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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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Als er aber Jean-Luc Belvaux in Paris zu erreichen suchte und dieser ebenfalls nicht antwortete, begann er sich ernsthaft Sorgen zu machen.
    Zuvor hatte er seinem Vorgesetzten, dem Chief Constable, mögliche ausländische Verwicklungen des Falles angedeutet. Der verfiel in Panik ganz anderer Art. Er nahm ihm das Versprechen ab, zu niemandem ein Wort davon zu sagen, und entfernte sich, um sich Hilfe zu holen. Eine Stunde später wurde Conor zu einer Besprechung mit dem Chief Constable und dessen Stellvertreter gerufen, wo ihn zwei Männer in Anzügen vom Innenministerium, eine Frau vom Staatsschutz Special Branch und ein Mann namens John Bolitho vom GeheimdienstMI6 erwarteten. Wer mochte wohl diese kleine Verschwörung organisiert haben?, fragte er sich, als man ihm einen Platz am Ende des langen Mahagonitisches zuwies. Der Chief Constable quälte sich ein Lächeln ab, das während der Besprechung immer wieder verschwand. Er stellte alle vor, die um den Tisch Platz genommen hatten.
    »Danke, Chief Inspector O’Davoren, dass Sie gekommen sind. Tut mir leid, dass es so kurzfristig sein musste. Wir alle sind Ihnen für die Fortschritte dankbar, die Sie bisher bei dieser Ermittlung gemacht haben. Ich will Sie nicht unter Druck setzen, aber Sie wissen selbst, dass die Öffentlichkeit dieses Verbrechen so rasch wie möglich aufgeklärt sehen will. Die Leute in dieser Stadt haben Angst, dass man sie in ihren Betten umbringt. Werden Sie bald Verhaftungen vornehmen? Haben Sie bereits Verdächtige?«
    »Nein, Sir. Ich glaube nicht, dass es so einfach wird. Aber ein Motiv habe ich schon gefunden.«
    Er erläuterte, was er über das Matshafa wusste. Einige nickten, andere senkten den Blick.
    »Danke, Chief Inspector.« Das war Martha Sweeting, die Frau vom Special Branch. Conor konnte sich nicht vorstellen, was sie hier zu suchen hatte. Ihre Behörde griff nur ein, wenn es um die nationale Sicherheit ging, zum Beispiel um Terrorismus. Hier aber handelte es sich um einen klaren Mordfall, wenn auch mit mehreren Opfern.
    Sie fuhr fort: »Ich denke, dieses Gerede von Handschriften und Bundesladen ist etwas hoch für unseren Geschmack. Indiana Jones haben Sie nicht zufällig unter Ihren Verdächtigen?«
    Hier und da wurde müde gelächelt. Sie hatte die Stimmung im Raum wesentlich besser eingeschätzt als Conor. Sie lockerte ihren engen Kragen, räusperte sich und sagte dann: »Wir haben mit Leuten vom Foreign Office gesprochen. Sie habenniemanden hergeschickt, weil keine klaren Beweise für eine Verbindung zum Ausland vorliegen. Aber man ist überzeugt, dass die Morde mit einer Terroristengruppe zu tun haben, die im Vereinigten Königreich aktiv ist.«
    »Was? Haben die sie noch alle? Warum sollten Terroristen eine Gruppe Akademiker umbringen?«, fragte Conor.
    »Das haben nicht Sie oder ich zu beurteilen«, antwortete die Dame.
    Jetzt lehnte sich John Bolitho vom MI6 über den Tisch.
    »Martha, vielleicht muss ich dem Chief Inspector ein paar Dinge erklären. Er arbeitet nicht bei der Sicherheit und kennt bestimmte Sachen nicht. Chief Constable, haben Sie etwas dagegen, dass ich mich direkt an Ihren Mann wende?«
    Der Chef hob die Hände und nickte. Bolitho sprach nun zu Conor:
    »Chief Inspector, häufig täuscht der erste Eindruck. Was Sie für einen Mord mit einer Vielzahl von Opfern halten, kann durchaus mehr sein. Ich weiß, dass Sie bereits einige Zeit mit Ihrer neuen Freundin Dr. Filimon verbracht haben – ich hoffe, ich spreche das richtig aus. Es wäre sicher leichter für uns alle, wenn diese Leute sich einfache Namen wie Smith oder Jones zulegten, meinen Sie nicht? Sie wird Ihnen zweifellos von Äthiopien erzählt haben und von ihrer lachhaften Theorie, dass dieser Fall etwas mit einer Kiste zu tun haben soll, die dem Propheten Moses gehörte und die man vielleicht in einer Kirche von Addis Abeba oder an einem anderen Ort in der Wildnis von Abessinien finden kann, oder auch nicht. Sie wird Ihnen sicher keine Vorlesung in Geografie gehalten haben, aber gerade die ist hier von großer Bedeutung, wenn Sie sich die Mühe machen, einmal auf die Karte zu schauen. Sie sind ja selber so etwas wie ein Geograf und müssten das eigentlich gut verstehen.«
    Er wühlte in Papieren, die vor ihm auf dem Tisch lagen, und schob schließlich Conor ein Blatt zu. Es war eine Karte des Horns von Afrika, die er aus dem Internet ausgedruckt hatte.
    »Hier sehen Sie«, dozierte Bolitho, »dass Äthiopien interessante Nachbarn hat: Somalia im

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