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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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PSI-Blockade der Toten Räume zu überwinden und sich vor den parapsychischen Sinnen der Grauen Loge zu verbergen.
    Der Riemenmann holte tief Luft. »Machen wir uns nichts vor«, sagte er dumpf. »Wir sind so gut wie am Ende. Alles ist schiefgegangen. Das Vernünftigste wäre es, sich den Grauen zu stellen.«
    »Das würde ich aber nicht empfehlen, Treiber!« sagte in diesem Moment eine kratzige Stimme.
    Llewellyn erstarrte.
    Die Grauen! durchzuckte es ihn sofort, aber gleich darauf begriff er, daß es jemand anderes sein mußte.
    Dann flammte Licht auf. Die Strahlen eines tragbaren Scheinwerfers badeten den Keller in blendende Helligkeit. Der Riemenmann blinzelte. Llewellyn hob einen Arm und hielt ihn vor die Augen, um den Glanz des Scheinwerfers zu dämpfen. Nur als Silhouette malte sich die gebeugte Gestalt des Unbekannten gegen die Dämmerung des Hintergrundes ab.
    Der Fremde lachte meckernd, als er die Überraschung der vier Treiber bemerkte. Langsam senkte er den Scheinwerfer und hielt ihn gegen den Boden. Jetzt war er deutlich zu erkennen.
    Lange, ungepflegte Haare und ein verfilzter Bart verbargen den Großteil seines Gesichtes. Die Augen waren klein und lagen tief in den Höhlen. Der Fremde schien alt zu sein. Dort, wo die zerlumpte Kleidung seine Haut freigab, wirkte sie faltig, runzlig. Aber seine Bewegungen verrieten Kraft und Energie.
    »Ein Noman«, flüsterte Tout. Der Alte kicherte wieder und wackelte zustimmend mit dem Kopf.
    »Ich bewundere Ihre Beobachtungsgabe, Treiber«, erklärte er mit leichter Ironie. »Mein Name ist Hanstein. Einfach Hanstein. Nett, eh? Hanstein, die Kellerassel, nennen mich meine Freunde.«
    »Ihre Freunde?« wiederholte der Riemenmann und fragte sich verzweifelt, wie es dem Noman gelungen war, unerkannt in den Keller einzudringen. Wie war er den Grauen entkommen? Oder – und der Gedanke erschreckte ihn – arbeitete Hanstein etwa für die Garden?
    Hanstein schien seine Gedanken zu erraten. Seine Augen funkelten. »Ich habe keine Sympathie für die Grauen, Treiber«, schnappte er mit plötzlicher Feindseligkeit. »Und was meine Freunde betrifft, von denen haben Sie nichts zu befürchten. Relax haben sie bei einer ihrer letzten Jagdpartien erschossen. Nomans erschießt man immer. Wie Ratten. Das ist hier üblich.« Angriffslustig streckte er das Kinn vor. »Sie sind dafür verantwortlich, daß die Garden jetzt die Ruinen durchkämmen und die letzten von uns erledigen.«
    Llewellyn wechselte einen Blick mit Tout. Der Treiber schüttelte den Kopf. Also war es auch ihm nicht gelungen, mit seinen psionischen Kräften auf den Noman einzuwirken.
    Lag dies wirklich nur an ihrer Erschöpfung? Oder gab es eine andere Erklärung dafür?
    »Es tut mir leid, Hanstein«, sagte Llewellyn 709 bedauernd, »falls Ihre Freunde durch unsere Schuld den Tod gefunden haben. Sie wissen, woher wir kommen?«
    Hanstein nickte. »Klar, Treiber. Von dort unten.« Er deutete auf den Boden. »Hat Ihnen dort wohl nicht gefallen, eh? Ich kann Sie verstehen. Würde mir auch nicht zusagen.«
    Der Riemenmann wurde bleich, als der Noman in der freien Hand plötzlich eine schwere Laserpistole hielt.
    »Was haben Sie vor, Hanstein?« fragte er scharf. »Die Garden werden die Entladung anmessen, wenn Sie schießen. In ein paar Minuten wimmelt es dann hier von Grauen.«
    Der Noman hob die Schultern. »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte er und kicherte. »Falls Sie noch einmal versuchen sollten, mich mit Ihren PSI-Kräften übers Ohr zu hauen.«
    »Sie haben es also bemerkt«, murmelte Tout.
    »Natürlich, Treiber!« Hanstein musterte ihn spöttisch. »Sie halten mich für einen Narren, wie? Aber Sie täuschen sich. Die Kellerassel ist kein Idiot. Im Gegenteil. Sie ist verdammt helle. Und immun. Ich war früher Manag, Treiber.«
    »Manag?« echote Llewellyn überrascht. »Wieso …?«
    »Ich habe weder die Zeit, noch die Lust, Ihnen meine Lebensgeschichte zu erzählen«, unterbrach Hanstein. Eine Spur Nervosität lag in seiner Stimme. »Nur soviel: Von mir aus kann das Konzil besser gestern als heute zum Teufel gehen. Damals – damals wollte man mich in die Mondkerker sperren, als ich nicht ganz so dachte wie die übrigen Gangster im Konzil. Ich habe ihnen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nichts gegen den Mond, aber die gute alte Erde ist mir wesentlich lieber. Also machte ich mich gerade noch rechtzeitig aus dem Staub und tauchte unter. Seitdem lebe ich hier. Als Noman. Wie alle anderen der

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