Die Tätowierung
der bei Tom Tanaka heru m hängt. E m il Bent s en. Pet e r s agte, s i e h ätten ihn g estern im Geschäft getroffen.«
Irene war vollkom m en verblüfft. Es war, als hätte ihr je m and eine Ohrfeige versetzt. E i ne tiefe Falte wurde zwischen de n Brauen v o n Jens Metz sic h tbar, u nd er sah unsicher zu Peter Møller hinüber.
»Hast du ihr das gestern nicht erzählt ? «, fragte er Møller gereizt.
Møller seufzte und antwort e te dann: »Das hat t e schließlich n i chts m it der Er m ittlung zu tun.«
Wo m it er Recht hatte. Aber es war nicht u nwichtig, wenn m an wie Irene Info r m at i onen besaß, über die ihre beiden dänischen Kollegen nicht verfügten. Sie hatte das Gefühl, no c h ein m al m i t Tom Tanaka sprechen zu m üssen, bevor sie fuhr.
Ausgerech n et da erklang a u ffordernd die Marseillaise aus ihrer Manteltasche. Der Mantel hing über ihrem Stuhlrücken. Es dauerte e i n paar S ekunden, bis sie ihr Handy hervorgekra m t hatte.
»Irene Huss.«
Es war still in der Leitung, aber sie hörte, dass je m and at m ete.
»Hallo ? «, sagte sie.
»Hier … hi er ist P e tra. Von den Scandinavian Models. Bell … Isabell i s t verschwunden.«
Irene m erkt e , dass ihr H e rz ei n en Sc h l ag aussetzte.
» W arte einen Mo m ent«, sagte sie.
Sie nahm d a s Nokia-Handy v o m Ohr und lächelte Metz und Møller entschuldigend an.
»Meine Tochter. Sie hat ein Proble m .«
Gleichzeitig stand sie auf und nahm Kurs auf die D a m entoilette. Dort drinnen p r esste s i e wie d er das Telefon ans Ohr.
»Hallo, Petra. Sind Sie noch dran ? «
»Ja.«
»Si e s a gte n wa s darübe r , das s I s abel l verschwunde n ist ? «
»Ja. Sie ist von … ei nem Auftrag nicht zurückgekom m en …«
» W ie lange ist sie schon weg ? «
»Sie ist gestern Abend gegen elf gegangen.«
» W ohin ? «
»Zum Hotel Aurora.«
»Das wissen Sie sic h er?«
»Ja. W i r schreiben alle Bestellungen in ein Logbuch. Bell sollte vor halb zwölf i m Aurora sein.«
» W issen Sie, wer sie bestellt hat ? «
»Ich habe diesen Auftrag nicht entgegengenom m en, aber im Logbuch steht, dass der Kunde Simon Steiner hieß.«
»Die Bestellung erfolgte also telefonisch ? «
»Ja.«
» W issen Sie, wo das Hotel Aurora liegt ? «
»Die Adresse steht hier. Colbjørnsensgade. Das ist …«
»Vesterbro. Ich weiß.«
Ungefähr zur gleichen Z eit, als I s ab e ll im Hotel erwartet wurde, hatte Irene in Tanakas Wohnung hinter dem Gayshop gesessen. W ahrscheinlic h er war, dass sie genau vor ihrer Schlägerei m it den Skinheads dort eingetroffen war. Ihr Herz klopfte wie verr ü c k t, und es gel a ng ihr nicht, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Zum Schluss fragte sie: »Es kann nicht sein, d a ss Isabell über Nacht bei dem Kunden geblieben ist und verschlafen hat ? «
»Nee. W i r übernachten nie bei den Kunden.«
»Haben Sie die Polizei v erstän d igt?«
Nach einem langen Schweigen antwortete Petra: »Nee. Es war ein Mann hier, der nach Bell gefragt hat. Er sagte, er sei von der Polizei, und zeigte seinen Ausweis … aber da war Isabell bereits weg, und dann k a m en Sie. Aber Sie gaben m i r schlie ß lich eine Visiten ka rte m it Ihr e m Na m e n und Ihrer Handynum m er, und deswegen dachte ich …«
»Petra. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie m i ch angerufen und m i r das gesagt haben. Aber ich habe nicht die Möglichkeit, etwas zu unterneh m en. Weil ich von der Polizei in Schweden bin, besitze ich in Däne m ark keinerlei V o ll m achten. Ich schlage v or, dass sie die W ache in Vesterbro anrufen und zu Protokoll geben, dass Isabell von ihrem Treffen im Hotel Aurora nicht zurückgekehrt ist. Nur die dänische Polizei kann das Hotel durchsuchen.«
Nach einem langen Schweigen sagte Petra: »Glauben Sie, dass die sich auf einen anony m e n Tipp einlassen ? «
»Ja. Sie kö n nten a u ch d as Hotel anrufen. Haben Sie das schon versucht ? «
»Nee. Aber vielleicht sollte ich das …«
»Es wäre ein Anfang. Übrigens, sagte Jens Metz wirklich, dass er von der Polizei ist?«
»Doch … das m achen die m anchmal … sie sagen, dass sie die Lokale inspizieren wollen … sozusagen …«
Alles für eine Gratisn u mmer, dachte Irene. La u t m einte sie: »Hören Sie, ich muss jet z t aufhören. Ich rufe Sie in zwei Stunden wieder an. Vie l leicht haben Sie bis dahin was rausgekriegt. Und falls Isabell auftaucht, können Sie m i ch ja unter dieser Nummer erreichen.«
»Okay. Bis dann.«
Al s Ir e n e da s Tel e fo
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