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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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schrill, und ein zweiter machte Anstalten abzufliegen. Der Junge kümmerte sich nicht um die Vögel, sondern kroch zum Rand der Plattform und schaute hinunter. Dann zuckte er zusammen und zog sich sofort wieder zurück.
    Bevor Conor ihn daran hindern konnte, schlüpfte er aus dem Seil und rannte zur Klostertür. Conor ließ ihn gewähren. Er konnte nichts tun. Mariyam schien verängstigt, und Conor wusste, wenn der Mann dort unten wirklich Daniel Ferry war, würde er sie ohne zu zögern erschießen.
    Er nahm das Seil und trat wieder an die Kante heran. Finster entschlossen, band er das Seil an den Baumstumpf und zog den Knoten fest. Dabei wackelte der Stumpf verdächtig. Er wollte schnell hinunterkommen, bevor Ferry Mariyam etwas antun konnte. Conor atmete tief durch, band sich das Seil um die Hüften und fixierte es mit mehreren Knoten.
    Nun begann er sich abzuseilen. Während seiner Studienzeit war er öfter klettern gegangen, aber jetzt spürte er, dass seine Fertigkeiten stark eingerostet waren. Außerdem wehte ein eisiger Wind. Lämmergeier ließen sich gefährlich nahe an ihm vorübertreiben, als spürten sie den Geruch des Todes.
    Endlich hatte er festen Boden unter den Füßen und hockte sich erst ein paar Sekunden nieder, um wieder zu Atem zu kommen. Dann richtete er sich auf, löste das Seil und wandtesich Mariyam zu. Der Mann mit der Pistole war Ferry, wie er vermutet hatte. Dessen Miene sagte ihm, dass weder er noch Mariyam diesen Ort lebend verlassen würden.
    »Danke, dass Sie sich zu uns gesellen, Mr. O’Davoren. Ich vermute, Sie haben gerade von meiner Arbeit da oben Kenntnis genommen. Sie wären überrascht zu hören, wie wenig die sich gewehrt haben. Jahre nutzlosen Betens und Jammerns haben sie schwach gemacht. Sicher wissen Sie bereits, dass Leute wie ich keine Schwäche dulden. Die Starken besiegen die Schwachen, so muss es sein. Wir sind ein militärischer Orden. Wir beten, wir büßen für unsere Sünden, wir verehren die Heilige Maria der Bundeslade und das Heiligtum selbst. Sie können Ihre Suche einstellen. Die Lade ist jetzt in unserer Hand. Greg Oliver, den Sie bereits kennengelernt haben, führt im Moment eine Gruppe, die sie an einen sicheren Ort bringt. Wir sind ihre legitimen Besitzer. So war das, und so wird es immer sein.«
    »Was haben Sie mit ihr vor?«, fragte Conor.
    »Das ist Ihre Sache nicht mehr. Jetzt gleich werde ich Dr. Filimon töten und anschließend Sie. Sie haben sich auf impertinente Weise in unsere Angelegenheiten eingemischt. Wären Sie erfolgreich gewesen, dann hätten Sie einen Plan verzögert oder behindert, den wir seit dem 12. Jahrhundert verfolgen. Meine Vorfahren haben dafür gelebt und sind dafür gestorben. Sie sind der Bundeslade immer näher gekommen, haben sie aber nie finden können. Und dann fällt dieser unbedarften Frau ein Buch in die Hände, von dem noch nie jemand gehört hat. Und ihr Freund Jean-Luc Belvaux fertigt eine Kopie davon an und schickt sie an seinen Kumpel Pedro do Carmo in Lissabon. Der aber ist ein guter Freund des Ordens und wendet sich an den Meister in Portugal, als ihm klar wird, was das Matshafa darstellt. Der Meister hat danachsieben Mitglieder der Eingeweihten der Heiligen Maria von der Bundeslade zusammengerufen, der Gruppe innerhalb des Ordens, die mit der Suche nach dem Heiligtum befasst ist. Das war der Beginn der Aktion. Wir mussten alle töten, die das Matshafa zu Gesicht bekommen hatten. Wie ich bereits sagte, wir sind ein militärischer Orden und leben mit dem Schwert ebenso wie mit der Heiligen Schrift.«
    »Sie sagen, das ginge uns nichts mehr an, aber Sie und Ihre Leute haben uns übel mitgespielt, unsere Freunde und Kollegen ermordet, das gibt uns das Recht, zu erfahren, warum. Jetzt haben Sie die Bundeslade in Ihrer Gewalt. Was mich betrifft, so haben Sie gewonnen. Aber was machen Sie jetzt damit?«
    Der Hochmut in Ferrys Blick konnte kaum die Furcht verbergen, die er in seinem Inneren empfand. Hier in dieser Ödnis war er völlig auf sich allein gestellt. Nur mit seiner Waffe konnte er seine Gegner in Schach halten.
    »Wir sind überzeugt, dass wir die echte Bundeslade gefunden haben«, erklärte er. »Aber um sicherzugehen, werden wir sie einer Radiokarbondatierung unterziehen. Unser Orden hat Holz des Sarkophags von Pharao Thutmosis III. in seinem Besitz, der höchstwahrscheinlich zur Zeit des Exodus geherrscht hat. Wir denken, dass man eine Probe des Holzes der Bundeslade damit vergleichen kann. Sobald alle

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