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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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selbst, die manchmal, in stillen Momenten, von der Decke auf ihn hinunterglotzten und wissend zu nicken schienen.
    Der Treiber schloß die Augen. Es war kälter geworden.
    Viel kälter.
     
    *
     
    »Ruhig!« zischte Altamont O’Hale. Er drückte sich in den Schatten des Mauervorsprungs und äugte nervös hinaus in die Finsternis des Tunnels.
    Hinter ihm badeten die in regelmäßigen Abständen angebrachten Leuchtplatten die Türen, Winkel und Ecken des Traktes in rötliches Zwielicht.
    Serge-Serge Suvez wischte seine feuchten Hände an der schmuddeligen Jacke ab und schlich lautlos zu O’Hale. »Hast du etwas entdeckt?« fragte er den hochgeschossenen, grobknochigen Mann.
    O’Hale grinste verzerrt. »Es kommt jemand«, raunte er Suvez zu. »Hörst du es nicht?«
    Suvez lauschte. Sein schmales Gesicht wirkte in dem Rotlicht seltsam krank. »Schritte«, stellte er fest. »Wenn es Rosen ist, sollten wir besser die anderen informieren.«
    »Es sind nicht die Dunklen«, erklärte O’Hale nachdenklich. »Vielleicht ist es Llewellyn …«
    »Zwei Menschen.« Suvez strich sich eine graue Haarlocke aus den Augen, horchte erneut und tippte dann O’Hale auf die Schulter. »Es sind tatsächlich zwei. Aber der Riemenmann ging allein fort.«
    »Vielleicht hat Rosen – ihn bekehrt«, murmelte der Knochige ironisch.
    »Oder Llewellyn Rosen.« Suvez zuckte die Achseln. »Wie dem auch sei, ich rufe Angila und Sardina. Sie sollen die Gefangenen informieren und …«
    Ein Geräusch hinter ihm ließ Suvez verstummen. Er blickte sich um.
    Die junge Frau mit den kupferfarbenen Haaren, die am anderen Ende des Wohntraktes der Toten Räume aufgetaucht war, machte eine beruhigende Geste. Kurz danach erschienen zwei andere Gestalten: ein großer, schlanker Mann – Ishmail Tout – und ein junges Mädchen – Sardina Giccomo.
    Die Frau mit der kupfernen, hochgesteckten Haartracht schlenderte zu den beiden Männern und schenkte ihnen ein spöttisches Lächeln. »Spielt ihr verstecken?« erkundigte sie sich leise. »Oder habe ich euch nur bei euren Meditationen ertappt?«
    Suvez erwiderte ihr Lächeln. »Weder das eine, noch das andere, teuerste Angila. Wir haben Händchen gehalten und die Sterne gezählt.«
    Angila Fraim blickte in den Tunnel, versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. »Die Gestaltung der Freizeit ist euer persönliches Problem«, erwiderte sie sanft. »Aber bevor ihr weiterschmust, solltet ihr Llewellyn begrüßen.«
    Sie deutete auf die golden schimmernde Gestalt, die sich in diesem Augenblick aus der ewigen Nacht der Toten Räume herausschälte und überrascht stehenblieb.
    »Ist etwas passiert?« erklang die rauhe Stimme des Riemenmannes.
    Angila schüttelte den Kopf. »Noch nicht, aber wir erleben gerade eine Neuauflage von Romeo und Julia.«
    O’Hale funkelte sie wild an. »Sehr witzig«, brummte er. »In der Tat, wirklich sehr witzig.«
    »Er ist noch ein bißchen schüchtern«, verriet Suvez. »Aber man sollte ihm das nicht übelnehmen.«
    Er zuckte zusammen, als plötzlich ein zweiter Schatten auftauchte. »Cloud?« fragte Suvez angriffslustig und musterte den Häftling mit unverhohlenem Argwohn. »Was haben Sie da draußen zu suchen?«
    Scanner Cloud breitete die Arme aus. »Mein Morgenspaziergang«, verriet er, »duldete keinen Aufschub. Sie wissen doch, Treiber, tägliche Gymnastik ist der erste Schritt in ein besseres Leben.«
    »Ist Rosen ebenfalls dieser Ansicht?« Suvez wirkte verärgert.
    Cloud trat näher und schob sich an den Treibern vorbei, die ihm nur widerwillig Platz machten. »Ich halte nicht viel von Massenveranstaltungen«, entgegnete er kühl und warf Suvez einen undefinierbaren Blick zu. »Im übrigen gehen Rosens und meine Ansichten über sportliche Betätigungen weit auseinander. Vielleicht begleiten Sie mich beim nächsten Mal, Serge?«
    Der Treiber wandte sich ab. »Es wird hoffentlich kein nächstes Mal mehr geben«, erklärte er heftig. Er starrte den Riemenmann an. »Wir haben zwei neue Fälle, Llewellyn.«
    Llewellyn 709 zeigte keine sichtbare Reaktion, nur das Geflecht der goldenen Riemen begann leise zu rascheln. »Wer?« stieß er hervor.
    »Bauer-Coln und eine Frau, ich glaube, sie heißt Diborra. Willst du sie sehen?«
    Der Riemenmann nickte. Das Licht der roten Platten an der Decke ließ die goldenen Bänder funkeln. »Wollen Sie mitkommen, Scanner?« fragte er langsam.
    Cloud sah zurück in den Tunnel. »Hören Sie?«
    Der leise, hypnotische Gesang der Gesellschaft der

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