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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Wort für das, was uns bevorsteht, denn es ist ein Krieg der Bürger gegen ihre Regierung, die von Kaiser ernannt, bestochen und manipuliert wurde. Uns bleibt keine Wahl, Llewellyn. Mit jeder Sekunde verschlechtern sich unsere Aussichten. Und wenn wir diesmal nicht gewinnen, dann werden Kaiser und die Helfershelfer des Konzerns dafür sorgen, daß wir nicht noch einmal die Möglichkeit bekommen, uns zu wehren.«
    Er räusperte sich. »Aber kommen Sie. Dies ist nicht der richtige Ort für lange Diskussionen.«
    Schweigend eilten sie durch die Dämmerung des Abwasserkanals, immer wieder bemüht, das Gleichgewicht auf dem glitschigen Pfad zu bewahren, der an den schmutzigen Fluten entlangführte.
    Der Riemenmann hielt sich auf Syrta auf, weil er im Grunde die gleichen Ziele wie die Faust von Syrta verfolgte: Freiheit vom Joch des Konzils.
    Llewellyn und der Sorcerer gehörten jener geheimen Widerstandsgruppen unter den Treibern an, die sich Terranauten nannte. Niemand wußte genau, woher die Terranauten kamen. Sie waren keine feste Organisation, sondern eine lose Verbindung engagierter Treiber, die ihre Kameraden dafür gewinnen wollten, ihre PSI-Kräfte für Veränderungen auf der Erde einzusetzen. Um Entdeckung durch das Konzil zu vermeiden, gaben sich die Terranauten untereinander nur während der Treiberflüge zu erkennen. Und nur bei dieser Gelegenheit wandten sie sich auch an andere Treiber. Natürlich blieb ihr Wirken dem Konzil auf die Dauer nicht verborgen. Auch unter den Treibern gab es Spitzel.
    Aber dem Konzil gelang es nie, einen Terranauten zu fassen. Nicht zuletzt lag das daran, daß man nicht zu hart gegen Treiber vorgehen wollte, weil man sich auf Terra sehr bewußt war, wie sehr man von den Logen der PSI-Begabten abhing. Die Logenmeister, die in früheren Jahrhunderten streng auf die Zuverlässigkeit ihrer Logenmitglieder geachtet hatten, sympathisierten in den letzten Jahren selbst mit dem auf allen Kolonialplaneten wachsenden Widerstand gegen die Unterdrückung durch Terra.
    Seit Kaiser-Chef Max von Valdec dem Konzil vorsaß, legten sich die interstellaren Konzerne bei der Ausbeutung der von Terra abhängigen Planeten keine Zügel mehr an. Terra besaß das Raumfahrtmonopol, und Terra bestimmte die Preise für alles, was die Kolonien an Waren bezogen – Preise, bei denen die Kolonisten im wahrsten Sinne des Wortes ›verhungerten‹.
     
    *
     
    »Hier ist es«, raunte Koskov nach etwa zwanzig Minuten.
    Llewellyn 709 legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Ein Schacht führte in die Höhe und verschwamm nach wenigen Metern in der Finsternis. Jemand mußte sorgfältig die Fluoreszenzgewächse von den Wänden gekratzt haben, so daß der Schacht nur durch Zufall entdeckt werden konnte. Ein Uneingeweihter wäre achtlos daran vorbeigelaufen.
    Koskov griff nach der Eisenleiter, die eine Handbreit über seinem Kopf begann, aber ehe er sich in die Höhe zog, sah er den Riemenmann offen an.
    »Eine Frage«, sagte er zögernd, »genauer: eine persönliche Frage, Llewellyn. Werden Sie und Ihre Leute, unseren Kampf unterstützen?«
    Der Riemenmann musterte den Rebellen eindringlich und war dankbar, daß die goldenen Riemen vor seinem Gesicht seine Gefühle verbargen. Er fühlte Verzweiflung und Hilflosigkeit. Die Schwäche der Terranauten wurde ihm wieder einmal deutlich bewußt.
    »Sie erwarten viel, nicht wahr?« fragte er leise.
    Koskov sagte nichts. Er wartete schweigend.
    »Unsere Hilfe«, fuhr der Riemenmann zögernd fort, »unsere Hilfe ist klein, denn wir sind nur wenige, viel zu wenige. Unsere Gruppe ist noch schwach – wir können Erfahrungen austauschen, Rat geben, hier und da ein wenig Unterstützung leisten. Unser Besuch dient der Information, nicht dem Kampf.«
    Koskovs Miene verzerrte sich. »Aber Sie sind ein Treiber, Llewellyn«, stieß er hervor. »Sie und Ihre Freunde verfügen über parapsychische Fähigkeiten! Mit Ihrer Hilfe ist es uns vielleicht möglich …«
    »Nein!« sagte der Riemenmann hart. »Schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Wenn wir Sie mit unseren psionischen Kräften tatsächlich unterstützen und das Konzil erfährt davon, daß Treiber auf der Seite von Rebellen kämpfen, dann wird die Milchstraße in den nächsten Monaten eine Menschenjagd erleben, wie es sie noch nie gegeben hat.« Er ergriff den Syrter am Arm. »Koskov, begreifen Sie, wir sind schwach, schwächer als jede planetare Widerstandsgruppe, denn wir arbeiten allein, sind isoliert. Erst wenn eine

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