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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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t durc h di e g r oße n Eckf e nste r war berausch e nd . Di e Sonn e flutet e her e in , un d wah r scheinlich hatt e Fräule i n Svensso n di e Jalousi e n au s Hol z herabgelassen , u m di e Blume n vo r de r sengende n Sonn e z u schützen.
    »Dieser Mann hat wirklich die Gardinen wegrationalisiert. Das finde ich sy m pathisch«, sagte Irene.
    Di e fenster l os e Wan d a n de r Schmalseit e de s Z i mmers wurd e g a n z vo n ein e m übe r quellende n Bücherregal eingenommen . I n de r Mitt e de s Raum s stande n sic h auf eine r schwarz-weiße n Kuhha u t z w e i w e i ß e L ede r s o f as gegenüber . De r Coucht i sc h b e stan d au s zwe i freistehenden Ma r m o r dre i ecken , ein e m weiße n un d ein e m s c hwarz e n . Sie ließe n sic h zusammenschieben . Di e einzige n anderen Möbe l w a re n ein e riesig e Stereoanlag e un d ein Großbildfe r nseher . A n de n Wände n h i nge n nu r z w ei Ölg e mäld e . Si e ware n gro ß un d st a mmte n offenba r von d e m s elbe n Künstler , de r da s Aquare l l i m Bü r o g e mal t hatte.
    »Hübsch«, m einte Hannu.
    Irene staunte. Hannu äußerte nur selten eine Meinung. Meist b ehielt er d i ese für sich.
    Sie durchsuchten die Wohnung, ohne außer drei Fotoalben im Regal etwas Interessantes zu finden. Das eine enthielt Bilder eines einzigen Ma n nes in ver s chiedenen Posen und Kleidern. Oben auf der ersten Seite stand d e r N a m e Marcus Tosscander. W ahrscheinlich handelte es sich um Bilder f ür e i ne Setka r te. I n tere s si e rt st e llte I rene fest, dass er auf den letzten beiden Seiten ohne Kleider posiert hatte.
    Er war sehr gut aussehend gewesen, volles, dunkelbraunes Haar, eben m äßige Gesichtszüge, große dunkelblaue Augen und ein einneh m endes Lächeln. Irene hatte irgendwie erwartet, dass er fe m i nin wirken w ürde, aber sein Aussehen war durch und durch m askulin. An den Nacktaufnah m en ersah m an, dass e r sehr fit war. Er hatte einen W aschbrettbauch und stramme Muskeln. Sie stellte fest, dass er unglaublich sexy war.
    Die beiden anderen Alben enthielten Bilder von Festen und verschiedenen Reisen. Da ein Teil der Fotos m i t Kom m entaren versehen war, beschlossen sie, die Alben ins Prä s idi u m m itzuneh m en.
    Hannu m achte eine Be m erkung d a rüber, dass auch hier kein Adressbuch zu finden sei.
    » W ir m üss e n die Spurensic h erung bitten, herzukom m en und sich u m zusehen. Ich ver m ute, dass sich die große Badewanne dazu eignet, eine Leiche zu zerstückeln«, m einte Irene.
    Im Badezim m er hatten sie keine Spuren gefunden, die auf so etwas schließen li e ßen, aber es war immer das Beste, m ethodisch vorzugehen und nichts von vornherein auszuschlie ß en.
    I n de r Kl e iderk a mme r i m Schl a fz i mme r w a re n nur wenig e Kleider . Iren e stellt e f est , das s Marcu s sowohl Winter - al s auc h Sommersache n m i tgenomme n z u haben schien . W a s m erkwürdi g war , d a e r m itte n i m W inter umgezog e n war . Abe r v i elleich t hatt e e r j a d a m i t gerechne t , das s e r bi s zu m Somm e r bleibe n würde . Ande r erseit s war e s nich t we i t vo n Kopenhage n na c h Göteborg . Ve r m utlich hatt e e r au c h Freunde , di e e r hi n un d wiede r besuch e n wollte . Un d wen n ih m da s nich t wichti g war , musst e e r sich doc h woh l immerhi n u m sei n Bü r o un d sein e W ohnung kümme r n . Hatt e e r w i rklic h nich t vorgehab t , vo r d e m Somme r wiede r nac h Götebor g z u f a hren ? Abe r gena u d a s mu s st e e r doc h get a n haben : E r m usst e n a c h H a use gef a hre n se i n , nu r u m s ic h e r m o r d e n un d zers t ückel n zu lassen . I n d e r schöne n Wohnun g s ch a udert e e s Ir e ne.
     
     
    »Es reicht doch wohl, wenn einer von uns m it der Alten redet«, m einte Jonny.
    »Okay. Ich übernehm das«, sagte Irene.
    Hannu und Jonny hatten in der hohen Kommode, die in der Diele stand, zwei S chlüssel ge f unden. An dem einen hing ein Z ettel »Keller«, an dem anderen ein Zettel »Speicher«. Jeder nahm e i nen. Auf d e m Treppenabsatz trennten sie sich. Jonny schloss die Tür zum Speicher auf, Hannu ging die Treppe hinunter, und Irene klingelte an der Tür gegenüber. Sie wurde geöffnet, noch ehe der Klingelton ganz verklungen war.
    »Haben Sie was gefunden ? «, fragte Britta Svensson. Ihre Stim m e klang nicht neugierig, sondern nur besorgt.
    »Nichts, was uns einen Anhaltspunkt geben könnte, wo er wohl steckt«, antwortete Irene wahrheitsge m

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