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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Leere vor. Er versuchte, sich in eine Art Trance zu versetzen, die ihm erlaubte, seine PSI-Kräfte voll zu entfalten.
    Plötzlich das brüllende Heulen entweichender Luft. Sternenlicht. Rasend schnell drehten sich die Sterne. Die Luft fauchte aus der offenen Schleusenkammer und riß die Kapsel mit sich, wirbelte sie durch das All.
    Der Plastikzylinder rotierte um die eigene Achse und entfernte sich schnell von der GDANSK. Dave spürte, wie sich die Rotation durch die eingebauten Automatik-Stabilisatoren verlangsamte. Er hielt die Augen geschlossen, versuchte, die Stabilisatoren durch seine Treiberkräfte zu unterstützen.
    Als die Drehbewegung endlich zum Stillstand kam und Dave die Augen öffnete, hing die GDANSK schräg über ihm. Ein riesiger schwarzer Schatten, der die Sterne verdunkelte. Neben dem Schatten blitzte es hell auf.
    Ein Zubringer der Sicherheitsdienste, durchfuhr es Dave. Er sah kurz das Sternenlicht auf dem schlanken Rumpf eines kleinen Raumgleiters blinken. Frozen kam.
    Das Ausschleusen der Kapsel hatte zu lange gedauert. Dave war noch so nahe bei der GDANSK, daß eine zielgerichtete Bewegung seines winzigen Raumfahrzeuges leicht geortet worden konnte. Er mußte warten, durfte sich nicht rühren und konnte nur hoffen, daß man seine Kapsel für einen Brocken interstellarer Materie hielt.
    Langsam schob sich die riesige Kugel Syrtas von der Seite in sein Blickfeld. Das Schwerefeld des Planeten würde ihn wie einen Meteoriten unaufhaltsam anziehen, und wenn es ihm nicht gelang, die Kapsel mit seinen PSI-Kräften zu manövrieren, würde er auch verglühen wie ein Meteorit.
     
    *
     
    »Vorsicht!« stieß Llewellyn 709 hervor. »Da vorne ist jemand!«
    Deutlich nahm der Riemenmann die Gedankenimpulse eines Menschen wahr. Schließlich, nach konzentriertem telepathischen Lauschen, atmete er auf. Der Fremde schien keinerlei feindselige Absichten zu hegen.
    »Harmlos«, erklang dann auch der bestätigende Kommentar des Sorcerers.
    Seine Stimme durchschnitt flüsternd die Dämmerung des unterirdischen Abwasserkanals. In regelmäßigen Abständen befanden sich an den Wänden pilzförmige Kolonien weicher, grünlich fluoreszierender Gewächse, deren Licht die Dunkelheit ein wenig brach. Trotzdem war es noch zu finster, um mehr als die Silhouette des Fremden zu ahnen, der sich etwa fünfzig Meter vor ihnen in den Schutz eines Mauervorsprungs gekauert hatte.
    Undeutlich konnte der Riemenmann erkennen, daß sich der Fremde aufgerichtet hatte und zu ihnen herüberblickte. Er schien sie deutlich zu sehen; eine gewisse Zufriedenheit lag in seiner Haltung, als er schließlich winkte und rief:
    »Ich heiße Sie im Untergrund von Syrta willkommen!«
    »Ein Witzbold«, knurrte der Sorcerer argwöhnisch. »Wieso kann er uns sehen? Ich hatte uns beide an sich immer für zwei Dunkelmänner gehalten!«
    »Es ist das Vorrecht des Menschen, sich zu irren«, beruhigte ihn Llewellyn sanft. »Komm, wir schauen uns unseren Freund einmal aus der Nähe an.«
    Schließlich hatten sie den Fremden erreicht.
    In dem grünen Licht der Pilzgewächse wirkte der Unbekannte seltsam bleich und schmal; seine Augen waren schwarz und stachen wie zwei Kohlenstücke aus dem blassen, langen Gesicht.
    »Mein Name ist Koskov«, erklärte der Fremde übergangslos. »Ich habe Sie bereits ungeduldig erwartet.«
    »Heißt das …«, begann der Riemenmann, aber Koskov unterbrach ihn.
    »Ich bin Mitglied der Faust von Syrta, wenn Sie das meinen«, erklärte er rasch. »Wir haben Sie im Hotel beobachten lassen und erwartet, daß Sie diesen Weg nehmen würden, um dem Angriff der Regierungstruppen zu entgehen.«
    Bei der Erinnerung an das brutale Vorgehen der planetaren Sicherheitskräfte ballte der Riemenmann unwillkürlich die Hände. »Ja«, bestätigte er leise. »Wir haben das Vorgehen der Syrta-Regierung aus der Nähe miterlebt.«
    »Es war erst der Anfang«, prophezeite Koskov ernst. »Schnayder, der Kaiser-Mann auf Syrta, ist aus Berlin zurück. Vor einer Stunde hat der Propagandaminister den Ausnahmezustand verkündet. Damit hat die Regierung dem Drängen des Kaiser-Konzerns nachgegeben – und das bedeutet Bürgerkrieg.«
    Der Riemenmann betrachtete ihn prüfend. »Bürgerkrieg?« fragte er zweifelnd. »Unterschätzen Sie nicht ein wenig das Machtpotential der Planetenregierung und vor allem des Kaiser-Konzerns, der in Notsituationen auf die Grauen Garden des Konzils zurückgreifen kann?«
    »Bürgerkrieg«, wiederholte Koskov, »ist das richtige

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