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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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erprobt worden. Aber dieses Risiko ist unvermeidlich. Schlimmstenfalls kann ich ihn durch einen Impuls über den Hypnoter töten.«
     
    *
     
    Die aufgehende Sonne war in der Stadt selbst nicht zu sehen, als sie bereits die Berge um Ultima Thule in rötliches Winterlicht tauchte.
    Hoch am winterblauen Himmel dehnten sich feine Schleier aus Zirruswolken wie ein Begrüßungsband über Grönland. Der letzte Tag der 25. Jahrhunderts brach an.
    In weniger als einer halben Stunde entstand in Ultima Thule ein heiteres, erwartungsfrohes Gewimmel.
    Asen-Ger und Merlin III saßen in einem Panorama-Restaurant hoch über der Stadt. Der weißbärtige Merlin wirkte hier seltsam deplaziert, wie ein alter Magier auf einer Cocktailparty. Aber Asen-Ger hatte auf einem Treffen außerhalb des Palastes bestanden.
    »Nur noch fünfzehn Stunden«, sagte der Hüter des Heiligen Tals. »Was werdet Ihr tun, wenn alles vorbei ist? Wieder zurück nach Zoe?«
    Asen-Ger lächelte. Er mochte den geheimnisvollen Mann, der seit Jahrzehnten versuchte, Growan im Sinne der Treiber zu beeinflussen. Merlin war als einem der ersten Summacums klar geworden, daß die Treiberraumfahrt allen Welten gehören mußte, sonst würde die galaktische Zivilisation der Menschheit eines Tages zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Das zu verhindern, war das Ziel einer kleinen Gruppe vorausschauender Logenmeister und Summacums.
    »Ich hatte eine sehr schlechte Loge«, überlegte Asen-Ger. »Wahrscheinlich werde ich sie neu zusammenstellen. Außerdem brauche ich einen neuen Mistelzweig …«
    »Ich fürchte, daß die Misteln bald rar werden«, meinte Merlin. »Die Mistelableger wachsen nicht auf Kommando. Deshalb wird Growan einen ziemlich schweren Tag haben! Ich gehe davon aus, daß das Konzil ihn zwingen wird, das Versprechen seiner Familie einzuhalten. Aber es gibt Gerüchte, viele Gerüchte …«
    Asen-Ger blickte den Alten nachdenklich an.
    »Was wißt Ihr?«
    Wieder lächelte Merlin müde. »Die Frage müßte heißen: Was weiß Growan nicht …?«
    »Und? Wie ist die Antwort darauf?«
    »Ich bin sicher, daß Growan terGorden keine Ahnung hat, was die Mistelblüten wirklich sind!«
    Für eine Sekunde blieb die Zeit stehen. Asen-Ger schnappte nach Luft. »Dann sind die Gerüchte also wahr!« preßte er schließlich hervor. »Da kommt eine Million Gäste aus dem Draußen, die alle nur darauf warten, daß Growan das Versprechen seiner Familie einlöst. Die Gäste des Großen Festes haben lange Reisen auf sich genommen, um an diesem Tag hier zu sein. Kolonien haben jahrelang gespart, um eine Delegation zum letzten Tag des ›Silbernen Jahrhunderts‹ zur Erde zu schicken. Und dann soll alles nur Bluff gewesen sein?«
    »Schlimmer!« sagte Merlin ernst. »Es gibt Machtgruppen, die unter allen Umständen erreichen wollen, daß das Monopol der interstellaren Raumfahrt weiterhin im Besitz der Erde bleibt! Growans Unwissenheit kommt dem Konzil gerade recht …«
    »Aber das bedeutet doch, daß hier mit der Gefahr eines Aufstandes gepokert wird, der die gesamte Galaxis erfassen kann!«
    Merlin nickte ernst.
    »Also geht Valdec zur entscheidenden Offensive über«, stellte Asen-Ger fest. »Der Lord-Oberst hat David in seiner Gewalt. Wenn Growan wirklich nichts sagen kann, ist der Kaiser-Konzern von morgen an die stärkste Machtgruppe der terranischen Welten. Dann fliegen wir nicht mehr mit Mistelblüten zu den Sternen, sondern mit der neuen Kaiser-Kraft.«
    »Funktioniert diese Methode denn?«
    »Ja, aber vollkommen anders als die Mistelblüten.«
    Asen-Ger hatte plötzlich einen fanatischen Zug im Gesicht.
    »Ich habe früher selbst bei der Suche nach einem Ersatz für das Triadische Monochord Yggdrasils geholfen. Ich weiß, wovon ich spreche. Die Kaiser-Kraft ist jetzt die Antwort der Naturwissenschaftler auf das Wunder der leuchtenden Blüten. Selbst wenn wir weiter mit Treiber-Logen die Raumschiffe durch Weltraum II führen, wird uns in Zukunft ein Energiesammler begleiten, der die Harmonie der Welträume zerstört, unsere Fähigkeiten zersetzt und bei jedem Raumflug eine breite Spur der Vernichtung hinterläßt …«
    »Und was sagen die anderen Logenmeister dazu?« fragte Merlin ruhig.
    Bevor Asen-Ger antworten konnte, wurde es plötzlich ungewöhnlich still im Restaurant. Auf einem Bildschirm tauchte das Gesicht von Skytha auf.
    »Eure wichtige Mitteilung aus dem Palast«, sagte sie kühl. »Eine Mitteilung für die Gäste der Erde …«
    Asen-Ger warf Merlin einen kurzen

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