Die Tätowierung
interho f de s H otels . Je m a n d ha t da s Sch l os s aufgebrochen . Da s Z i mmerschlos s wa r ebenfall s aufgebrochen. Unser e Theori e ist , das s de r Mörde r Isabel l vo r de m Hotel tra f un d si e übe r di e F e uertrepp e m i t in s oberst e Stockwerk nahm . Di e Schlösse r hat t e e r scho n vorhe r g e kna c kt.«
Eine W eile wurde es still im Z i m m e r , und sie überlegten, wie wahrscheinlich diese Hypothese war. Irene f and, dass das Ganze sehr glaubwürdig klang.
Metz holte ächzend Lu f t und f uhr fort: »Das G espräch von der jungen Frau haben wir zu einem Un t erneh m en na m ens Scandinavian Models zurückverfolgt, einer E scort Agency.«
Irene wartete auf eine Fortsetzung. Sie k a m nie. Jetzt hätte Metz von seinem Besuch bei den Scandinavian Models berichten m üssen. Er hätte ihn zum B e ispiel als »eigene Er m ittlung, u m Irene Huss zu helfen« bezeichnen können. Aber kein Laut kam über seine Lippen.
»Di e Vern eh mung e n dor t habe n e inige s ergeben . Die Fir m a existier t ers t sei t ei n paa r Monaten . All e vie r Mädche n war e n vo n Anfan g a n dabei . Si e teile n sic h ein e große Wohnun g i m se l be n H a us , i n d e m a uc h da s Bo r del l liegt.«
» W as ist mit d e r Adre s se, d i e Isa b ells Mutter hatt e ? « , warf Irene ein.
»Nun. Sie haben die ganze Zeit dort gewohnt.«
Bell hatte Monika also absichtlich eine falsche Adres s e gegeben. Es hatte auch zu m erkwürdig geklungen, dass die Mädchen kein Telefon hatten.
Irene erin n erte sich, wie Bell als Kind im m er weggelaufen war. Ihre Mutter hatte sich Sor g en m achen sollen. Hatte Bell une r reich b ar sein wolle n ? Viell e ic h t hatte ihr das das Gefühl geg e ben, erwachsen, frei und selbststän di g zu sein. Für diese F reiheit h atte sie e i nen hohen Preis zahlen m üssen.
» W er ist der Eigentü m er von den Scandinavian Models ? «, fragte Irene.
»Ein A m erikaner. Robin Hill m an. Ein Kri m inell e r. Das ist schon sein drittes Bordell. Er geht im m er von Anfang an in die Vollen. Die Mädchen werden relativ g u t bezahlt, müssen sich aber auch reinhängen.«
Beim letzten Satz lächelte Metz vielsagend. Irene fand ihn sch m ierig. W arum s agte er nichts über seinen Besuch bei den Scandinavian Models?
Peter Møller ergriff das W ort: » W e nn er findet, dass er genug Geld verdient hat, m acht er den Laden wieder dicht. Konkurs oder Verkauf. Selbstverständlich ist das Unterneh m en d a nn im m er pleite. Der Kollege, m it dem ich geredet habe, m eint, dass es um Steuerhinterziehung in der Größenordnung von zwanzig Millionen geht. Aber es könnte sich auch um weitaus höhere Summ e n handeln. Nie m and weiß Genaueres. Einer der besten Steueranwälte des Landes arbeitet für ihn.«
»Haben Sie Hill m an verhört?«, wollte Ire n e wis s en. Møller schüttelte den Kopf.
»Nein. Er ist in den USA. Hat sich Fr e ita gm orgen abgesetzt, nachdem wir Isa be ll e n tdeckt h a tte n . Je m and hatte ihm einen Tipp gegeben. W ahrschei n lich wurde ihm der Boden zu heiß.«
» W ann kom m t er zurück?«
»Das konnte uns seine Frau nicht sagen.«
»Seine Frau ? «
»Ja. Jytte Hill m an. Dänin. Sie haben zwei klei n e Kinder und wohnen nobel in Charlottenlund.«
» W o liegt das ? «
»Nördlich von Kopenhagen. Am Strandvejen.«
Irene erinnerte sich an den schicken Vorort, durch den sie in der vergangenen Woche nach Hause gefahren war.
Si e betrach t et e Møller s blonde s , sonneng e bleich t e s Haa r , sei n hellgr a ues , kurzä r mlige s H e m d au s dünn e r Seid e und sein e erstk l assi g gebügelte n Hos e n , dere n G r a u etwas dunkle r wa r . Sein e Sonnenbräun e st a n d ih m gut . W o wa r er eigentlic h gewese n i m Urlaub ? Unte r welche r Sonn e hatte e r gelegen ? Thailand ? Dies e Frag e musst e noc h gestellt werden . Abe r nich t jetzt , da s soll t e si e sic h fü r später aufheb e n . S t attdesse n l ä chelt e si e un d sagt e unbeschwert: »Lieg t da s Hau s au f de r r ichtige n Sei t e de r Straße ? «
Møller zog die Brauen hoch und m einte ironisch: »Selbstverständlich. E i gener Strand und eigene Brücke. Hill m an hat neun Millionen für den Kasten b ezahlt. Im Telefonbuch ist er als Gesch ä ftsmann verzeichnet. Die Geschäfte scheinen glänzend zu laufen.«
Die Sexindustrie hat in den USA größere Umsätze als der Drogenhandel, hatte Bir g itta Moberg gesagt. Man nennt es Industrie. D i e Industrie produziert für den
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