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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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n einsteckte , merkt e si e erst , wie besorg t si e war . W a s wa r g e sch e hen ? W a r e s wirklich Zufall , da s s Isabel l un d si e zu m selbe n Z e itpunk t in derselbe n S t raß e diese r riesige n Großstad t g e wes e n waren?
    Es lief ihr eiskalt den Rücken hinu n ter. Als würde ei n e unsichtbare Hand sie wie eine Marionette bewegen. Je m and trieb sein Spiel m it ihr. Sie hätte in diesem Augenblick alles dafür gegeb e n, ins Drehbuch schauen zu dürfen.
    Konnte Tom Tanaka hinter Isabells Verschwinden stecke n ? Kau m , da sie m it ihm nicht über s i e gesprochen hatte. Die E i nzigen, m it denen sie gesprochen und denen sie a u ch das Foto gezei g t hatte, waren Beate Bentsen, Jens Metz und Peter Møller. Alle drei von der Polizei.
    Tanaka hatte gesagt, er würde ihr vertrauen. Es hatte den Anschein, als sei er der Einzige, dem sie i m Augenblick ebenfalls vertrauen konnte.
    Sie zog Tanakas Visitenkarte m it seiner Handynum m er aus der T asche. Es klingelte nur ein m al, da antwortete er bereits.
    »To m .«
    »Hallo. Hier ist Irene Huss.«
    »Hallo. Gibt’s was Neues ? «
    Es dauerte eine Sekunde, bis Irene in ihrer Verwirrung die Bedeutung von »what’s n e w« begriff. Stotternd begann sie zu erklären: » N ein. Ich habe … keine Neuigkeiten. Aber ich muss Ihn e n ein paar Fragen stellen. Ist das in Ordnung ? «
    »Das kommt auf die Fragen an.«
    »Sind sie allein ? «
    »Ja.«
    »Es geht um E m il. Wie l a nge arbeitet er schon bei Ihnen ? «
    Irene war erstaunt, d a ss Tanaka kurz lachte.
    »E m il arb e itet n i cht b ei m i r. Er ist m ehr eine A r t Volontär.«
    »Volontär? Was m einen Sie da m it ? «
    »Er hängt hier im Laden ru m , seit ich ihn übernom m en habe. Gelegentlich besorgt er was für m i ch. Aber m eist ist er einfach nur da. Mit der Zeit sind wir uns näher gekommen. Irgendwie ergab es s i ch so, dass er ab und zu hier aus h il f t . «
    »Hat er noch eine andere Arbeit?«
    »Er studiert Jura.«
    » W issen Sie was über E m ils Elter n ?«
    »Nicht die Bohne. Interessiert m i ch nicht. W arum fragen Sie ? «
    »Seine M u tter h ei ß t B eate Bents e n. Sie ist Kri m inalkom m issarin. Sie arbeitet in Vesterbro.«
    Es wurde still. Irene ko n nte Tanakas schwere Ate m züge hören. Schließlich holte er noch ein m al tief Luf t , und dann gab es eine Explosion: »Shit! Shit!«
    Dann herrschte Schweigen. Anschließend sagte er m it normaler Stimme: » W a n n fahren Sie nach Hause?«
    »Jetzt. Ich habe gerade m it m einen Kollegen Mittag gegessen. E s sind allerdings noch ein paar andere Sachen aufgetaucht, nach denen ich Sie ger n e fragen würde.«
    »Können Sie bei m i r vorbeikom m en ? «
    »Ich will’s versuchen. W i r sind in einem Lokal hinter dem Tivoli. Zu Fuß ist es nicht sehr weit zu Ihnen. Ich rufe Sie auf dem Handy an, wenn ich da bin. Ver m utlich wollen Sie, dass ich die Hintertür benutze ? «
    »Ja.«
    Irene beendete das Gespräch. Eilig erneuerte sie ihren Lippenstift, ehe sie zu ihr e n beiden Kollegen zurückging. Diese zahlten gerade. Irene lächelte entschuldigend.
    »Man kann nicht m al einen Tag wegfahren, da geht schon alles drunter und drüber. Ich zahle natürlich selber.«
    Sie zog i h re Brieftasche he r vor, aber Metz winkte ab.
    »Lassen Sie. Das geht auf uns. Sie können uns dann ja m al einladen, wenn wir nach Göteborg kom m en.«
    »Einverstanden. Vielen Dank.«
     
     
    Vor d e m Lokal verabschiedet e n sie sich. Sie schüttelten sich wiederholte Male die Hände und versicherten sich gegenseitig, wie angenehm die Zusammenarbeit doch gewesen sei. Irene schlug eine Richtung ein, und die beiden Männer d i e entge g engesetzte. Sie ging die Bernstorffgade entlang. An der großen Kreuzung hätte sie nach rec h ts abbiegen müssen, um zu ihrem Auto in der Studiesræde zu gelan g en, stattde s sen zweigte sie nach links ab und lief etwa hundert Meter die Vesterbrogade entlang. Rasch passierte sie die Colbjørnsensgade und bog in die nächste Querstraße ein, die Helgolandsgade.
    Irene m erkte, dass sie die Sch r itte verlangsa m te, je näh e r sie der Tordurchfahrt kam. Bei Tageslicht würde m an sie kaum angreifen, aber die Erinnerung an den Überfall, der erst zwölf Stunden zurücklag, war auf ein m al sehr deutlich. V orsichtig schaute sie in das Halbdunkel der Durchfahrt, ehe sie sich hind u rchwagte. Alles war friedlich. Sie zog ihr H andy a u s der Tasche und rief die Num m er Tom Tanakas auf, die sie im Restaurant v o r

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