Die Tage des Gärtners - vom Glück, im Freien zu sein
Blüten hat und deren bemerkenswerteste Eigenschaft der betörend süße Duft ist, der von ihr ausgeht. Im Sommer, nach einem leichten Regen, sollten Sie einmal langsam an einem Beet mit diesen Rosen vorübergehen. Mein ganzes Herz aber gehört der Rose de Resht, einer wunderbaren Damaszenerrose, die das ganze Jahr über mit anmutig aufrechtem Wuchs in einem tiefen Rotrosa blüht, das einen ernsthaften Kontrast zum kräftigen Grün ihrer Blätter bildet und dabei wunderbar duftet. Sie ist meine liebste Rose.
Wenn Sie ein bisschen Platz im Garten haben, denken Sie über eine Rosenhecke nach. Die Firma Manufactum bietet sogenannte »Rosenpakete« an, unter dem Motto Bauerngarten, Hagebutten-Rosen oder Wildrosen. Vor allem diese letzte Variation ist wunderschön, die lieblichen offenen Blüten der Rosa glauca, die Zartrot leuchten, während ihr Laub von bläulichem Grün ist, mischen sich darin mit dem frischen Weiß der reich blühenden Rosa multiflora und der seerosenhaften Feinheit der nach Äpfeln duftenden Rosa rubiginosa. Wenn Sie sich genug Zeit lassen, wird aus den fünf Pflanzen im Lauf der Jahre eine vielleicht sechs Meter lange und zwei Meter hohe Hecke, die im Sommer in allen Farben blüht und im Herbst über und über mit Hagebutten bedeckt ist. Die sehen nicht nur gut aus, man kann sie auch hervorragend als Juckpulver verwenden.
Und der Schnitt? Die Wahrheit ist, man kann die Rosen mit einer kleinen, feinen Rosenzange schneiden, mit einer großen Gartenschere oder mit einem elektrischen Heckenschneider – es spielt keine große Rolle. Die unverzichtbare Aunty Jane sagt, dass man sich entweder alle Mühen der Kunst machen kann und die Rosen nach komplizierten Regeln und Anleitungen beschneidet. Oder man nimmt die Heckenschere und kürzt die Dinger einfach ein.
Geranium
Es gibt im Garten aussichtslose Lagen: trockener Schatten verbunden mit schlechtem Boden. Das ist gar nicht so selten. Bei mir sorgt die enorme Rotbuche des Nachbarn dafür, deren Wurzelwerk sich natürlich um die Gemarkung der Flurstücke ebenso wenig kümmert wie die Krone, die bei mir einen guten Teil von Haus und Grundstück beschirmt. Dahin dringt kein Lichtstrahl und in den Boden bekomme ich keinen Spaten rein. Gegen diesen wirklich beeindruckenden und bewundernswerten Baum, der lange vor uns da war und uns alle überdauern wird, muss ich unterliegen. Als ich noch jünger und siegessicher war, habe ich allerhand versucht, der Buche ein paar Pflanzen unterzujubeln. Ich habe mit großen Rhododendren angefangen. Sie sind gestorben. Ich habe es mit kleineren Azaleen versucht. Sie sind eingegangen. Ich habe Funkien gesetzt. Sie sind nicht einmal angewachsen. Ich habe es mit den beiden üblichen Bodendeckern Vinka und Pachysandra versucht, aber auch die haben nicht überlebt. Meine letzte Hoffnung, der letzte Versuch, die letzte Chance, war ein Storchschnabel, genauer der Balkan-Storchschnabel Geranium macrorrhizum. Ich habe den Boden bis in zehn Zentimeter Tiefe mit der Spitzhacke aufgelockert und eine Mischung aus Phosphaten und Kaliumoxid in die Krume gerührt und dann ungefähr zwanzig Geranium-Ableger eingesetzt, gut gegossen – und gewartet. Es ist nichts passiert. Das Geranium ist an Ort und Stelle umgekommen. Selbst diese hartnäckigste aller Pflanzen hat hier kapituliert. Der Boden war so fest, dass die Rhizome keinen Grund fanden. Das ist für den Gärtner der größte anzunehmende Ernstfall. Man muss wissen, wann es heißt, loszulassen. Da hilft es nur noch, eine Ladung Kies auszustreuen und die Fläche zum Abstellen der Fahrräder zu gebrauchen.
Diese Szene des Scheiterns vor Augen, sage ich, dass das Geranium mit seinen ungefähr 400 Arten zu den zuverlässigsten, flexibelsten und wandlungsreichsten Pflanzen gehört und in keinem Garten fehlen sollte.
Ja, man könnte einen ganzen Garten nur mit Geranium anlegen. Von Margery Fish, der berühmten englischen Gärtnerin, stammt der Satz: »Wenn Sie sich nicht sicher sind, nehmen Sie ein Geranium.« Damit ist alles gesagt. Mal angenommen, Sie haben nicht viel Zeit, sich um Ihren Garten zu kümmern – was natürlich für einen Gärtner eine Schande ist. Und mal angenommen, Sie haben nicht viel Ahnung von Pflanzen – was nur dann eine Schande wäre, wenn Sie es dabei beließen. Dann kämen Sie mit nur einer Pflanze aus: dem Geranium. Es gibt ein Geranium für jeden Zweck und jeden Standort. Und anders als die Rose ist das Geranium eine überaus gutmütige
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