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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Irene.
    »Hochzeit. Das sind doch verdam m t noch mal zwei Kerle«, sa g t e Jonny m it deutlichem Abscheu in der Stim m e.
    Neben der Einladungskarte k l ebten m ehrere Fotos, die offenbar bei der Partnerschaftszere m onie und d e m anschließenden Fest m ahl aufgenom m en worden waren.
    Di e beide n Männe r schiene n Anfan g dreißi g z u s ein . Der ein e wa r g r o ß un d blond , de r ande r e kleine r un d dunkelhaarig . Möglicherweis e wa r e r etw a s älte r al s sei n blonder Partner . Be i d e trug e n eine n dunk l e n Anzu g un d e i ne knallrot e Fl i ege . Di e Rose n i m Knopfloc h war e n eb en falls rot . Au f de m erste n Bil d schiene n si e m i t ernste r Miene d e m St a nde s be a m t e n zu z uhören . Hin t e r d e m blonde n Mann konnt e ma n da s hübsch e Gesich t vo n Marcu s a u s m achen.
    Das nächste Foto war von der Seite aufgenommen. Hier war Marcus von hinten im Bild. Sein heller Leinenanzug saß perfekt.
    Das letzte F oto von der Trauung zeigte das Paar auf der Rathaustreppe. Es wurde von einer Menge Leute m it Reis bewor f en. Ire n e z ählte ei ns chlie ß lich Fotogra f en dreiundvierzig Hochzeitsgäst e . In der Menge leuchtete Marcus’ heller Anzug.
    Die nächsten Bilder waren beim Essen ge m acht worden. Fröhlic h e Menschen p rost e t e n einander zu und lachten. Das frisch gebackene Ehepaar strahlte sich und seine Gäste an. Es sah wie ein gelung e nes Fest aus. Irene stellte fest, dass auf den Bildern fast ebenso viele F rauen wie Männer zu sehen waren. Von abends gab es keine Fotos.
    » W ir sehen uns die Alben im Büro noch m al genauer an. Und du könntest vielleicht versuchen, Gunnarsson und Pahliss ausfindig zu m achen«, sagte Irene.
    Letzteres war an Hannu gerichtet. E r nickte.
     
     
    »Ich glaube, es ist langsam Zeit, Papa Tosscander zu besuchen«, sagte Irene.
    Sie stand gegen den Sch r eibtisch von K o m m issar Andersson gelehnt. Jonny saß m it saurer M i e n e auf dem Besucherst u hl.
    »Ich hab m it d e m Alten doch schon geredet. Und außerdem habe ich keine Lust, m i r die ganzen Schwulenpornos allein anzusehen.«
    Mit an g ewi d erter Miene schau t e er auf den Karton neben der Tür.
    »Nie m and z w ingt dich, die Zeitschriften auswendig zu lernen, und bei den Videos reicht eine flüchtige Kontrolle«, m einte Irene.
    Sie wollte sich nicht einge s t ehen, dass sie eben f alls keine Lu s t h atte, die Vi d eos anzuse h en. Deswegen fuhr sie schnell fort: » W ir m üs s en nachprüfen, ob Marcus in der ersten Märzwoche wirklich in d er Stadt war. Vielleicht h at er seinen Vater ja a n gerufen. Danach m üssen wir ihn f ragen. Vielleic h t hat e r es verges se n oder will sich nic h t daran erinnern.«
    »Hat Hannu die beiden Männer aus dem Album ausfindig ge m a cht ? «, wollte K o m m issar Andersson wissen.
    »Nein, aber er sucht weiter. Und er wird sie finden«, sagte Irene zuversichtlich.
    »Es ist schon nach fünf. Es wird langsam Zeit, Schluss zu m achen«, m einte Jonny.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon auf Anderssons Schreibtisch. Er hob den Hörer ab und warf dann sofort einen entsetzten Blick in Irenes Richtung.
    »Einen Augenblick. S i e steht neben m i r«, sagte er.
    Er reichte ihr den Hörer und zischte: »Da ist ein Däne, der dich sprechen will.«
    Erstaunt nahm Irene den Hörer.
    »Hier Irene Huss.«
    »Jens Metz. W i r haben Isabell Lind gefunden. Tot.«
    Irene bekam keinen Ton heraus. Ihre Kollegen sahen erstau n t , wie sie b l eich wurde und sich am Schrei b ti s ch abstützen musste.
    »Hallo! S i nd Sie noch dran ? «, war die Stim m e von Jens Metz zu verneh m en.
    Mit größter Selbstüberwindung gelang es Irene zu antworten: »Ich bin noch dran.«
    »Gut. Sie wurde er m ordet im Hotel Aurora aufgefunden. Das Obergeschoss ist für Gäste gesperrt, weil dort gerade renoviert wird. Die Maler haben sie in einem der Zim m er entdeckt. Es gibt Spuren, die auf unseren Mörder hindeuten.«
    Irene m erkte plötzlich ersta u nt, wie ihre Knie anfingen zu zittern. Sie stützte sich schwer am Schreibtisch des Kom m issars ab, und schließlich schaffte sie es, sich auf die Kante zu setzen. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Beine sie ni cht m ehr tragen.
    » W urde sie … zerstückelt ? «, gelang es ihr endlich zu fragen.
    »Nein. Aber die Vorgehensweise b eim Mord trägt di e Signatur u n seres Täter s . Sie wurde auf dieselbe W eise erdrosselt und m i sshandelt wie Car m en Østergaard und der Bursche, den Sie

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