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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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Osten, Djibouti und Eritrea im Norden, Sudan im Westen und Kenia im Süden. Alle diese Länder leiden in unterschiedlichem Maße unter der aktuellen Hungersnot. Sie sehen auch, dass auf der anderen Seite des Roten Meeres nördlich davon Jemen liegt. Somalia und Jemen sind Hochburgen von Al-Khaida und allen möglichen Dschihad-Gruppen. Jemen hat beim sogenannten Arabischen Frühling eine wichtige Rolle gespielt. Im Sudan herrscht ein brutales islamistisches Regime. In den neunziger Jahren hatte Al-Khaida Khartum als seinen Stützpunkt auserwählt, und viele seiner Kämpfer sind immer noch dort. Djibouti und Eritrea sponsern ebenfalls den Terrorismus. Ich hoffe, nun wird Ihnen klar, warum wir uns für Äthiopien interessieren. Es ist leicht von allen Seiten zu infiltrieren, stellt einen idealen Umschlagplatz für Waffen- und Menschenhandel dar, und die Regierung ist nicht stark genug, um ernsthaft etwas dagegen zu unternehmen. Manche Quellen sagen, die muslimische Bevölkerung sei schon auf über fünfzig Prozent angewachsen. Wir wissen, dass die Regierung die Muslime in Städten wie Addis Abeba oder Harar niederhält. Das hat mehrere Extremistengruppen auf den Plan gerufen, vor allem unter Somaliern, die wegen des Hungers in ihrem Lande nach Äthiopien gekommen sind.«
    Er lehnte sich zurück, zufrieden, dass er so Interessantes mitgeteilt hatte, worauf dieser Ire sicher nie gekommen wäre. Lächelnd fuhr er fort.
    »Ich bitte Sie, Ihren Fall gründlich zu überdenken. Warum die vielen Enthauptungen? Das ist ein Markenzeichen vonDschihad-Kämpfern, die Art und Weise, wie sie Menschen umbringen, die sie in ihrer Gewalt haben. Selbst Kinder führen dort Enthauptungen durch, um sich als Männer zu beweisen. Wir kennen die genauen Motive noch nicht, die hinter diesen Morden stecken, aber wir wissen, dass sie nicht bei einer mythischen Bundeslade zu finden sind. Wir wollen uns nicht in Ihre Arbeit einmischen, aber ich habe mich bemüht, Ihnen aufzuzeigen, dass dieser Fall in Sphären reichen kann, die weit außerhalb Ihrer Zuständigkeit liegen. Für den Augenblick sollten Sie mit Ihren Ermittlungen fortfahren. Später können Sie zumindest eine Tarnung für unsere Tätigkeit hinter den Kulissen sein. Sobald wir zur Übernahme bereit sind, lassen wir Sie das wissen, und Sie können wieder wie bisher gebrechliche alte Damen über die Straße geleiten.«
    Conor hätte ihm am liebsten eins in die arrogante Fresse gegeben, aber er sah, dass Bolitho ihn genau dazu provozieren wollte.
    »Und wenn Sie ohnehin noch mehr Zeit mit Ihrer Frau Doktor verbringen wollen, dann gibt es keinen Grund, warum Sie nicht …«
    Conor war bereits halb aus seinem Sessel heraus, da schritt der Chief Constable ein.
    »Mr. Bolitho! Ich denke, jetzt sind Sie zu weit gegangen. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich bei dem Chief Inspector entschuldigen und …«
    Aber der Angesprochene hatte sich bereits Aktentasche und Mantel gegriffen und verließ mit einem breiten Grinsen den Raum. Die meisten anderen folgten ihm. Auch Martha Sweeting lächelte. Schließlich war sie vom Special Branch, nicht von der Polizei. Die musste man ab und zu mal in die Schranken weisen. Sie verabschiedete sich beim Chief Constable und war schon aus der Tür.
    Der Chief Constable schnäuzte sich geräuschvoll und lehnte sich über den Tisch. Er hieß Brian Chant und hatte noch drei Jahre bis zur Pensionierung. Auch er hatte im Foreign Office angerufen und war dort an einen höflichen, aber sehr beharrlichen Mann geraten. Der hatte so gut wie seine ganze Karriere in der Arabienabteilung verbracht und war in erster Linie mit Kompromissen und Heuchelei beschäftigt, um sicherzustellen, dass das Öl ungehindert floss.
    »Tut mir leid, Conor«, sagte er. »Ich habe Sie ins offene Messer laufen lassen, und Sie können nichts dafür.«
    »Sie auch nicht, Sir.«
    »Das hoffe ich. Sie wissen ja, wie machtlos man gegenüber solchen Leuten ist. Sie haben auch ohne diesen Fall genug zu tun. Soll doch ein anderer armer Teufel nach deren Pfeife tanzen.«
    Conor schüttelte den Kopf.
    »Ich denke, mit denen komme ich schon klar, Sir. In unserem Job haben wir schließlich immer jemanden über uns, nicht wahr? Ihnen geht es nicht anders.«
    Brian lächelte.
    »Sie sind Ire, daher wissen Sie nicht, wie hinterhältig der englische Beamte oder der englische Schlapphut sein kann.«
    »Ich denke, die haben ziemlich kindisches Zeug geredet, Sir.«
    »Und Sie finden Terrorismus kindischer als

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