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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Verbrauch. Frauen, Männer, Kinder und Tiere … Alles wird in diese Industrie hine i ngezogen, versklavt, zu Geld ge m acht, kaputtge m acht und weggeworfen.
    Um auf andere Geda n ken zu kommen, fragte Iren e : » W as haben die Verhöre der anderen Mädchen von Scandinavian Models ergeben ? «
    »Isabell wurde telefonisch von einem Mann angefordert, der sich S imon Steiner nan n te. E r rief Mittwochabend gegen neun an. Er wollte, dass Isabell sofort zu ihm kom m en sollte. Sie h atte jedoch e r st um elf Zeit. Petra, die das Gespräch entgegennah m , sagte, dass Isabell kurz vor elf m it einem Taxi weggef a hren sei. W i r haben den Taxifahrer ausfindig ge m acht. Die Zeit stim m t . Er setzte sie um fünf nach elf vor d e m Hotel Aurora ab. Der Fahrer kann sich an keinen Mann vor dem Hotel erinnern.«
    »Haben Sie je m anden m it d e m Na m en S i m o n Steiner ausfindig ge m acht ? «
    »Nein.«
    Plötzlich räusperte sich Beate Bentsen und sagte: »Ich hab m al einen Si m on Steiner gekannt. Er hat hier in Kopenhagen gewohnt und ist v o r vier Jahren gestorben. An Lungenkrebs.«
    Sie m achte eine angeekelte Miene und drückte ihre halbgerauchte Zigarette aus.
    Metz sah plötzlich inter e ssiert aus und fragte: »Könnte es noch einen Verwandten von ihm m it d e m selben Na m en geben ? «
    Beate Bentsen schüttelte d e n Kopf und sagte: »Soweit ich weiß, nein. Er war Makler, pensioniert. W itw e r.«
    »Keine Kinder ? «
    »Nein.«
    Irene m einte, ein leichtes Zögern aus Beate Bentsens Stim m e herauszuhören, war sich aber nicht ganz sicher. Das Gesicht der Kom m i ssarin verriet nichts. Da es nicht den Anschein hatte, als ob einer der anderen Inspektoren noch eine Frage stellen wollte, bes c hloss Ire n e, das zu tun: » W o haben Sie Si m on Steiner kennen gelernt ? «
    »Er war ein guter Freund m eines Vaters. Sie kannten sich aus der Kindheit.«
    Ein e ein f ach e E r klärung , di e Iren e irgend w i e unbef r i e d i g e n d vo r k a m . D a s w a r e i n z u g r oße r Zufal l , da s s d i e Kom m issari n eine n Man n m i t gena u diese m Name n gekannt hatte . G l eic h zeiti g k l an g di e Erklärun g abe r auc h glaub w ürdig . E i n Tote r konnt e un m ög l i c h de r M ö r d e r s e in , d e n s i e such te n , abe r je m a n d konnt e sic h durchau s seine s Na m e ns b e di e n t h a ben . Abe r wa r u m a u s ger e c hne t di e s e s Nam e ns?
    Irene wur d e aus ihren G e danken gerissen, als Metz sagt e : »J e t zt wollen wir alles hören, was Sie über Isabell Lind wissen.«
    Irene rekapitulierte, was sie wusste: wie Isa b ell nach Kopenhagen geraten war und dass sie selbst ungefähr zur gleichen Zeit bei den Scandinavian Models ge w esen war, zu der der Mord an I s abell v e rübt worden sein m usste. Jens Metz zuckte zusa mm en und warf ihr einen scharfen B li ck zu. G e l assen er wid er t e s i e i h n . S e i ne Aug en w ar e n klein und hellblau. Seine W i mpern fast weiß. Fast konnte m an glauben, er hätte gar keine.
    Jetzt m usste er d o ch v o n seinem Besuch erzählen! Aber nein, er wandte nur rasch den Blick ab. Natürlich ver m ied sie es eben f alls, ihren eigenen Besuch bei Tom Tanaka zu erwähnen. Seine Rolle b ei der Er m ittlung ver s c h wieg sie lieb e r.
    Sie schloss ihre Ausführungen, indem sie von der mysteriö s en Ansichtskarte erzä h lte.
    »Die Klei n e Meerjun gf rau ist tot«, wiederh o lte M e tz nachdenklich ihre W orte.
    Ihre drei dänischen Koll e gen sahen sie ernst an. Schlie ß lich m einte Mølle r : »Er s c hickt e s I h nen na c h Hause. Nach d e m Mord an einem Mädchen, das Sie kannten, hier in Kopenhagen. D a s auf dieselbe Art getötet wurde, wie wir es bereits von zwei anderen Morden kennen. Deutlicher kann eine W arnung nicht ausfallen.«
    »Aber warum ausgerechnet ich? Sowohl in Göteborg als auch hier in Kopenhagen sind doch auch noch andere m it dieser E r m ittlung betra u t«, m einte Irene.
    Sie konnte die Angst aus ihrer eigenen Stimme heraushören. Metz sah sie ausdruckslos an und sagte dann: »Sie müssen et w as wissen, wodurch sich der Mörder bedroht fühlt.«
    Irene hatte das Gefühl, einen Eisklumpen im M agen zu haben. Das, was Metz ihr da gerade sagte, konnte m an in gewisser Weise ebenfalls a l s Drohung auffassen. Natürlich klang es erst ein m al wie eine gut ge m einte W arnung, es konnte aber genauso gut …
    Irene er m ahnte sich streng, nichts überzui n terpretieren. Das Risiko, sich in einen Anfall von

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