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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Rebellen weiterhin auf der Erde zu internieren. Wir müssen den Zentralplaneten von ihnen säubern. Hier bilden sie eine ständige, unkontrollierbare Gefahrenquelle. Das Konzil kann sich ein derartiges Risiko nicht leisten. Mir ist in den letzten Tagen bewußt geworden, daß die PSI-Kräfte der Treiber eine ständige Gefahr für die Menschheit und das Konzil sind. In früheren Jahren haben die Logenmeister die Treiber unter strenger Kontrolle gehalten, aber dieses System existiert praktisch nicht mehr.«
    »Sie übersehen, Lordoberst«, wandte die Mater Pernath ein und verwünschte die Erschöpfung, die ihre Gedanken träge machte, »daß nur ein Teil der Treiber – diese Terranauten – erklärte Feinde des Konzils sind. Wenn es gelingt, sie von den anderen zu isolieren …«
    »Ich halte das nicht für wahrscheinlich«, unterbrach Valdec. »Dafür ist der Konflikt zu weit fortgeschritten. Andere Lösungen sind erforderlich.«
    Die Mater blinzelte. Ihr Herz klopfte laut und heftig, und die Kälte ihrer Glieder nahm zu. Unwillig schüttelte sie den Kopf. Was war nur mit ihr los?
    »Welche Lösungen meinen Sie, Lordoberst?« fragte sie leise.
    »Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig.« Valdec lächelte kalt. »Aber wir müssen – wenn Sie diesen historischen Ausdruck erlauben – Nägel mit Köpfen machen.«
    Was hat Valdec vor? durchzuckte es die Graue. Ungewisse Angst stieg in ihr hoch. »Ich …«
    Ihre Stimme brach ab. Valdec schien plötzlich rasend schnell kleiner zu werden. Rechts und links von ihrem Blickfeld wallten diffuse Schatten. Ein Schwächeanfall! dachte die Mater entsetzt. Ich werde ohnmächtig!
    »Mater!« stieß Valdec hervor. »Was haben Sie?«
    Seine Stimme klang hohl und schien aus weiter Ferne zu kommen. Der Lordoberst sprang auf, eilte um den Tisch und ergriff ihre Schultern. »Mater!«
    Die Graue unterdrückte das Zittern ihrer Glieder. »Ich … ich glaube, ich sollte mich wirklich etwas ausruhen.« Sie lächelte verzerrt. »Verzeihen Sie, Lordoberst, aber die psionische Suche nach den Entflohenen muß mich mehr mitgenommen haben, als ich zunächst annahm. Es tut mir leid.«
    Valdec trat zurück. Er nickte ihr zu. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ihre Anwesenheit ist im Augenblick auch nicht erforderlich. Erholen Sie sich, und melden Sie sich wieder bei mir, sobald es Ihnen bessergeht. Soll ich jemand rufen, der Sie begleitet?«
    Die Mater schüttelte hastig den Kopf. »Nein, das ist nicht nötig!« stieß sie hervor und wunderte sich über ihre Heftigkeit. »Ich schaffe es schon allein, Lordoberst.«
    Valdec sah sie nachdenklich an.
    Die Mater sammelte ihre Kräfte, erhob sich und ging ein wenig schwankend, dann immer sicherer werdend an Valdec vorbei, nickte ihm zu und näherte sich dem fernen Ausgang der Zentrale.
    Ein beunruhigender Gedanke stahl sich in Pernaths Bewußtsein.
    Wenn Valdecs Kaiserkraft das Experimentierstadium hinter sich gelassen hatte und wirtschaftlich genutzt werden konnte, waren die Treiber für das Konzil nicht mehr wichtig.
    Und dann …
    Unsinn! rief sich die Graue zurecht. Soweit würde selbst Valdec nicht gehen!
    Summend glitten vor ihr die Türhälften auseinander, gaben den Weg in einen breiten, hell erleuchteten Tunnel frei. An den Wänden standen reglos mehrere Graue und bewachten die Eingänge zu den Expreßliften. In den Händen hielten sie schwere Lasergewehre.
    Pernath ignorierte die Wachen, betrat eine leere Kabine und lehnte sich mit einem erleichterten Seufzer in die weichen Andruckkissen. Schon zuckte der Lift in die Höhe, preßte sie schwer in die Polster. Die Fahrt dauerte nur wenige Sekunden, dann stieg sie in einen anderen Aufzug um, mit dem sie das Erdgeschoß erreichte.
    In der pompösen Eingangshalle des riesigen Verwaltungsgebäudes wimmelte es von Menschen, die geschäftig hin und her eilten. Hier und da waren die Gestalten der Grauen zu sehen, die die Zentrale vor jedem unbefugten Eindringling sicherten. Aber noch gefährlicher als die schwerbewaffneten Gardisten waren die unsichtbaren Kontrollanlagen, die die ID-Muster jedes Anwesenden ständig überprüften und Unbefugte mit den verborgenen, überall angebrachten Waffensystemen vernichten konnten.
    Das Herz des Konzils war unangreifbar.
    Niemand würde hier unerkannt eindringen können.
    Die Mater senkte den Kopf und bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmassen. Die aus Glas, Stahl und Kunststoff bestehende Einrichtung der Halle, die glatten Stützpfeiler und die stählern

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