Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
sie hören, daß Ihr Vater nicht in der Lage ist, die Kraft der Misteln zu erklären. Und Ihr werdet mir dabei helfen, daß die Kaiser-Kraft in jedem Fall zum Einsatz kommt. Als General-Manag des Biotroniks-Konzerns werdet Ihr mit mir zusammenarbeiten.«
Das Gesicht des jungen terGorden glänzte plötzlich vor Schweiß. Seine Pupillen wurden unnatürlich groß, und er preßte die Fäuste gegeneinander, bis die Haut über den Knöcheln weiß wurde.
»Ihr müßt den Verstand verloren haben!« stieß er gepreßt und abgehackt hervor. »Ich werde niemals mit Euch zusammenarbeiten. Ich bin Treiber, und Ihr hetzt Eure Grauen auf Treiber, ganz abgesehen davon, was Ihr mir persönlich angetan habt. Und die Kaiser-Kraft ist eine Gefahr nicht nur für Terra, sondern für das ganze Universum. Niemals werde ich an ihrer Verbreitung teilhaben!«
Valdecs Lachen kam durch eine dicke, vibrierende Wand.
»Niemals! Schon wieder so ein Wort, mit dem man vorsichtig sein sollte! Ihr werdet mir helfen, terGorden. Vergeßt diesen ganzen Unsinn, den man Euch über mich und meine Erfindung erzählt hat. Manche Leute wollen immer noch nicht begreifen, daß die Technik fortschreitet und daß man sich von überholten Dingen trennen muß. Ihr übernehmt den Biotroniks-Konzern, und ich versichere Euch meiner vollsten Unterstützung, auch wenn der Konzern nach und nach an Bedeutung verliert. Ihr seid ein fähiger Kopf, und dafür habe ich immer Verwendung.«
Das bleiche Gesicht Valdecs verschwamm vor Davids Augen. Verzweifelt versuchte er, seine Gedanken zu ordnen, in eine logische Reihenfolge zu bringen. Wie war das noch gewesen? Kaiser-Kraft? Gefährlich, natürlich. Valdec, der ihn von seinen Grauen hatte jagen lassen. Terranauten, Asen-Ger, Verantwortung, Pflicht, Myriam, Biotroniks …
Valdec beobachtete gespannt, wie das Gesicht terGordens sich vor Anstrengung verzerrte. Er lehnte sich stärker gegen den Einfluß des Hypnoters auf, als vorgesehen war. Offensichtlich waren die PSI-Kräfte des jungen Mannes größer als angenommen. Eine interessante Situation mit ungewissem Ausgang.
»Ich werde«, sagte David keuchend, »Euch nicht unterstützen. Ich will …«
Er blinzelte angestrengt, um den Schleier vor seinen Augen zu vertreiben. Valdecs schmale Gestalt war nur noch ein zerfließender Schatten. Kaiser-Kraft … Valdec. Was wollte er eben sagen? Daß er Valdec nie unterstützen würde?
Eine unerträgliche Hitzewelle überflutete seinen Körper. Hastig sprang er auf. Er brauchte unbedingt Luft, frische, kalte Luft, um wieder zu Verstand zu kommen. Seine Beine knickten unter ihm ein. Atemlos sank er in den Sessel zurück. Valdec … War er wirklich so schlimm? Kaiser-Kraft … Hatte Asen-Ger nicht doch übertrieben? Und General-Manag von Biotroniks sein …?
Der Nebel vor seinen Augen lichtete sich, und der Schmerz in seinem Kopf ließ etwas nach. Das Gesicht des Kaiser-Manags war voll freundlicher Besorgnis.
»Fühlt Ihr Euch nicht gut?«
Die samtweiche Stimme klang so beruhigend.
»Doch, doch!« David holte mehrere Male tief Atem. Er fühlte sich wirklich besser.
»Ihr habt mich überzeugt. Ich werde den Posten meines Vaters übernehmen und jede Opposition gegen die Kaiser-Kraft innerhalb meines Konzerns unterbinden. Dabei verlasse ich mich auf Euer Wort, daß alle Risiken Eurer Energieform beseitigt wurden.«
Valdec stand auf und hielt ihm beide Hände hin.
»Natürlich könnt Ihr Euch auf mein Wort verlassen!« sagte er überzeugend. »Ich beglückwünsche Euch zu Eurer Entscheidung. Da wir nun einig sind, stelle ich Euch selbstverständlich einen meiner Gleiter zur Verfügung, der Euch nach Ultima Thule zurückbringt. Ihr könntet auch mit mir fliegen, aber es könnte zu den wildesten Gerüchten Anlaß geben, wenn man uns jetzt schon zusammen sieht.«
David nickte erschöpft. Er fühlte sich so ausgelaugt, als habe er einen langen Kampf ausgefochten. Willenlos ließ er sich von dem Kaiser-Manag zur Tür führen.
Max von Valdec trat neben Mandorla, um den Abflug David terGordens zu beobachten. »Er wird die Kaiser-Kraft den Treibern schmackhaft machen, und uns Asen-Ger vom Hals schaffen. Es läuft alles wie besprochen«, sagte der Lord-Oberst!
»Können wir uns seiner sicher sein?« fragte die Queen.
Valdec verschränkte die Hände hinter dem Bücken.
»Sicher? Nein!« meinte er lächelnd. »Seine PSI-Kräfte könnten uns einen Streich spielen. Im Zusammenhang mit einem PSI-begabten Hirn sind die Hypnoter noch nie
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