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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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flink stand Britta Svensson auf und verschwand im Schlafzimmer. Nach einer W eile kam sie m it ein e m k l einen blauen Taschenkalender zurück. Nervös blätterte sie darin herum. D a nn sagte sie triumphierend: »Hier. Am 18. Februar.«
    Sie hielt Irene die aufgeschla g ene Seite d es K alend e rs hin.
    »Anruf Marcus«, stand da. B e i den übrigen Tagen stand nichts.
    » W ichtige Sachen schreibe ich mir immer auf.«
    » W issen Sie noch, was er gesagt hat?«
    Britta Svensson runzelte die Stirn, weil sie sich konzentrieren m usste.
    »Er sagte, dass es ihm sehr gut in Kopenhagen gefalle und dass er vielleicht Anfang März nach Hause kä m e, aber dass er m i ch vorher anrufen würde. Das hat er aber n i c h t getan. Er könnte jedoch angerufen haben, als ich im Krankenhaus lag.«
    » W ann lagen Sie denn im Krankenhaus ? «
    »I n de r Na c h t au f d e n 28 . Feb r ua r wurd e ic h e i ngeli e fert un d a m 5 . Mär z wiede r entlassen . Ein e Da r m b l utung . Gott se i Dan k ha t sic h herausgestellt , das s e s nu r ei n großer Poly p wa r , de n si e dir e k t en t f erne n konnt e n . Abe r eine Meng e Blu t hatt e ic h ve r lore n un d b e k a m de s w eg e n Tr a nsfus i onen . S t elle n Si e si c h vo r , sieb e n B l utkonse r ven ! Dann macht e n si e noc h ein e M eng e Unter s uchunge n m i t …«
    »Könnte Marcus in diesen Tagen zu Hause gewesen sein ? «, unterbrach Irene brüsk die Krankengeschichte.
    »Ja. Da war nä m lich eine Sache …« Britta verstummte und sah unsicher aus.
    »Ich wurde schließlich Sonntagabend eingeliefert. Akut. Davor war ich zu Hause gewesen, und die Blu m en von Marcus hatte ich Freitag gegossen. Sobald ich wieder daheim w a r, ging ich in seine Wohnung, weil ich erwartete, d ass seine Blu m en welk sein würde n , aber das waren sie ni cht. Denen f ehlte nic h ts. Als h ä tte sie je m and gegossen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, als seien sie gerade erst gegossen w orden? W ar noch W ass e r in den Untersetzern? War die Erde noch feucht ? «
    »Es war schon etwas her, dass sie gegossen worden waren. Vielleicht drei oder vier Tage.«
    Das war se h r interessant. We nn sich beweisen ließe, dass Marcus in d er e rsten M ärzwoche zu Hause gewesen war, dann würde sich der Zeitpunkt seines Todes auch genauer bestim m en lassen. Da n n würden s i e leic h t er er m itteln können, wo er gewesen war und m it w e m er sich getroffen hatte.
    Irene versuchte die nächste Fra g e sehr vor si chtig zu fo r m ulieren: » W issen S i e, ob Marcus eine Freundin hatte oder m it was für Leuten er sich traf?«
    »Marcus war so ein aktiver Men s ch. Da gab es keinen Platz für irgendwelche Freundinnen. Er sagte im m er, er brauchte nie m anden, er hätte ja m i ch.«
    Was für eine W i rkung hat t e dieser Mann auf seine Mit m enschen gehabt? Tom Tanaka und Britta Svensson schienen beide das Gefühl zu haben, dass Marcus gerade sie aus e rw ä hlt h a tte.
    »Hatte er viele m ännliche Bekannte ? «
    »Ja. Oder vielleic h t d och nicht s o viele. M anch m al veranstaltete er kleine Fes t e in seiner W ohnung. Aber nie irgendwelche Gelage! D as waren alles ganz höfliche und adrette Jungen.«
    »Kennen Sie irgendeinen von ihnen m it N a m en ? «
    »Nein.«
    Irene fielen im Augenblick keine weiteren Fragen ei n . Sie stand auf und sagte: »Dann bedanke ich m i ch für Ihre Hil f sbereits c ha f t. Darf ich wiederk o mmen, f alls m i r noch etwas einfällt ? «
    »Das dürfen Sie sehr gerne.«
    Die kleine D a m e begleitete s i e in d i e Diele. Als die Tür hinter ihr zufiel, hörte Irene, wie hinter ihr abgeschlossen wurde.
    Jonny hatte auf dem Speicher einen Karton gefunden.
    »Zeitschriften und Videos. Schwulenpornos«, sagte er triu m phierend.
    Hannu hatte weniger Glück gehabt. Im Keller stand nur ein altes Fahrrad. E r war in die W ohnung zurückgegangen und blätterte jetzt in den Alben.
    »Schaut m al«, sagte Hannu und deutete auf den Text unter einem Foto.
    Auf einer Seite war ganz oben die Einladung zu einer Hochzeit eingeklebt. E s hand e lte sich um eine Doppelkarte m it zwei Goldringen auf der Außenseite. In der Karte stand: Marcus Tosscander wird hiermit zur Hochzeit von Anders Gunnarsson und Hans Pahliss am 29.5. 1 998 um 12.30 Uhr im Rathaus von Göteborg eingeladen. Hochzeitslunch im Fiskekrogen um 13.30 Uhr.
    Fest abends bei uns. Herzlich willkommen!
     
     
    »Pahliss. Ungewöhnlicher Na m e. Der m üsste sich leic h t finden lassen«, sagte

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