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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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vermisse ich dich.«
    »Dann komm ins Bett.«Danach lagen sie lange schweigend beieinander. Die Stadt sandte ihre Geräusche herein, ihr Schweigen wurde eins mit der Nacht, auf die ein Tag neuer Trennung folgen sollte. Ihre Ehe war ein Schattenspiel aus Verlangen und Sehnsucht, vermischt mit Abschied und Geheimnis.
    »Greg?«, fragte sie. »Ich weiß, dass du nicht über deine Arbeit reden darfst, aber ich mache mir große Sorgen. Ich habe Angst, du könntest dabei umkommen. Ich fürchte, dein Boss könnte verlangen, dass du etwas Unrechtes tust, dass du jemanden umbringst. Kommt das manchmal vor? Denn zuweilen verschließt du dich so vor mir, dass ich schon glaube, zu deinen Aufgaben gehören ganz finstere Dinge, und du kannst sie mir nicht sagen, weil sie so schlimm sind.«
    »So etwas würde ich nie tun«, sagte er und schloss dabei die Augen. »Mein Gewissen ist rein. Ich kann jeden Augenblick vor Christus treten, der auf den Grund meines Herzens schaut.«
    Dabei hatte er das Gesicht des hübschen Mädchens vor Augen, das er erst vor so kurzer Zeit getötet hatte – eine Namenlose, die durch ein Missgeschick dorthin geraten war und die er erbarmungslos vom Leben zum Tod befördert hatte.
    Sie nahm seine Hand und drückte sie. Dass er hier neben ihr lag, gab ihr wieder Mut. Greg war ein guter Mann. Er diente voller Hingabe seinem Land und ging zur Kirche, wann immer er konnte. Ein guter Mann, der hart arbeitete. So einen hatte sie sich immer gewünscht.

Z WEITER T EIL

    13. KAPITEL
    Cambridge
    Ein Arzt kam und sagte, er wolle sie untersuchen. Mariyam winkte nur ab, schaute dabei aber so finster drein, dass er sich sofort zurückzog und auch die Schwester mitnahm.
    »Was ist los?«, fragte Conor, der sah, wie bestürzt sie war.
    Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie wieder sprechen konnte.
    »Ich habe das Original des Matshafa nach Cambridge mitgebracht. Ich wollte es mit Kaleb durchgehen. Er hatte nur eine Fotokopie. Er sagte mir, er müsse das Original sehen.«
    »Stopp, stopp. Beginnen Sie bitte ganz von vorn. Ich habe nicht die blasseste Ahnung, wovon Sie reden.«
    Sie erklärte es ihm. Dass das Matshafa ein Buch war, welches man ihr aus einem Kloster in Äthiopien zugeschickt hatte, dass sie eine Fotokopie für Professor Ameta angefertigt hatte, der ihr am Abend vor dem Seminar am Telefon sagte, dass er das Material aufregend, ja, überzeugend finde.
    Conor teilte ihr mit, dass unter den Papieren auf dem Tisch in der Kirche keine Fotokopie gefunden worden sei.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie muss dort gewesen sein. Er hat sich das Seminar über das Matshafa als eine Art Weihnachtsfeier vorgestellt. Er wollte für alle seine Doktoranden Fotokopien machen und sie dort verteilen. Sie sollten sie über die Ferien lesen. Das Matshafa selbst ist ein dünnes Büchlein, die gesamte Handschrift stellt allerdings einen Kodex mit verschiedenen anderen Bestandteilen dar.«
    »Einen Kodex?«
    »Es ist eine Handschrift in Buchform, keine Schriftrolle. Irgendwer hat fünf Dokumente genommen und daraus einen Band gemacht. Das übrige Material ist nicht besonders interessant. Das Matshafa allerdings schon.«
    Soweit sie es vermochte, erläuterte sie ihm die Bedeutung des Buches, sparte den historischen Hintergrund jedoch weitgehend aus.
    Als sie fertig war, nickte er und versank in Nachdenken. Er besaß einen Abschluss in Geografie vom Trinity College, einer der bekannten Universitäten von Dublin. Diese Dinge lagen allerdings weitgehend außerhalb seiner bisherigen Erfahrung. Nach Afrika hatte es ihn noch nie verschlagen, wenn man von einem Ferienaufenthalt in Tanger als Teenager absah. Aber das befand sich im Norden von Marokko, einer ganz anderen Gegend.
    »Was ist das – die ›Bundeslade‹?«, fragte er.
    Jedes ihrer Worte schien ihm das Leben ein wenig schwerer zu machen. Er bemerkte, dass sie keine Ringe, ja, überhaupt keinen Schmuck trug. Wie würde wohl reines Gold auf ihrer Haut wirken?, dachte er bei sich.
    »Sie müssen doch schon einmal von der Bundeslade gehört haben.«
    »O ja, ich glaube, Pater O’Cloghessy hat sie in seinen Predigten erwähnt. Irgendwas aus dem Alten Testament, nicht wahr? Das ist doch ein furchtbar alter Hut, oder? Die gibt es sicher längst nicht mehr.«
    »Genau die, Chief Inspector. Und sie ist offenbar immer noch da.«
    »Wollen Sie mir sagen, Sie wissen, wo sie sich befindet? Wenn ich Sie mir so anschaue, nehmen Sie mich jetzt ganz schön auf den Arm, oder?«
    »Mir ist nicht

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