Die Tätowierung
gefunden haben. Der Bauch ist aufgeschlitzt, aber von d en Eingeweiden fehlt laut Svend Blokk nichts. Blokk ist f ür die Obduktion verantwortlich.«
»Meine Güte!«, war das Einzige, was Irene über die Lippen brachte.
» W ir woll e n, dass Sie wie d er herkom m en. Sie wissen m ehr als wir über die Er m ordete und über die Er m ittlungen in Göteb o rg. Außerdem wollte ich Sie noch um einen Gefallen bitten.«
» W elche n ?«
»Das s Si e di e Elter n benachrichtigen . E s wär e vermutlich nich t s o gu t , wen n wi r di e Nachr i ch t tel e foni s c h du r chgeben.«
Irene sah ein, dass er Recht hatte, aber alles in i h r sträubte sich dagegen. Sie wollte sich der Verzweiflung von Monika Lind nicht stellen. Aber sie wusste, dass kein Weg daran vorbeiführte.
»Okay. Ich m ach das. Aber ich muss er s t n och m i t m ein e m Chef reden, ob es in Ordnung geht, dass ich wieder nach Kopenhagen fahre.«
Ein Blick in Anderssons Gesicht verriet ihr, dass ihr Chef seine r seits ei n i ges hatte, wo r über er m it ihr reden wollte. Sein Gesicht war Unheil verkündend g erötet und seine Miene sehr grim m i g.
Als sie auf g elegt h atte, explodierte er.
» W as zum Teufel ist jetzt schon wieder los! ? «
Irene m usste die ganze Geschichte von Isabell Lind erzählen, angefangen beim ersten Anruf von M onika. Sie holte den Touristenführer von Kopenhagen aus ihrem Büro und zeigte das Bild der Mädchen her, die bei den Scandinavian Models arbeiteten.
Sven Andersson schaute Irene grimmig an, e he er das Wort ergriff: »Und du hast dieses Bild also nur den drei Polizisten, m it denen du wegen des Mordes zu tun hattest, gezei gt ?«
Für den Bruchteil einer Sekunde sah Irene Tom Tanaka vor sich, aber s i e e n t s chied s i ch intuitiv, ihn da ra u szuhalten.
»Ja«, sagte sie, ohne Anderssons durchdringendem Blick auszuweichen.
Der Kom m i ssar sah ihr lange in die Augen. Vielleicht spürte er, dass sie etwas zurückhielt.
»Okay. Morgen fährst du nach Kopenhagen. Aber Hannu nim m st du m it.«
»Geht nicht«, sagte Hannu.
»Ach was. Ihr b rauc h t sch l ießlich nicht das gesa m t e Pfingstwochenende dort zu bleiben«, m einte Andersson.
»Ich heirate aber m orgen.«
Die anderen starrten ihn an, als hätte er gerade zugegeben, selbst der Mörder zu sein, und ihnen anschließend genau referiert, wie er vorgegangen war.
Irene erholte sich als Erste.
»Oh. Ich m e ine … gratuliere.«
»Danke.«
» W en willst du um Gottes willen heirate n ?«, wollte Andersson wissen.
»Birgitta.«
Natürlich. E ndlich begannen Ire n es graue Zellen wieder zu arbeiten. Schließlich hatte sie Hannu dabei beobachtet, wie er in Birgittas A uto gestieg e n war. Aber dass sie bereits so weit waren zu heiraten, übertraf ihre wildesten Erwartungen.
Andersson schnappte nach Luft und versuchte ein paar Mal tief durchzuat m en. Als es ihm gelungen war, wieder ein wenig Sauerstoff in seinen Blutkreislauf zu pu m pen, rief er: »Birgitta Moberg von unserem Dezernat? Seid i h r verrüc k t geworden? Ein E h epaar kann doch nicht im selben Team arbeiten!«
Hannu begegnete dem Ausbruch seines Chefs gelassen.
»Es ist ja auch nur noch für ein halbes Jahr. Dann ist sie im Mutterschutz, und danach sehen wir weiter.«
Das Schweigen war wie eine soli d e Masse. Irene war froh, dass sie bereits saß.
Andersson sah aus, als würden ihm gleich die Augen aus dem Kopf f allen. Ire n e m achte si c h Sorgen u m seinen Blutdruck, da sie wusste, dass er gelegentlich vergaß, seine Medika m ente zu neh m en.
»Soso. Eine schöne Bescherung, muss ich sagen! Alle m eine Inspektoren haben vor m i r Gehei m ni s se. Irene betreibt in Kopenhagen private Nachforschungen, und Hannu und Birgitta wollen heiraten …«
Er m achte eine kurze Pause, ehe er fortfuhr: »… obwohl das wohl nichts m it der Arbeit zu tun hat, abgesehen davon, dass es Auswirkungen auf die Arbeit haben m uss, wenn zwei Inspekt o ren ein Ver h ältnis haben. So was ist unter jeder Kriti k !«
»Hast du an m einer und an Birgittas Arbeit irgendwas auszusetzen ? «, fragte ihn Hannu.
In seiner Stim m e lag eine gewisse Schärfe. Andersson be m erkte es ebenfalls und antwortete nicht, sondern sah den anderen nur säuerlich an. Nach einer W eile drehte er sich in seinem Bürostuhl zu Jonny um und sagte: »Und? Was für ein Gehei m nis hast du ? «
Jonny sah aus, als sei er vollkom m e n durcheinander.
»Überhaupt keins. Ich wüsste je de n f alls nic h t, was f ür
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