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Die Teppichvölker: Roman (German Edition)

Die Teppichvölker: Roman (German Edition)

Titel: Die Teppichvölker: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Barriere aus zugespitzten Haarpfählen begann Kaufmannswehr. Die meisten Leute hielten diesen Bereich für die eigentliche Hauptstadt. Normalerweise wimmelte es auf den dortigen Straßen von Verkaufsständen, Marktbuden und Besuchern aus allen Teilen des Teppichs. Sie alle versuchten mehr oder weniger geschickt, sich auf jene Weise übers Ohr zu hauen, die man ›Geschäfte abschließen‹ nannte. Hier hörte man viele verschiedene Sprachen, oft ziemlich laut. Das kommerzielle Herz des Reiches.
    Die Dumii hatten ihr Herrschaftsgebiet mit dem Schwert ausgedehnt, und sie bewahrten es mit Geld. Diese Erfindung stammte von ihnen. Vor der Existenz des Geldes bezahlte man mit Kühen und Schweinen, was nicht besonders gut funktionierte: Man mußte die Tiere füttern und dauernd für ihre Sicherheit sorgen, und manchmal starben sie einfach. Dann erfanden die Dumii das Geld: kleine Gegenstände, die man leicht aufbewahren, in einer Socke unter der Matratze verstecken konnte, was mit Kühen und Schweinen erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Und das Geld zeichnete sich durch die sonderbare Fähigkeit aus, sich in Schweine und Kühe zu verwandeln. Außerdem war Geld mit Bildern vom Gebieter und anderen Dingen geschmückt, die interessant aussahen. Zumindest interessanter als Kühe und Schweine.
    Pismire hatte einmal darauf hingewiesen, daß die Dumii auf diese Weise für Stabilität in ihrem Reich sorgten. Wenn man erst einmal damit begann, das Dumii-Geld zu verwenden (es war so praktisch, und nie muhte es die ganze Nacht über), so dauerte es nicht lange, bis man sparte, irgendwelche Dinge auf dem nächsten Markt verkaufte, sich niederließ und die Nachbarstämme nicht mehr so häufig überfiel wie früher. Mit dem Geld konnte man ganz neue Sachen erwerben: bunte Tücher, andere Arten von Obst und Bücher. Schon nach kurzer Zeit eignete man sich die Art der Dumii an, weil dadurch das Leben leichter wurde. Oh, natürlich pries man das Leben in der guten alten Zeit, vor Geld und Frieden und so. Man wies darauf hin, wie angenehm es gewesen sei, am Abend schwer bewaffnet aufzubrechen und für eine ganz besondere Art von Unterhaltung zu sorgen. Aber eigentlich war niemand versessen darauf, in jene Zeit zurückzukehren.
    »Ökonomischer Imperialismus!« hatte Pismire einmal gesagt und dabei nach einer Handvoll Münzen gegriffen. »Eine wundervolle Idee. Ebenso einfach wie wirkungsvoll. Sobald man alles in Bewegung gesetzt hat, geht's von allein weiter. Weißt du, der Gebieter garantiert den Wert des Geldes. Mit anderen Worten: Jedesmal dann, wenn jemand eine Münze als Bezahlung annimmt, verwandelt er sich in einen kleinen Soldaten, der das Reich verteidigt. Erstaunlich, nicht wahr?«
    Snibril verstand nicht, was der Schamane damit meinte, aber es schien sehr wichtig zu sein.
    Etwas abseits vom regen Kaufmannswehr gab es einen dritten, vom Rest getrennten Ort, nicht größer als ein kleines Dorf.
    Wehr. Das ursprüngliche Wehr. Jene Siedlung, wo die Dumii begonnen hatten. Niemand wußte, wie und warum das Schicksal diesen kleinen Stamm ausgewählt und in die Lage versetzt hatte, den größten Teil des Teppichs zu erobern. Heutzutage gab es kaum mehr jemanden, der Altwehr besuchte. Vielleicht verschwand jenes Viertel irgendwann, um Platz zu schaffen für Statuen und Denkmäler.
    Snibril sah Altwehr erst viel später. Zunächst fiel sein Blick auf den Außenwall, der sich endlos nach rechts und links zu erstrecken schien. Oben glänzten die Rüstungen von patrouillierenden Wächtern. Alles wirkte friedlich, als existiere der Schreckliche Scheuerer überhaupt nicht.
    Careus nahm den Helm ab und rieb ihn mit dem Ärmel. »Es könnten sich Probleme ergeben, wenn wir versuchen, die Deftmenen ins Innere der Stadt mitzunehmen«, flüsterte er dem Munrung zu.
    »Ich fürchte, da hast du recht«, erwiderte Snibril.
    »Ich schlage vor, wir lagern hier draußen. Und du solltest mich begleiten.«
    Snibrils Blick glitt über den Wall. »Alles ganz ruhig und friedlich«, bemerkte er. »Ich habe hier mit einem Krieg gerechnet! Warum hat man euch zurückbeordert?«
    »Genau das will ich herausfinden«, sagte der Sergeant. Er spuckte sich in der Hand und versuchte, sein Haar zu glätten. »Irgend etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu. Du kannst spüren, wann der Scheuerer zuschlägt, stimmt's?«
    »Ja.«
    »Auf eine ähnliche Weise erahne ich Schwierigkeiten. Unangenehmes steht uns bevor. Ich fühle es. Komm!«
    Snibril folgte Careus durch die

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