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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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einem Gedankennetz konfrontiert, das eine ganze Anzahl von Individuen gewebt hatte. Merlin schien dieses Netz zu koordinieren.
    Vor Davids nach wie vor geschlossenen Augen entstand ein Bild ineinander verschlungener oder parallel zueinander laufenden Linien, die so hell leuchteten wie Sonnenstrahlen. Sie zuckten und pulsierten wie feurige Zungen.
    »Das sind Energieströme«, hörte er Merlins körperlose Stimme sagen. »Nimm sie, bündele sie, leite sie in den Antrieb des Schwebers.«
    »Ich … ich kann das nicht!«
    »Du kannst es, David! Konzentriere dich!«
    David versuchte es. Er konzentrierte sich mit aller Macht auf die tanzenden Kraftlinien. Vor Anstrengung bekam er rasende Kopfschmerzen. Er glaubte, sein Schädel würde jeden Augenblick zerspringen.
    Und das, was er selbst nicht erwartet hatte, trat ein. Unsichtbare Hände, von den Kräften seines Geistes gelenkt, griffen nach den Energielinien, fügten sie zusammen, so daß sie zu einem einzigen kompakten Strang wurden. David leitete die gebündelte Energie in den defekten Antrieb, erweckte diesen zu neuem Leben.
    Augenblicklich hörten die wilden Trudelbewegungen des Schwebers auf. Die Flugbahn stabilisierte sich, als die wieder einsetzende Beschleunigung das Fahrzeug nach vorne riß.
    »Übernimm die Steuerung, David«, kam die tonlose Stimme von Merlin III.
    David merkte, daß er nicht mehr hilflos gegen die Wandung gepreßt wurde. Noch immer schlingerte der Schweber stark, erlaubte jedoch wieder kontrollierte Körperbewegungen.
    Das Fahrzeug war höchstens noch fünfzig Meter über dem Erdboden. Und es ging weiterhin abwärts – in spitzem Winkel. Das erkannte David, als er die Augen öffnete. Mit einem Satz war er an den Kontrollen und griff nach der Steuerkugel.
    Schlagartig beschleunigte der Schweber nicht mehr. Jetzt, wo sich David nicht mehr auf die Energieströme konzentrieren konnte, versagte das Triebwerk wieder. Dennoch hoffte er, einen tödlichen Absturz nunmehr vermeiden zu können. Eine Notlandung mußte zu schaffen sein. Auch ohne die Hilfe von Merlin III, dessen Gegenwart er nicht mehr spürte. Der alte Mann, der offenbar mit einer Loge zusammengearbeitet hatte, schien seine PSI-Sendung eingestellt zu haben.
    Zwanzig Meter etwa trennten den Schweber jetzt noch vom Boden. David handhabte die Steuerkugel mit allem Geschick, das in ihm steckte. Rauhes Gestein, mit Eis und Schnee bedeckt, glitt unter ihm hinweg. Durch das Schneetreiben hindurch erkannte er jedoch ein verhältnismäßig ebenes Feld, das weiter vorne in seinen Blickwinkel geriet. Wenn es ihm gelang, diese von größeren Hindernissen freie Fläche zu erreichen, müßte eine verheerende Crashlandung eigentlich zu vermeiden sein.
    Und David schaffte es. Der Schweber wäre über den in Aussicht genommenen Landeplatz noch hinweggeglitten. David zog die Maschine jedoch vorzeitig nach unten. Etwas zu abrupt allerdings. Der Aufprall war hart, sehr hart. Der Schweber pflügte eine tiefe Furche in den Schnee. Es knirschte und krachte ohrenbetäubend. Aber das Protopmaterial hielt der Belastung stand, zerbrach auch nicht, als sich das Fahrzeug zum Schluß noch überschlug und in grotesker Schräglage liegenblieb.
    Wieder wurde David zum Spielball von Kräften, die er nicht kontrollieren konnte. Er prallte gegen die rechte Seitenwandung, wurde quer durch die Kabine geschleudert, schlug mit dem Kopf gegen eine Armatur und fand sich dann verkrümmt unter dem Steuersitz liegend wieder.
    Blut tropfte aus einer kleinen Wunde, die er sich an der Stirn geschlagen hatte. Aber er lebte.
    Er fand jedoch keine Zeit, sich der geglückten Notlandung zu erfreuen.
    »Identifikation!« schnarrte es aus dem Kommunikator.
    Auch das Holographie-Kissen hatte die harte Landung unbeschadet überstanden.
    Und der Ringo-Raumer der Grauen Garden war noch immer da.
    David hielt den Atem an, antwortete aber nicht. Vielleicht konnte er sie glauben machen, daß der Absturz ihn das Leben gekostet hatte.
    Sie ließen sich nicht täuschen.
    »Wir wissen, daß Sie leben«, wurde er informiert, »denn wir können Ihre Gehirnströmungen klar und deutlich empfangen.«
    Aber David war noch immer nicht gewillt, seine Identität preiszugeben. Sollten sie doch landen und ihn aus dem Schweber herausholen, wenn sie wollten.
    Wie ein fliegender Berg hing das Schiff der Garden schräg über ihm. Deutlich konnte er es durch die durchsichtige Wandung des Schwebers erkennen.
    »Letzte Warnung«, hörte er jetzt. »Wenn Sie sich nicht

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