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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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spurteten los. Die Mündungen der Schocker leuchteten drohend.
    Ein lauter, bösartig klingender Knall zerriß die gespenstische Stille. Mit einem grellen Schrei griff sich der vorderste der Grauen an den Hals und brach zusammen. Augenblicklich teilten sich seine Begleiter, verschmolzen binnen Sekunden mit dem Grau der Trümmer und schienen wie vom Erdboden verschluckt.
    Llewellyn 709 schüttelte ungläubig den Kopf.
    Scanner Cloud!
    Der schwergewichtige Mann rannte mit einer Geschwindigkeit, die niemand seinem voluminösen Körper zugetraut hätte, im Zickzack über die Straße. In den Händen hielt er ein plumpes, kurzläufiges Explosiv-Gewehr.
    Der Häftling mußte es einem von Rosens Dunklen abgenommen haben.
    In der Luft knisterte es.
    Cloud stolperte, fing sich sofort wieder und suchte Schutz hinter einem Erdwall. Aber der Schockstrahl mußte ihn zumindest teilweise getroffen haben. Cloud zog das rechte Bein nach.
    Die beiden Treiberinnen erkannten ihre Chance.
    Die Grauen hatten sich völlig auf Scanner Cloud konzentriert und feuerten ununterbrochen auf den Erdwall.
    Gebückt stolperten die Frauen über die Straße und näherten sich rasch dem Gebäude, in dem sich der Riemenmann und Ishmail Tout versteckt hielten.
    Wieder hämmerte das altertümliche Gewehr.
    Die Kugel schlug dicht neben dem Kopf eines Grauen, der sich in einen Hauseingang geflüchtet hatte und von dort die Straße mit seinem Schocker bestrich, in die Wand ein und splitterte eine Fontäne Mörtel ab. Der Graue schrie, ließ den Schocker fallen und preßte die Hände vor die Augen.
    Ein Schatten wuchs neben ihm auf.
    Reaktionsschnell wirbelte der Gardist herum, aber schon streckte ihn die Faust des Unbekannten nieder. Der Fremde griff nach dem Schocker und drehte sein Gesicht, so daß der Riemenmann es erkennen konnte.
    »Altamont O’Hale!« knurrte Llewellyn überrascht.
    Tout nickte. »Und dort ist auch Suvez«, fügte er hinzu.
    Suvez klopfte O’Hale anerkennend auf die Schulter und flüsterte ihm etwas zu.
    Der Riemenmann warf einen raschen Blick zu den beiden Frauen. Er atmete auf. Unentdeckt hatten sie die andere Straßenseite erreicht. Nur noch ein knappes Dutzend Meter trennte sie von dem verfallenen Haus.
    Und noch ein Hindernis lag in ihrem Weg. Ein Grauer.
    Der Gardist robbte lautlos über den Boden und näherte sich rasch Scanners Schlupfwinkel. Cloud schien ihn nicht zu bemerken, sondern belegte zwei andere Gardisten mit einer tödlichen Geschoßgarbe.
    Trotz der Panzerung ihrer Kampfanzüge schienen die Gardisten vor den Explosiv-Geschossen gehörigen Respekt zu haben. Sie hielten sich hinter den narbigen Betonbrocken verborgen, die alles waren, was von den oberen Stockwerken der angrenzenden Häuser die Katastrophen und die Zeit überlebt hatte.
    Ein donnernder Ruf ließ den Riemenmann zusammenfahren.
    »Hier sind wir, ihr Idioten!« brüllte O’Hale vom anderen Ende der Straße den Grauen zu. »Kommt, und holt uns, ihr Schwachköpfe, wenn ihr könnt!«
    Angila und Sardina verschwanden blitzartig in den Schutz einer windschiefen Wand.
    Der Graue, der Cloud anschlich, warf sich im gleichen Moment herum und lief wieselflink auf O’Hale zu, der mitten auf der Fahrbahn stand und leutselig winkte.
    Von Suvez war nichts zu sehen.
    Der Gardist kam in Schußweite. Er hob den Schocker, und trotz der Entfernung konnte der Riemenmann sehen, daß das Gesicht des Soldaten wutverzerrt war.
    O’Hale hatte den Grauen die tödlichste aller Beleidigungen zugefügt. Minderwertigkeitsgefühle, ausgelöst durch die Gehirnoperation, die sie in organische Kampfmaschinen verwandelt hatte, ließen sie auf Bezeichnungen wie »Schwachkopf« empfindlich reagieren.
    O’Hale warf sich in den Staub und entging so dem Schockstrahl. Zu einem zweiten Schuß kam der Graue nicht. Suvez tauchte plötzlich wieder auf, in den Händen den erbeuteten Schocker, und feuerte gezielt.
    Der Graue brach zusammen.
    Die beiden Treiberinnen nutzten den Augenblick und schlichen weiter, erreichten endlich den baufälligen Seiteneingang und waren in Sicherheit.
    Während der Riemenmann weiter aus dem Fenster äugte, drehte sich Tout herum und ging den Treiberinnen entgegen. Sie wirkten erschöpft, und Tout mußte Angila stützen.
    Draußen verstummte das Bellen von Clouds Gewehr. Vermutlich war ihm die Munition ausgegangen. Die restlichen Gardisten schienen den gleichen Gedanken zu haben.
    Einer von ihnen raste geduckt aus seinem Versteck und stürmte unablässig feuernd auf

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