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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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verkörpernde Pose, oft erfolgreich zur Schau gestellt, tat ein übriges. Das Geschrei der Volksmassen ebbte ab. Einige der Gäste ließen sich auf ihre Plätze zurückdrängen.
    »Bürger der Erde, Bürger der Planeten – ich habe euch etwas zu sagen!«
    Befriedigt stellte Max von Valdec fest, daß er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller hatte. Jetzt brauchte er nur noch ihre Bereitschaft, ihm zuzuhören. Diese Bereitschaft war jedoch noch nicht bei jedem einzelnen vorhanden.
    »Wir wollen nichts mehr hören!« brüllte einer aus den nächstgelegenen Rängen der Arena. »Schluß mit dem Gerede!«
    »Recht hast du, Freund!« bekam der Zwischenrufer von anderer Seite Zustimmung. »Alles, was wir hier zu hören bekommen, sind sowieso nur Lügen!«
    Valdec sah, daß sich mehrere Angehörige der Grauen Garden mit erhobenen Stunnern zu den Störenfrieden durchdrängten. Ihre Aufgabe war es, für Ordnung zu sorgen – mit allen Mitteln. Und ein vielfach bewährtes Mittel war es, Initiatoren drohender Unordnung wie diese beiden Zwischenrufer möglichst vor den Augen des großen Heers der Mitläufer zur Räson zu bringen.
    Im allgemeinen war Max von Valdec ein Befürworter dieser Methode. In der augenblicklichen Situation aber hielt er sie nicht für angebracht.
    »Soldaten«, rief er laut, »laßt diese braven Männer in Frieden!«
    Die Grauen stutzten, verhielten ihren Schritt. Verblüfft blickten sie zum Vorsitzenden des Konzils hinüber, der gleichzeitig ihr oberster Befehlshaber war.
    Durch die Zuschauermassen ging ein Raunen. Solche Worte hatte man vom General-Manag des Kaiser-Konzerns nicht erwartet.
    Max von Valdec nutzte die fast andächtige Stille, die dem Gemurmel folgte.
    »Ja«, ließ er seine Stimme wieder erschallen, »ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn jemand zu der Überzeugung gekommen ist, hier nach allen Regeln der Kunst belogen und für dumm verkauft zu werden!«
    Jetzt hatte er sie! Alle hörten ihm zu, und keiner machte im Moment mehr Anstalten, ihn zu stören.
    »Bürger der Erde, Bürger der Planeten«, fuhr er fort, »ich weiß, daß sich tiefe Enttäuschung in eure Herzen geschlichen hat. Ihr seid zum Fest der Jahrhundertwende gekommen, um dabei zu sein, wenn Growan terGorden das jahrhundertealte Versprechen seiner Familie einlöst und am Vorabend des Jahres 2500 das Geheimnis der Mistelblüten preisgibt. Nun, Freunde, wir alle haben inzwischen erfahren müssen, daß Growan terGorden nicht in der Lage war, das in ihn gesetzte Vertrauen zu erfüllen. Er hat, aus Trotz oder aus Unkenntnis, geschwiegen und euch mit Allgemeinplätzen abgespeist. Dafür ist er vom Konzil als General-Manag und Hüter der Mistelblüten abgesetzt und durch seinen Sohn David terGorden ersetzt worden. Aber was hilft euch das, Freunde? Zugegeben, es hilft euch nicht viel. Nach wie vor wißt ihr lediglich, daß Reisen zu den Sternen, die nur durch Weltraum II führen können, der großen Allgemeinheit weiterhin unmöglich sein werden. Nach wie vor scheint es so, als ob allein die kleine Gruppe der Treiber befähigt ist, mit Hilfe der Mistelblüten Raumschiffe zu den Sternen zu führen. Wie gesagt, Freunde, es scheint so! In Wirklichkeit aber …«
    Max von Valdec machte eine dramatische Pause. Mit Genugtuung registrierte er, daß ihm immer noch gespannte Aufmerksamkeit zuteil wurde. Und das, obwohl er bisher keinerlei Neuigkeiten von sich gegeben hatte.
    Ein Regisseur-Manag umkreiste das Podium auf seiner Plattform und nahm einen Holofilm auf. Im Hintergrund seines Denkens wurde sich Max von Valdec bewußt, daß dieser Bursche schon die ganze Zeit über die Ereignisse in der Mitte der Arena und auch auf der Ehrentribüne der General-Manags mit seinen Geräten aufgezeichnet hatte. Zweifellos waren Bild- und Tonaufzeichnungen dabei, die als nicht wünschenswert bezeichnet werden mußten. Er nahm sich vor, das Material des Regisseur-Manags schnellstens sicherzustellen. Zunächst aber mußte er sich wieder auf die Volksmasse konzentrieren, bevor deren Aufmerksamkeit nachließ.
    Und das tat er dann auch.
    »Freunde«, redete er im vertraulichen Ton weiter, obwohl ihm jede Anbiederung zutiefst zuwider war, »ich weiß, daß es ein weitverbreitetes Vorurteil gibt. Viele von euch glauben, daß es die Konzerne sind, die die Raumfahrt monopolisiert haben, um die Kolonialwelten, von denen die meisten von euch stammen, nicht aus dem Griff zu verlieren. Aber ich sage euch, Freunde, daß dies nicht stimmt. Nicht die Konzerne sind

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