Die Tätowierung
über ihre Kontakte m it Tom Tanaka Bescheid wusste.
E m il, der Sohn von B e ate Bentsen, hatte erfahren, dass Irene Isabell in Kopenhagen suchte.
»Vielleicht sollte ich m it E m il sprechen. E r könnte andere nach Isabell und den Scandinavian Models gefragt haben. Könnte ich seine Adresse und Telefonnum m er bekommen?«, fragte Irene bewusst zwanglos.
Zum ersten Mal während i h res Gesprächs sah d i e Kom m issarin Irene direkt a n. Ihr Blick war eindeutig feindselig, aber ihre Stimme verriet nichts.
» W aru m wolle n Si e mi t E m i l sprechen ? Da s kan n ich machen . Ic h mu s s sowie s o m i t ih m reden . E r ha t jetz t schon sei t eine r Woch e nicht s meh r vo n si c h hör e n lass e n.«
Irene nic k te. In d i eser Frage würde s i e nicht weiterkommen.
Plötzlich wurde ihr b ewusst, da s s Peter M øll e r sie beobachtete. Sie drehte etwas den Kopf zur Seite, und ihre Augen begegneten sich. Er lächelte sie offen und anerkennend an. Irene wurde sich bewusst, dass er ihre Unterhaltu n g m it der Kom m issarin m it angehört h a tte. Fand er, dass sie clever war und die richtigen Fragen stellt e ? Od e r g a lt d er Blick ihr als Fra u ? V e rär g ert st e l lte sie fest, dass sie rot wur d e. Pet e r Møller ric h tete d en Bli c k seiner blauen Augen auf Jens Metz, der sich gerade an die ganze Gesellschaft wandte.
»Jetz t find e i ch , das s wi r un s de n Tator t anseh e n sollten.« Schwer at m end stand er auf und half auch Jonny auf die Füße. Lachend verließen sie das Café. Jonny klopfte Jens auf die Schulter. Nie m and, der sie gesehen hätte, wäre auf die Idee gekom m en, dass sie sich erst seit einer Stunde kannten.
Die Kom m i ssarin h atte sie nicht z u rück zum Hotel Aur o ra begleitet, sondern war in i h r Büro zurückgegangen. Peter Møller fuhr, und Irene saß auf d e m Beifahrersitz. W ährend der zwei Minuten, die die Fah r t d auerte, we c hselten sie kein W ort. Dafür plapperten Jonny und Jens Metz auf dem Rücksitz um so m ehr.
Die Anstreicher im Hotel hatten g e m eutert. Sie wollten in das Zim m er, da dieses das letzte war, das renoviert werden sollte. Angeblich hatten sie sonst nichts m ehr zu tun. Die Polizei war jedoch unnachgiebig gewesen. Solange sie Zugang zum Tatort benötigten, durften keine Arbeiten in d e m Z i m m er ausgeführt werden. Verärgert hatten die Maler daraufhin m it dem Korridor angefangen. Die Be a m ten m ussten über Farbei m er steigen und sich einen W eg zwischen Leitern hindurchbahnen, um zu d e m Zimmer zu gelangen, das ganz am Gangende lag.
Abgesehen von der Leiche, die sich nicht m ehr auf d e m Bett befand, sah alles so aus wie auf den Fotos. Die blutige Matratze war noch da. Der Nachttisch und die Stehla m pe lagen im m er noch u m gekippt vor dem Fenster. Das Zim m e r war klein und die N asszelle winzig. Bei dieser sc h i en es sich um einen größeren Einbauschrank zu handeln, in den m an Dusche und Toilette eingepasst hatte.
»Es fragt sich, ob m an hier in die Dusche pinkeln oder in der Toilette duschen soll«, stellte Irene fest.
Møll e r lac h te, ab e r d i e bei d en anderen waren hinten beim Bett ganz in ihr Gespräch vertieft.
Irene hörte, wie Jonny eine Frage stellte, verstand diese allerdings nicht. Dagegen hörte sie Metz’ Antwort: »Kein Einziger. Wahrscheinlich h a t er die ganze Zeit Handschuhe getragen. W i r haben auch nicht die Schlüssel für die Handschellen gefunden oder den Gegenstand, den er zum Massakrieren des Unter l eibs verwendet hat. Das Messer, m it dem er sie aufgeschlitzt hat, auch n i cht.«
»Also keinerlei Fingerabdrücke oder Tatwerkzeuge am Tatort«, konstatierte Jonny.
Er runzelte die Stirn und versuchte nachdenklich und intelli g ent auszusehen. Irene konnte seinen Anblick kaum noch ertragen.
Beim Anblick des ro s t r oten F l eckens auf der Ma t ra t ze schauderte es Irene. U nter dem Bett war ebenfalls eine große Blutlache, die geronnen war. Am Rand war ein deutlicher F ußabdruck zu sehen. Offenbar war einer der Polizisten oder der Männ e r von der Spurensicherung versehentlich hineingetreten. Dieses ganze Blut war aus Isabells Adern geflossen. Kein W u nder, dass der Schnitt nicht m ehr sonderlich geblutet hatte. Es war nicht m ehr viel Blut übrig gewesen und kein Blutdruck, der die letzten Tropfen hätte herauspressen können.
Irene wurde es plötzlich g a nz unbehaglich zu Mute. Sie wollte das Zimmer nur noch so schnell wie m öglich verla s sen. S i e
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