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Die Templerin

Die Templerin

Titel: Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Bilder und Geräusche ein, die sie bei ihrer Annäherung an das Dorf so aufgeschreckt hatten.
    »Die Templer«, antwortete Gero gepreßt. »Dieser verfluchte Abbé hat gelogen, um uns in Sicherheit zu wiegen. Aber jetzt sind sie zurück, und bei Gott, ich glaube, sie wollen das ganze Dorf auslöschen!« Er warf einen gehetzten Blick über die Schulter zurück. »Wir brauchen ein Versteck!«
    Er ließ endlich Robins Arme los und wollte aufstehen, aber seine Kraft reichte nicht mehr. Mit einem schmerzerfüllten Keuchen fiel er auf die Knie zurück und preßte beide Hände gegen den Leib. Robin stellte entsetzt fest, um wie vieles größer der Blutfleck auf seiner Hand in den wenigen Augenblicken geworden war, die sie miteinander geredet hatten. »Was ist los mit dir?« fragte sie erschrocken. »Was hat du? Gero!«
    »Lauf weg!« stöhnte Gero. »Für mich ist es zu spät, aber du … kannst noch entkommen. Sie bringen … alle um!«
    Aber vielleicht war es auch für sie schon zu spät. Robin sah hoch und schrie vor Schrecken, als sie einen der Tempelritter genau auf sich zuspringen sah. Sie wußte nicht, welcher es war, denn sein Gesicht verbarg sich nun hinter dem kreuzförmigen Schlitz eines wuchtigen Topfhelms, aber sie erkannte ihn eindeutig als einen der vier, die sie hinter der Kapelle beobachtet hatte. Er hatte sich im Sattel weit nach vorne und zur Seite gebeugt und galoppierte direkt auf Gero und sie zu. In der rechten Hand schwang er einen gewaltigen, dreikugeligen Morgenstern. »Lauf!« schrie Gero. Er versetzte ihr einen Stoß, sprang gleichzeitig in die Höhe und rannte dem Ritter schreiend entgegen. Der Templer machte eine fast beiläufige Bewegung mit dem Morgenstern, und eine der drei wuchtigen Eisenkugeln traf Geros Stirn und tötete ihn auf der Stelle. Robin stand da wie gelähmt. Gero hatte sein Leben geopfert, um sie zu retten, aber sie stand einfach nur da und starrte die riesige weiße und rote und silberne Gestalt an, die auf sie zugerast kam und ihren Morgenstern zu einem weiteren, tödlichen Hieb schwang. Sie hatte nicht einmal Angst. Sie hoffte nur, daß es schnell gehen würde.
    Plötzlich aber spie die Dunkelheit einen weiteren Reiter aus. Ohne zu zögern, lenkte er sein Tier zwischen Robin und den herangaloppierenden Tempelritter, riß seinen Schild in die Höhe und fing den heruntersausenden Morgenstern damit ab. Die Wucht des Hiebes war so gewaltig, daß der Reiter fast aus dem Sattel geworfen wurde und sein Pferd mit einem schrillen Wiehern auf die Hinterläufe stieg. Trotzdem schlug er fast gleichzeitig mit seinem eigenen Schwert zu. Funken stoben auf. Der Hieb war aus seiner unglücklichen Position heraus schlecht gezielt und mit zu wenig Kraft ausgeführt, und die Klinge prallte vom Kettenhemd des Tempelritters ab, ohne es zu durchdringen. Trotzdem ließ seine schiere Wucht den Tempelritter wanken. Er ließ seinen Morgenstern fallen und hatte für einen Moment Mühe, sein Pferd unter Kontrolle zu behalten.
    Als er die Gewalt über sein Tier zurückerlangt hatte, hatte sich auch das Pferd des anderen Ritters wieder beruhigt. Der Schild des Mannes war unter dem Hieb des Morgensternes gerissen. Er schüttelte ihn ab, ergriff statt dessen sein Schwert mit beiden Händen und erwartete den Angriff des Tempelritters, der ebenfalls sein Schwert zog.
    Der erwartete Angriff kam jedoch nicht, denn in diesem Moment tauchten zwei weitere Reiter aus der Nacht auf, und diese Übermacht schien selbst dem Templer zu groß zu sein, denn er riß sein Tier mit einer brutalen Bewegung herum und sprengte davon. Robin erwartete, daß die drei Reiter ihn auf der Stelle verfolgen würden, aber statt dessen drehte sich der, der zuerst aufgetaucht war, im Sattel herum und wandte sich an sie. »Was um alles in der Welt geht hier vor?«
    »Sie… sie sind tot«, murmelte Robin. »Meine Mutter. Carla und… und Gero. Sie haben sie … alle erschlagen.«
    »Sie?« Der Ritter deutete in die Richtung, in der der Templer verschwunden war. »Dieses verdammte Templerpack?«
    Robin nickte. Sie konnte nicht antworten. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Obwohl das Helmvisier des Reiters geschlossen war, erkannte sie ihn sofort. Es war der Blonde - der gleiche Mann, der den vier Tempelrittern vorhin an der Kapelle Befehle erteilt hatte. Alles war gelogen. Sie wurde Zeugin eines sorgsam in Szene gesetzten Theaterstücks, dessen Einsatz wirkliche Menschenleben waren und dessen Sinn sie mit jedem Moment weniger verstand. Aber es

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