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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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stürmte er auf das Rednerpodium los.
    Mehrere Gardisten stellten sich ihm in den Weg, wollten ihn aufhalten. Er aber wischte sie zur Seite, als seien sie lästiges Ungeziefer und keine mit aller Härte ausgebildeten Einzelkämpfer. Schon hatte er das Podium erreicht. »Hört mich an!« Seine Stimme klang nicht weniger machtvoll als die Max von Valdecs. Und seine äußere Erscheinung war mindestens genauso achtungseinflößend wie die des Konzilsvorsitzenden.
    Die Menge wurde auf ihn aufmerksam, man starrte ihn an. Der beginnende Tumult legte sich noch einmal.
    »Freunde, ihr seid im Begriff, einen ungeheuren Fehler zu machen! Nicht die Treiber sind es, die …«
    Asen-Gers Worte wurden unverständlich. Die Töne, die aus seinem Mund kamen, hörten sich jetzt an wie das Jaulen eines getretenen Hundes, wie das Quaken eines Froschs.
    Böses Gelächter klang in der Menge auf.
    Llewellyn 709 ahnte, wie es kam, daß sich der Logenmeister auf einmal der Lächerlichkeit preisgab. Irgend jemand mußte einen Schallwellen-Verzerrer eingeschaltet haben, der seine Stimme völlig verunstaltete.
    Wild blickte sich der Riemenmann um. Er sah das zynische Lächeln auf den Zügen Max von Valdecs, sah das kleine, kaum daumengroße Gerät in der Hand der Queen Mandorla.
    »Gesindel«, zischte Llewellyn 709. »Verdammtes …«
    »Ganz ruhig, Treiber!«
    Vier Gardisten in ihren grauen, körpereng anliegenden Umformen standen dicht hinter dem Riemenmann. Ihre einsatzbereiten Stunner gaben ihm deutlich zu verstehen, daß sie jedes Aufbegehren sofort ahnden würden. Llewellyn 709 biß die Zähne zusammen, bis sie knirschten.
    Asen-Ger hatte inzwischen eingesehen, daß es sinnlos war, gegen den Verzerrer anzureden. Er war sich im klaren darüber, daß er mit dem absurden Quäken seiner Stimme keine Wirkung erzielen konnte und schwieg. Er stand noch auf dem Podium und versuchte, mit Gesten auf die Menge einzuwirken. Aber das erwies sich als aussichtsloses Unterfangen. Die aufgebrachten Menschen hatten bereits wieder das Interesse an seiner Person verloren. Die Lynchstimmung, die die Menge wie ein bösartiger Bazillus infiziert hatte, ließ sich nicht mehr dämpfen.
    Die angegriffenen Treiber wehrten sich, wehrten sich mit jenen Mitteln, die sie zu besonderen Menschen machten. Ihre psionischen Talente befähigten sie nicht nur, das Tor zu Weltraum II aufzustoßen. Sie konnten ihre Fähigkeiten auch anderweitig einsetzen.
    Hypnokräfte zauberten Illusionen und psychische Projektionen aus dem Nichts – furchterregende Bestien von grenzenloser Wildheit und alptraumhafter Häßlichkeit, die als überdimensionale Wachhunde an die Seite einzelner Treiber traten … Feuerwände, die sich scheinbar zwischen Angreifer und Angegriffene schoben … blitzende Schwerter und energiespeiende Wunderwaffen, die die Opfer auf einmal in den Händen zu haben schienen …
    Dennoch standen die Treiber auf verlorenem Posten – die Übermacht war ganz einfach zu groß. Ohne Rücksicht auf eigene Verluste drang die fanatisierte Menge auf sie ein, legte Hand an sie und …
    Llewellyn schloß sie Augen. Er konnte nicht mit ansehen, was die verhetzten Menschen seinen völlig unschuldigen Brüdern und Schwestern antaten.
    Auch Asen-Ger konnte es nicht länger mit ansehen. Er verließ das Rednerpodium und kam zurück. Wie ein Racheengel stürmte er mit wehendem Goldhaar auf Max von Valdec zu.
    Er kam nicht an den Konzilsvorsitzenden heran. Graue Garden, zwanzig Mann gleichzeitig, stürzten sich auf ihn. Zwei packten ihn und hielten ihn mit geübtem Griff.
    Der Logenmeister war trotzdem nicht bereit, klein beizugeben. Mit blitzenden Augen schrie er den General-Manag des Kaiser-Konzerns an.
    »Was wollt Ihr, von Valdec? Wollt Ihr, daß sämtliche Treiber umgebracht werden?«
    Ungerührt erwiderte der Konzilsvorsitzende seinen Blick. In dem kantigen Gesicht mit den an der Stirn gelichteten, straff zurückgekämmten grauen Haaren spiegelte sich nur Härte und Kompromißlosigkeit wider.
    »Antwortet mir, von Valdec!«
    Die Kommandeuse der Grauen Garden richtete den Schallwellen-Verzerrer nicht mehr auf Asen-Ger. Darum klang seine Stimme jetzt wieder klar und deutlich.
    Ein Lächeln kräuselte die Lippen des General-Manags von Kaiser-Energie.
    »Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um«, sagte er spöttisch. »Ihr hättet nicht zur Erde zurückkehren sollen, Asen-Ger!«
    »Die Treiber haben niemals etwas getan, das …«
    »Nein?« unterbrach von Valdec. »Glaubt nicht, daß

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