufsuchen würden, um sich den detaillierten Obduktionsbericht abzuholen. Das brauchen Sie nicht. Ich spreche m it Svend direkt darüber. Aber eins kann ich Ihnen bereits jetzt sagen. Es ist derselbe Täter.«
Yvonne Stridners T i rade brachte Irene ganz durcheinander, und sie brachte nur ein knappes »Danke« über die L i ppen.
Yvonne Stridner ließ sich davon nicht bre m sen.
»Keine Ursache. Das bedeutet keine zusätzliche Arbeit. So ist es ei g entlich auch natürlic h er. Sie küm m e r n sich um die polizeilichen Er m ittlungen und ich um die Obduktion. Aber es ist schon seltsam, dass ein solcher Mörder sowohl in Göteb o rg als auch in K openhagen am W erk sein soll. Zwischen den beiden Städten lie g t im m e rhin ein zie m licher Abstand. Mindeste n s dreihundert Kilo m eter. Und der Öresund.«
Irene begriff sofort, dass d i e Professorin Unrecht hatte. Das war ü berhaupt nicht be m erkenswert, d a es sich wahrschei n lich um zwei Mör d er handelte, einen dänischen Polizisten und einen schwedi s chen Arzt. Es konnte sich natürlich auch um eine Person handeln, die zwischen den beiden Städten hin- und her p endelte, aber die ungenauen Personenbeschreibungen, die s i e hatte, ließen auf zwei Mörder schließen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht m erkte, dass Frau Stridner am anderen Ende weitergesprochen hatte. Um nicht zerstreut zu wirken, mur m elte sie e t was Undeutli c hes, was wie ei n e Zustim m ung klang.
»Sehr gut! Dann sind wir uns einig«, stellte Frau Stridner fest.
Ein deutliches Klicken verriet, dass d i e P rofessorin aufgelegt hatte. Irene tat das ebenfalls, und fragte sich, worin sie und Frau Stridner sich einig geworden waren.
Irene war bis gegen zwölf m it dem Kopieren beschäftigt. Dann öffnete Jens Metz die Tür ihres Zi mm ers und streckte sein rundes Gesicht durch den Spalt.
»Kom m en Sie m it zum Mittages s e n ? «
»Ja, gern. Ich bin fertig.«
»Sie sind wirklich effekt i v«, sagte Metz und lächelte freundlich.
Seinen Besuch bei den S candinavian Models erwähnte er m it keinem W ort. Viell e icht w ü rde er das ja beim Mittagessen nachholen. Irene beschloss, abzuwarten.
Sie suchte ihre Papiere zusam m en und steckte sie in ihre Tasche. Sie konnte sie genauso gut gleich mitneh m en. Dann brau c hte sie n ach dem Mittagessen kei n en U m weg m ehr zu m a chen und konnte sofort nach Hause fahren.
Peter M ø ller schloss sich i hnen an. Es ging in ein zie m lich verqual m tes Lokal hinter dem Tivoli, in dem sie vorzüglich aßen. Alle drei nah m en Beefsteak m it Bratkartoffeln. Møller und Metz tranken Bier. Irene lehnte ab und wies darauf hin, dass s i e noch Auto fahren müsse.
»Das verschwindet aus dem Blut, bis Sie in Helsingborg sind«, sagte Metz.
»Es ist das Risiko nicht wert.« Irene lächelte.
Um das The m a zu wechseln, sa gt e sie: »Sie m üssen Beate Bentsen von m i r grüßen und ihr für ihr enor m es Entgegenkommen danken. Und auch Sie beide waren m i r eine große Hilfe. Vielen Dank.«
»Keine Ursache«, sagte Metz und hob sein Bierglas. Mehr um überhaupt etwas zu sagen, fragte Irene: »Nicht dass ich n e ugie r ig s e in will, ab e r was m acht eigentli c h Herr Bentsen ? « Metz lachte.
»Einen Herrn Bentsen hat es nie gegeben.«
»Aber sie hat doch von einem Sohn erzählt«, erwiderte Irene etwas dum m .
»Ja, und dem sind Sie bereits begegnet.« Jens Metz grinste.
Irene be m erkte den warnenden Blick, den Peter Møller seinem Kollegen zuwarf, aber dieser schien ihn nicht zu registrieren. Er konzentrier t e sich vollkom m en auf sein Glas. Als er es endlich von den Lippen genom m en hatte, hakte Irene nach: »Bin i c h dem Sohn von Beate Bentsen denn schon begegnet ? «
»Klar! Das ist E m il,
Weitere Kostenlose Bücher