Die Teerose
Sekunden, wie ihr schien, war alles vorbei. Er stöhnte und zog sich aus ihr zurück. Dann ließ er sich mit geschlossenen Augen und schwer atmend auf den Rücken fallen. Irgendwas war geschehen mit ihm – sie spürte es warm und naß auf ihrem Bauch. War das alles?
»War das gut so?« fragte sie flüsternd.
Joe öffnete die Augen und sah sie an. Er lächelte. »Mehr als gut. Ich hab’s ja kaum mehr rechtzeitig geschafft. Mir ist ganz schwindelig.«
Fiona lächelte, erfreut, daß er zufrieden war. Sie hoffte, er würde sie wieder küssen, wenn er wieder bei Atem war. Ihr war unangenehm heiß, und sie fühlte sich unbehaglich. Doch er stieg kurz darauf aus dem Bett, zog seine Hose an und holte ein Taschentuch heraus. Damit wischte er die Nässe auf ihrem Bauch ab, faltete es zusammen und steckte es ihr zwischen die Beine.
»Bloß ein bißchen«, sagte er und sah das Taschentuch an.
»Ein bißchen was?«
»Blut.«
» Blut? Um Himmels willen, Joe!«
»Das ist nicht schlimm, Fee. Das passiert beim ersten Mal immer«, sagte er altklug.
»Ach, wirklich? Seit wann kennst du dich damit so gut aus?«
»Was die Burschen halt so erzählen. Die Jungs geben ziemlich an.« Er zwinkerte ihr zu und kam nicht ins Bett zurück. »Ich hab ein bißchen was mitgekriegt, seit ich hier arbeite, und zwar nicht bloß über Kohlköpfe.«
Er nahm sie wieder in die Arme, küßte sie auf den Mund, die Ohren, den Hals und ihre rosigen Brustwarzen, und als er spürte, daß sie schwer und heiß zu atmen begann, bewegte sich sein Kopf weiter nach unten.
Sie setzte sich auf und streckte schnell die Hände aus, um sich zu bedecken. »Nicht, Joe«, flüsterte sie.
Langsam nahm er ihre Hände weg und küßte die Innenflächen. »Laß mich, Fee. Es wird dir gefallen.«
Sie protestierte und versuchte, ihre Hände frei zu bekommen, aber er hielt sie fest. Er küßte sie an der Stelle, wo sie es nicht wollte, und streichelte sie dann mit der Zunge. Und allmählich gingen ihre Einwände in sanftes Stöhnen über, als seine Zunge sie erforschte, sie liebkoste und ihr zeigte, wozu dieser Teil ihres Körpers diente. Sie sank ins Bett zurück, hilflos den heißen feuchten Schaudern ausgeliefert, die sie überfielen, dem süßen Zittern, das aus ihrem Innersten zu kommen schien. Und jetzt war sie es, die seine Hand festhielt, seinen Namen rief und sich ihm entgegenwarf, bis ihr Verlangen den Höhepunkt erreichte und Wogen der Lust ihren Körper ergriffen.
Keuchend, die Augen noch immer geschlossen, spürte Fiona Joes Mund auf Bauch, Brust und Hals, als er sich zu ihrem Mund hinaufarbeitete. Er stützte sich auf und küßte sie immer wieder, bis sie die Augen öffnete und ihn anlächelte.
»Ich liebe dich, Fee«, sagte er und sah sie zärtlich an. »Das hab ich immer getan und werde es immer tun.«
»Ich liebe dich auch, Joe«, murmelte Fiona. »Immer …«
Sie schloß die Augen. Also so ist das; jetzt wußte sie’s. Kein Wunder, daß alle soviel Aufhebens davon machten. Sie fühlte sich so gut, so warm und schläfrig und so glücklich.
Sie spürte, wie ihr Joe ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. »Schlaf ein paar Minuten, Schatz. Dann müssen wir los. Ich hab deinem Vater versprochen, dich gegen acht heimzubringen, und es ist schon spät.«
»Mmm-hmm«, murmelte sie und kuschelte sich in sein Kissen. Sie hörte ihn herumkramen, ihre Kleider aus den seinen entwirren und spürte, wie er sich auf die Bettkante setzte und seine Socken anzog. Sie hörte ihn auf und ab gehen und aufräumen, dann hielt er abrupt inne, blieb ein paar Sekunden stehen und lief zu einem der Fenster, die auf die Straße hinausgingen.
»O mein Gott!« rief er aus und sah hinaus. »Fee, steh auf. Schnell. Da kommt Harry, mein Mitbewohner.«
Fiona richtete sich benommen auf und blinzelte. Sie hörte Gelächter von der Straße heraufdringen, eine männliche und eine weibliche Stimme. »Ich dachte, er wollte den ganzen Tag fortbleiben«, sagte sie.
»Aber jetzt ist er zurück«, antwortete Joe und drängte sie, aufzustehen. »Hier, nimm deine Sachen und geh ins Bad«, befahl er und legte ihr ihre Kleider in den Arm. »Du kannst dich dort anziehen. Dann kriegt er nichts mit. Es sieht aus, als seist du bloß beim Pinkeln gewesen.«
Splitternackt taumelte Fiona in die Toilette. Kurz vor der Tür blieb sie stehen. »Joe! Mein Mieder … es ist nicht dabei …«
Joe schlug hastig das Bett zurück, aber das Mieder war nirgendwo zu sehen. Er schlug die Matratze
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