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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Stahlpfeiler der Universal-Insel polterten, knirschend daran entlangschabten und dann von den trägen, milchigen Wellen weiter in den Atlantik hinausgetrieben wurden.
    Valdec hatte seinen Privatgleiter verlassen und lehnte an der vereisten Brüstung der künstlichen Insel. Vor Jahrhunderten hatte sie als meteorologische Forschungsstation gedient, war dann aber als veraltet aufgegeben worden. Die Forscher hatten alles mitgenommen, sogar die riesige Kuppel aus Transparent-Protop, die die Plattform überspannt hatte.
    Deshalb war es ein sehr ungemütlicher Aufenthaltsort, doch Valdec ließ sich davon nicht beeindrucken. Über einem schmucklosen, einteiligen Anzug aus klimaaktiver Kunstfaser trug er einen bodenlangen Mantel aus Shirra-Fellen, die der Konzern V/O Kultura-Import von dem Planeten Xervion bezog. Er hielt den Mantel am Hals zusammen, als er sich weit über die Brüstung beugte, um auf das Wasser hinunterzusehen. Das ASE mit Mandorla und David terGorden an Bord mußte jeden Augenblick auftauchen.
    Ein zufriedenes Lächeln umspielte seinen schmalen Mund, als die Meeresoberfläche zu brodeln begann. Ein undeutlicher Schatten zeichnete sich in der Tiefe ab, stieg rasch höher, durchbrach die Meeresoberfläche, schwankte einen Moment zwischen den aufgeregten Wellen und glitt dann in einem steilen Bogen auf die Plattform.
    Valdec eilte zu seinem Gleiter zurück. Er hatte kaum den Mantel abgelegt und sich niedergesetzt, als die Tür seiner Kabine erneut zurückglitt und Queen Mandorla eintrat, die David terGorden am Arm hielt.
    »Das ist David terGorden!« meldete sie kurz und zog sich zurück.
    Max von Valdec erhob sich aus seinem Sessel und verbeugte sich leicht.
    »Es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, Eure Bekanntschaft zu machen«, begrüßte er seinen Gefangenen höflich. David lächelte ausdruckslos.
    »Das glaube ich Euch sogar!« antwortete er grob. »Ihr habt ja auch gewaltige Anstrengungen unternommen, um mich bei Euch zu sehen.«
    Max von Valdec betrachtete den jungen Mann unter halbgesenkten Lidern. Er fühlte eine zufriedene Belustigung, wenn er daran dachte, daß David terGorden bereits für seine Zwecke programmiert war und das nicht einmal ahnte. Die selbstbewußte Art seines Gefangenen hätte ihn bei anderer Gelegenheit verärgert, jetzt aber erhöhte sie noch sein Vergnügen. Er setzte sich und legte die Fingerspitzen unter dem Kinn zusammen.
    »Nehmt Platz!« sagte er freundlich. »Leider bliebt uns nur wenig Zeit für unser Gespräch. In einer Stunde muß ich mich auf den Weg machen, wenn ich noch einigermaßen rechtzeitig zum Beginn des Festes eintreffen will. Ihr seid über die Erfindung meines Konzerns informiert, wie ich vermute.«
    David ließ sich in den Sessel gleiten, auf den Valdec deutete, und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Wahrscheinlich hatte er sich immer noch nicht von dem Energietreffer des Stunners erholt.
    »Natürlich!« sagte er heiser. »Aber das interessiert mich nicht sonderlich. Ich möchte erfahren, was Euch dazu bewogen hat, mich suchen und von Euren Grauen mit allen Mitteln verfolgen zu lassen. Euch verdanke ich es, daß ich nicht mehr Stardust-Dave sondern David terGorden bin, und das allein reicht schon aus, um Euch zu hassen.«
    Der General-Manag lehnte sich abrupt nach vorne. In seinem scharfgezeichneten, hageren Gesicht rührte sich nichts, aber seine Augen waren plötzlich schmal und wachsam.
    »So, Ihr haßt mich?« fragte er sanft. »Junger Freund, mit solchen Dingen sollte man vorsichtig umgehen. Durch einiges Nachdenken müßtet Ihr einsehen, daß ich Euch einen unschätzbaren Dienst erwiesen habe. Wenn meine Erfindung sich erst etabliert hat, wird die Zeit der Treiber zu Ende gehen. Ihr wäret dann nichts anderes als ein mittelloser Vagabund, der auf die finanzielle Großzügigkeit der so sehr geschmähten Konzerne angewiesen wäre. Dies ist keine Zeit für persönliche Gefühle wie Haß.«
    »Wenn Eure Erfindung sich etabliert hat! Wenn! Immerhin birgt die Kaiser-Kraft ein nicht unbeträchtliches Risiko.«
    David spürte einen irrsinnigen Schmerz im Kopf, der in stechenden Wellen sein Denken überflutete. Nicht einmal der anstrengendste telepathische Kontakt hatte ihn auf diese Weise gefoltert.
    »Dieses Risiko ist längst unter Kontrolle. Die Kaiser-Energie wird sich durchsetzen, denn sie ist die einzige Alternative zu den Misteln, und die Kolonisten werden bereitwillig danach greifen, wenn

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