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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Infor m ation fo l gte, war sehr lang. Aber Irene kannte ihren Chef und war auf seinen nächsten Ausbruch vorbereitet.
    » W as zum Teufel erzählst du m i r da?! Bentsens Sohn! Das kann …«
    Hastig f i el sie ihm ins W ort: »Die s er Mord t rä gt ganz klar die Signatur unseres Mörders. Gefesselt, aufgeschlitzt, geschändet, verstüm m elt.«
    Als die Stimme des Ko mmiss a rs erneut zu vernehmen war, klang er ernst und gesam m elt.
    »Irene. Er schlägt im m e r z u, wenn du in der Nähe bist. Ganz sicher ist er jetzt in Kopenhagen.«
    Irene unter b rach ihn: » D as ist nicht s i cher. Der G eric h ts m ediziner meint, dass E m il Bentsen wahrscheinlich schon seit ein e r W oche tot i s t. Der Mörder kann also genauso gut wieder zur ü ck in Göteborg sein o d er wo i m m e r er sonst wohnt.«
    »Dann wurde dieses Opfer also ungefähr zur selben Zeit wie Isabell er m ordet?«
    »Ja. Diese Morde hab e n einen Zusammenhang. Jonny und ich bleiben noch einen Tag länger.«
    » W arum das? Die Dänen können uns doch Bericht erstatte n ? «
    »Ich habe in E m il Bentsens Schlafzim m er an der Pinnwand eine Visitenkarte gefunden. Sie hing dort unter anderen Zetteln, und nur ein Ecke schaute hervor. Aber diese Ecke habe ich wie d er erkannt. W eiß und blaue Schri f t. Es war Mar c us T o sscanders Visitenkarte. Du weißt schon, die, auf der ›Toscas Design‹ steht.«
    Es war deutlich zu hören, wie Andersson am anderen Ende nach Luft schnappte. W ah r scheinlich war er nahe a m Herzinfarkt, befürcht e t e Ire ne . Aber dann klang er wieder nor m al und gesam m elt: »Okay. Ihr sucht heute n och nach weiteren Spuren, die auf M a rcus Tosscander hindeuten. Aber m orgen kom m t ihr nach Hau s e! Das h i er wird son s t zu teuer. Zw ei Bea m te in Kopenhagen können wir uns nicht lei s ten …«
    Er brach ab. Irene wusste, dass ihm auf ein m al ein Gedanke gekom m en w a r.
    » W ar Jonny dabei, als du Bentsens Sohn gefunden hast ? «
    »Nein.«
    » W o war er ? «
    Irene zögerte, ob sie ihm die W ah r heit sagen sollte, die lautete: Er hat m it dem Kollegen Jens Metz gesoffen. Sie entschied sich dagegen.
    »Keine Ahnung. Ich habe Beate Bentsen begleitet. Sie m achte sich Sorgen, weil sie von E m il so lange nichts gehört hatte.«
    »Also war Jonny nicht dabei, als ihr den Mord entdeckt habt. W as für einen Grund hat er dann, nicht bei der Arbeit zu sein ? «
    Erneut war Irene zu fei g e.
    »Keine Ahnung.«
    »Ich rufe bei ihm auf dem Z i m m e r an und frage ihn selbst. Und Irene … sei vorsichtig.«
    »Na klar. Heute Abend weiß ich vielleicht schon m ehr.«
     
     
    Verkatert und m it gerötetem Gesicht stiefelte Jonny Blom ins Frühst ü ckszim m er, als Irene sc h on fast fertig war. Er ließ sich ihr gegenüber auf den Stuhl sinken und seufzte: »Andersson hat bei m i r angerufen. Er war stinksauer. W a s wollte e r eigentlich d a m it, warum ich dich g e s t ern Abend nicht begleitet habe? Und was war das für eine L eiche, m it der er m i r in den Ohren lag ? «
    »Hol dir was zu essen, dann erzähl ich’s dir.«
    Langsam und in pädagogischen Häppchen erklärte ihm Irene, was in der Nacht vorgefallen war.
    Als sie erzählte, wie und in welchem Zustand sie E m ils Leiche gefunden hatten, setzte sich Jonny kerzengerade hin und schien plötzlich stocknüchtern zu sein. Er schaute Irene entgeistert an.
    »Ist das wahr? Beate Bentsens Sohn ? « Irene nickte nur.
    »Das ist wirklich übel! W i e geht’s ihr ? «
    »Si e musst e n si e in s Krankenhau s bringen . Si e i s t vollkomm e n zu sa mmengeb r ochen . K ei n schöne r Anblick , kann ic h di r sagen . De r Mörde r hatt e seine n Peni s abgeschnitten, de n eine n B r us t m uske l un d di e ein e Poback e .«
    Jonny sah angewidert auf d e n R e st seines Schinkenbrötchens. E r schob seinen Teller beiseite.
    »Vollkommen gestört!«, sagte er dann. Ausnah m sweise waren s i e sich da mal ei n i g.
    »Ich habe eine Nacht v e rlängert. W i r können unsere Zimmer behalten. Und Jonny …«
    Sie beugte sich vor und sagte ernst: »… ich wäre dir unerhört dankbar, wenn du heute nüchtern bleiben könntest. Andersson hatte Rec h t, als er sagte, dass der Mörder seine Taten in m einer Nähe verübt. Und du befindest di ch ebenfalls in m einer Nähe. Im Interes s e deiner eige n en Sicher h eit solltest du also …«
    Jonny wurde feuerrot im Gesicht und stand so hastig auf, dass er seine halb volle Kaf f eetasse über den Tisch kippte.
    »Du bist nicht

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