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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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den Kolonialplaneten oft geringschätzig nannte, unheimlich.
    Der Händler beglückwünschte sich, daß er schon vor Jahren durch eine kostspielige, aber ungefährliche Operation gegen Telepathie immunisiert worden war. Zwar beherrschten nur wenige Treiber ihre PSI-Kräfte so gut, daß sie damit die Gedanken anderer Menschen auffangen konnten. Doch man konnte bei einem Treiber nie sicher sein.
    Noch immer fühlte Dave eine dumpfe Benommenheit, als würde sein Schädel von einer eisernen Klammer zusammengepreßt. Zögernd schüttelte er den Kopf, aber die Benommenheit blieb.
    Und erst jetzt begriff er, was sie bedeutete.
    Abgeschnitten!
    Seine Verbindung zu den sechs anderen Treibern seiner Loge war unterbrochen! Das Kraftfeld, das die unbekannten Baumeister Bortzynns zum Schutz der Stadt vor ungebetenen Besuchern errichtet hatten, blockierte auch Daves parapsychischen Sinne.
    »Was ist mit Ihnen, Dave?« fragte der Händler. Er runzelte die Stirn. »Wenn Sie sich übergeben müssen …«
    »Nein, nein«, winkte Stardust-Dave hastig ab. »Schon in Ordnung.«
    Smellinger befeuchtete seine blassen Lippen. »Ich dachte schon, das wäre zuviel für Sie«, murmelte er. »Ich kann Sie verstehen. Nicht jeder kommt darüber so schnell hinweg.«
    »Es ist in Ordnung«, wiederholte Dave ungehalten. Er hatte sich nun wieder völlig in der Gewalt. Fieberhaft arbeiteten seine Gedanken. Das unterschwellige Gefühl der Gefahr, das ihn auf dem ganzen Flug von Lakehurst in diese Wildnis begleitet hatte, wurde immer stärker.
    Auch mit Smellinger stimmte etwas nicht – er schien etwas zu verbergen.
    Dave bedauerte, daß er nichts von den Gedanken seines Begleiters auffangen konnte. Allerdings war eine Immunisierung gegen Telepathie bei einem Händler nichts Verdächtiges. Wie bei vielen Geschäftsleuten seiner Zeit mochte auch bei Smellinger nur der Wunsch dahinterstehen, sich von seinen Geschäftspartnern nicht in die Karten – genauer gesagt, in die Gedanken – sehen zu lassen.
    In diesem Moment setzte der Fluggleiter sanft auf dem Boden auf. Die Triebwerke liefen schnarrend aus. Ächzend lehnte sich der Händler zurück und reckte die verspannten Glieder. Seine unruhigen Augen wichen Daves Blick aus.
    »Nun«, murmelte er nervös, »das wäre geschafft. Ich … ich schlage vor, wir steigen aus und sehen uns das Wunderwerk aus der Nähe an. Einverstanden?«
    Dave nickte.
    Etwa zwanzig Meter von dem Gleiter entfernt erhob sich eines der fremdartigen Gebäude in den roten Himmel Rubins. Es war fenster- und türenlos. Fast schmerzhaft scharf kontrastierte das Metallblau des makellosen Materials mit den Rot- und Orangetönen der Umgebung.
    »Kommen Sie«, drängte Smellinger. »Worauf warten Sie? Auf ein Empfangskomitee?« Er lachte schrill.
    Wortlos zwängte sich Dave an dem Händler vorbei durch die enge Ausstiegsluke und landete federnd auf den Beinen. Der Boden unter seinen Füßen war grau und staubig.
    Alles blieb still.
    Die Luke schnappte zu. Smellinger stieß Dave unsanft an und deutete auf das blauschimmernde Gebäude. »Man kann hinein«, erklärte er drängend. »Man muß nur die Wand zu berühren und schon öffnet sich ein Tor. Nur die Nichtmenschen sind nicht mehr da.« Bisher war die Menschheit noch keiner fremden technisierten Rasse im All begegnet.
    Der Händler näherte sich mit großen Schritten dem fremdartigen Bauwerk.
    Dave folgte zögernd.
    Das Gefühl der drohenden, unmittelbaren Gefahr gewann an Intensität und legte sich lähmend auf seine Muskeln. »Hören Sie, Smellinger«, sagte er langsam, »ich …«
    Ein feines Pfeifen ließ ihn verstummen.
    Smellinger erstarrte in der Bewegung, stand für eine Sekunde bewegungslos da und brach dann lautlos zusammen.
    Daves Herzschlag setzte aus.
    »Smellinger!« schrie er. Mit einigen raschen Sätzen war er bei dem reglos daliegenden Körper des Händlers. Behutsam drehte er ihn auf den Rücken.
    Genau in der Mitte zwischen Smellingers Augen klaffte ein Loch. Das bleiche Gesicht lächelte Dave verzerrt und gleichzeitig voller Erstaunen an.
    Smellinger war tot. Ermordet.
    Und Dave begriff. Eine Falle!
     
    *
     
    Stardust-Dave spurtete los.
    Angst hatte ihn gepackt und kalte Wut über den heimtückischen Mord. Der Gegner war unsichtbar und konnte jede Sekunde erneut zuschlagen.
    Wieder ertönte das geisterhafte Pfeifen.
    Dicht neben ihm schlug ein Geschoß in den grauen Boden und ließ Erdbrocken aufspritzen.
    Der Treiber schlug einen Haken und steigerte seine

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