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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Aufbietung aller Kräfte gelang es ihm, sich in die Trance zu versetzen, die seine parapsychischen Fähigkeiten entfaltete.
    Das Gefühl, von fremden, kalten Augen beobachtet zu werden, wirkte jetzt noch intensiver.
    Stille! dachte der Riemenmann. Keine Gedanken. Keine Gefühle. Keine Wünsche. Stille, Schweigen.
    Allmählich begann die Selbsthypnose zu wirken. Llewellyn schien zu schweben, und mit ihm schwebten Angila, Sardina und Ishmail Tout. Zögernd baute sich um sie herum eine Barriere auf, eine himmelhohe, imaginäre Wand, die sie vor den psionischen Augen der Grauen Loge verbarg.
    Das Murmeln der fremden, forschenden Gedanken flachte ab, glitt langsam vorbei, verharrte für eine entsetzlich lange Sekunde und verschwand dann endlich in der Ferne.
    Die Empfindung, beobachtet zu werden, wurde schwächer.
    Der Riemenmann und die drei Treiber hielten sich umklammert, stützten einander und hielten mit verzweifelter Anstrengung die Blockade um ihre Gedanken aufrecht.
    Noch suchte die Graue Loge nach ihnen, noch schwebten sie in Gefahr, entdeckt zu werden.
    Stille! trommelte es in Llewellyns Bewußtsein. Schweigen. Keine Gedanken. Nichts.
    Zäh tropften die Minuten dahin.
     
    *
     
    »Wir werden die Queen Kerish ablösen müssen«, verkündete Max von Valdec kalt. »Sie hat versagt. Nur durch ihre Nachlässigkeit ist es den Häftlingen gelungen, aus den Toten Räumen zu entkommen.«
    Der Lordoberst straffte sich. »Hauptmann!«
    Ein Grauer trat pflichteifrig hervor. »Ich höre und gehorche, Lordoberst.«
    »Lassen Sie die Queen vorübergehend unter Arrest stellen«, befahl Valdec. »Und sorgen Sie dafür, daß die Schäden in dem Inhaftierungslager behoben werden. Bis ein neuer Kommandant ernannt wird, übernehmen Sie provisorisch die Leitung des Lagers.«
    Der Graue neigte den Kopf und verschwand, um Valdecs Anordnungen auszuführen.
    Schweigend, mit verschränkten Armen, lehnte die Mater Pernath an der kühlen Panzerung eines gelandeten Militärgleiters. Unter ihren Augen befanden sich schwarze Ränder; ein Zeichen der Müdigkeit, die sie befallen hatte. Der Einsatz in der Ruinenstadt war seit mehreren Stunden im Gange, und die parapsychische Suche nach den Entflohenen hatte Kraft gekostet.
    Sie fühlte sich ausgelaugt, deprimiert.
    Nur mit halben Ohr hörte sie Valdec zu, der erregt auf die Geschwaderführer einredete, die sich um ihn versammelt hatten.
    Ein halbes Dutzend Militärgleiter war auf einer Lichtung am Rand des Trümmergürtels gelandet. Die Maschinen umgaben eine mit Matten ausgelegte Fläche, auf der die starren, geschockten Körper der gefangenen Häftlinge auf ihren Abtransport warteten.
    Allmählich wurde es stiller. Nur von Zeit zu Zeit noch schleppte ein Trupp Gardisten einen der Häftlinge heran; ein Beweis dafür, daß der Einsatz von einem fast perfekten Erfolg gekrönt war.
    Aber nur fast, dachte die Graue. Nur zwei Treiber hatte sie aufspüren können, und wenn sich nicht noch irgendwo in dem Labyrinth der Toten Räume einige von ihnen auffanden, dann bedeutete das, sie waren entkommen – trotz der immensen Mittel an Material und Menschen, die aufgewendet worden waren.
    Schwere Schritte rissen sie aus ihren Gedanken.
    Die Mater Pernath blinzelte in dem Licht der hoch am Himmel stehenden Sonne, sah zu dem um einen Kopf größeren Lordoberst auf.
    »Nun?« fragte Valdec knapp.
    Die Graue schüttelte den Kopf. »Wir haben die psionische Suche ohne Erfolg abgebrochen. Wenn sich noch Treiber irgendwo in der Ruinenstadt aufhalten, dann haben sie ihre Gedanken perfekt abgeschirmt. Ich glaube …«
    »Was Sie glauben oder nicht, spielt keine Rolle«, herrschte sie Valdec an. »Ich brauche Gewißheit. Unter den Gefangenen befinden sich weder dieser Llewellyn 709 noch die beiden Treiberinnen; die führende Köpfe der Terranauten waren. Tout ist ebenfalls verschwunden. Mit anderen Worten, die Treiber mit den stärksten psionischen Kräften sind entkommen.«
    »Niemand kann aus der Ruinenstadt entkommen«, versicherte die Graue. »Die Garde hat alles abgeriegelt. Entweder befinden sich die Vermißten in den Toten Räumen oder irgendwo in diesen Ruinen.«
    Valdec dachte kurz nach. »Sie haben keine Hoffnung, auf Psi-Ebene …?«
    »Nein«, sagte die Graue fest. »Meine Loge ist völlig erschöpft. Und unsere Suche hat keine PSI-Aktivität ergeben.«
    »Gut«, nickte Valdec. »Dann werde ich Befehl geben, die Toten Räume gründlich durchsuchen zu lassen. Der Trümmergürtel bleibt weiter unter

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