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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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uns nichts tun.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Außerdem muss ich noch einmal zum Kloster hinauf und möchte dich nicht gern mit ihm hier zurücklassen, selbst wenn du die Waffe hast. Wir wissen nicht, was für eine militärische Ausbildung er hat, aber ich bin sicher, er ist gefährlich.«
    »Ist dort oben noch jemand?«, fragte sie.
    Er erzählte ihr von dem Jungen.
    »Der kann nicht allein hierbleiben«, sagte er. »Er wird sterben, und selbst wenn er überlebt …«
    Er berichtete von den toten Mönchen, deren Leichen inder Kirche hingen, und dem Geruch, der das ganze Anwesen verpestete.
    »Ich weiß nicht, ob er allein herunterklettern kann. Oder ob er ohne Hilfe aus dieser Bergwelt herausfindet. Da er sicher schon in sehr jungem Alter ins Kloster aufgenommen wurde, hat er vielleicht nie einen Fuß aus Washa Meskel herausgesetzt. Es kann dort auch kaum noch etwas zu essen geben, das er mitnehmen könnte. Ihn hier allein zurückzulassen wäre sein Todesurteil.«
    »Dann geh und hol ihn. Zeig mir, wie die Pistole funktioniert.«
    »Wenn er dich bedroht, dann schieß auf ihn. In den Kopf oder in die Brust, denn du musst ihn töten. Riskiere nicht, ihm nur eine Fleischwunde beizubringen. Solange er gefesselt ist, dürfte er keinen Ärger machen können.«
    Er hatte keine Zeit zu verlieren. Conor begann seine nächste Klettertour. Die fiel ihm diesmal wesentlich schwerer. Der Fels schnitt schmerzhaft in Hände und Knie, aber mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte er sich nach oben. Er wagte nicht, sich nach Mariyam und Ferry umzuschauen. Aber alles blieb ruhig, und er hoffte, Ferry werde nicht so schnell das Bewusstsein wiedererlangen.
    Schließlich hievte er sich mit Hilfe des kleinen Baumstumpfes über die Kante. Er hatte nicht hierher zurückkommen wollen, um keinen Preis. Aber es blieb ihm keine Wahl. Wieder betrat er das Hauptgebäude. Im Vorraum stand der Junge am Fenster. Er hatte noch weitere Ikonen herbeigeholt, dazu ein paar kleine Kerzen und andere Gegenstände, die Conor nicht kannte.
    Der Junge wandte sich ihm zu. Er zitterte. Conor fiel eine der wenigen amharischen Phrasen ein, die er inzwischen gelernt hatte.
    » Amma-say ga-nala . Danke.«
    Er hielt dem Jungen die Hand entgegen. Nach einigem Zögern trat der auf ihn zu und ergriff sie. Conor zog ihn mit nach draußen. Gern hätte er seinen Namen gewusst, aber es war wohl das Beste, abzuwarten, dass Mariyam sie miteinander bekannt machte. Er wollte dem Jungen seinen Respekt zeigen.
    Diesmal ließ er den Novizen zuerst hinab, bevor er sich selbst auf die schwierigere Tour nach unten machte. Es beunruhigte ihn, dass er Ferry von oben nicht sehen konnte, weil er ständig dem Felsen zugewandt war. Aber Mariyam rief ihn von Zeit zu Zeit an, und als er endlich unten anlangte, sah er, dass der Amerikaner gerade zu sich kam. Ferry starrte ihn wutentbrannt an, sagte aber nichts. Conor musste sich erst ein Weilchen niedersetzen, um nach diesem kräftezehrenden Akt wieder ruhig atmen zu können.
    Mariyam sprach indessen mit dem Jungen. Sein Name war Kebede. Mit neun Jahren war er ins Kloster eingetreten, um Mönch zu werden, jetzt war er dreizehn. Er hatte Todesangst. Sie erklärte ihm, er sei in Sicherheit, Conor und sie würden sich um ihn kümmern. Das beruhigte ihn ein wenig. Dann aber begann er heftig zu weinen, als er von dem Tag berichtete, da eine Gruppe weißer Männer in das Kloster gekommen war. Zuerst hätten die Mönche geglaubt, sie seien christliche Besucher aus einem anderen Land und wollten Washa Meskel bewundern. Dann aber hatten die Ankömmlinge Pistolen gezogen und von dem Abt verlangt, ihnen die Bundeslade zu zeigen. Als sie sie gefunden hatten, begannen sie, die Mönche zu töten. Sie fesselten und erhängten einen nach dem anderen. Kebede hatte sich in der Bibliothek versteckt und dort gehockt, bis Conor ihn verfolgt und gefunden hatte.
    »Was ist mit diesem Mann?«, fragte Mariyam und wies aufFerry. Der Junge war ihr gegenüber noch sehr schüchtern. Er hatte nur bruchstückhafte Erinnerungen an seine Mutter und war Frauen nicht gewohnt.
    »Er ist mit den anderen ins Kloster gekommen. Ich habe ihn gesehen. Er gehört zu denen, die die heiligen Männer getötet haben.«
    »Und die Bundeslade?«
    »Die anderen haben sie mitgenommen. Sie stand in einem besonderen Raum. Niemand außer dem Abt durfte ihn betreten.«
    Conor erhob sich.
    »Hoch mit Ihnen«, fuhr er Ferry an. Unter dem frischen Eindruck der im Kloster gesehenen Schrecken

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