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Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna

Titel: Die Terranauten 010 - Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Es ist Evita Jaschini. Allein.« Er befeuchtete seine Lippen. »Sie kommt immer allein.«
    O’Hale räusperte sich. »Wir sollten uns vielleicht verstecken, um den Überraschungseffekt …«
    »Nein!« unterbrach Cloud bestimmt. »Wir spielen mit offenen Karten.«
    Die rote Diode erlosch. Eine grüne flammte auf.
    Und damit, dachte der Psyter, war die Entscheidung gefallen. Er straffte sich, hörte die gepreßten Atemzüge der beiden Treiber.
    Dann glitt das Schott auseinander.
     
    *
     
    Der gelbe Korridor lag in der obersten Etage des Mondkerkers. Nicht weit davon entfernt befand sich Schleuse A.
    Morgenstern lehnte sich gelassen an die Wand, verschränkte die Arme und schielte neugierig zu dem Treiber, der sich Ishmail Tout nannte, hinüber. David schlenderte scheinbar gelangweilt auf Morgenstern zu, blieb stehen und kramte gedankenverloren in den Taschen seiner fleckigen Hose.
    »Viel Betrieb vor Ce und Ef«, brummte der Treiber in der Identität Touts. »Recht ordentlich.«
    Morgenstern nickte zufrieden und bemühte sich, unauffällig den kleinen Laserbohrer in seine rechte Achselhöhle zu schieben. Das Metall des Bohrers lag kühl auf seiner Haut.
    »Das wird Big Be aber gar nicht gefallen«, erwiderte Morgenstern undeutlich. Zwei Frauen tauchten am Ende des Korridors auf. Ihre weiten, aus Kunststofflappen zurechtgenähten Overalls verrieten nichts von dem zerlegbaren Nietapparat, der fingerlange Stahlbolzen mit einem Schuß in eine massive Felswand treiben konnte.
    Die beiden Frauen gingen schweigend an ihnen vorbei, und nur das verstohlene Blinzeln der größeren verriet, daß ihre Gleichgültigkeit nur gespielt war.
    Morgenstern preßte den Oberarm eng gegen seinen Brustkorb, um den Laserbohrer nicht zu verlieren, nickte dem Treiber zu und folgte den Frauen.
    Allmählich belebte sich der gelbe Korridor.
    Nervosität erfüllte Morgenstern. Hoffentlich schaffte es Leande bald! Noch gab es keine Hinweise, daß Big Brother isoliert und der Bergwerkscomputer die Befehlsgewalt über Lunaport übernommen hatte.
    »Was ist, wenn es mißlingt?« sprach Tout seine Befürchtungen laut aus.
    »Wenn es einer schafft, dann Leande«, erklärte Morgenstern, doch seiner Stimme fehlte die Überzeugung.
    Der Treiber sagte nichts, aber aus seinem Gesicht war zu lesen, daß er Morgensterns Sorgen teilte.
    Dann erlosch das Licht.
    Dumpf heulte irgendwo eine Sirene auf, verstummte aber sofort.
    Als die Leuchtplatten an der Decke wieder aufflammten und dreimal schnell blinkten, wußte sie, daß Leande es geschafft hatte. Das Blinken war das verabredete Zeichen. Leandes Computer mußte es gelungen sein, die Kontrolle über den Gefängnistrakt zu übernehmen.
    Morgenstern zerrte den Laserbohrer hervor und lief los. Der Treiber war ihm dicht auf den Fersen. Vor ihnen setzten sich die Frauen zögernd in Bewegung, und aus den Nebengängen strömten mit einemmal Dutzende Männer und Frauen und begannen zu rennen.
    Der kleine, schmächtige Mann erreichte endlich den Haupttunnel. Schott A – ein über fünf Meter hohes und doppelt so breites Metalltor – lag vor ihnen. Aber es war noch verschlossen.
    In Morgenstern Bewußtsein überschlugen sich die Gedanken. Es war nicht anzunehmen, Leande hätte in der kurzen Zeit nicht nur Big Brother blockieren, sondern bereits auch alle Sicherheitsautomatiken ausschalten können.
    Sie mußten sich aus eigenen Kräften ihren Weg nach draußen bahnen.
    Er rief einige ebenfalls mit Bohrgeräten ausgerüstete Häftlinge zu sich, und gemeinsam richteten sie die Strahlbündel der alten Laser auf das stählerne Tor.
    In dicken Tropfen perlte das Metall zu Boden. Sonnenhell waren die Strahlen der Laserbohrer, schnitten ganze Fladen aus dem Stahlschott, bis schließlich ein Schwall kühler Luft durch das gezackte Loch zischte. Und dann war die Öffnung groß genug.
    Vor ihnen lagen die Tunnel von Lunaport.
     
    *
     
    Evita Jaschini wurde leichenblaß.
    »Scanner!« flüsterte sie und blickte von dem Psyter zu den beiden fremden Männern neben ihm. Dann sah sie die Nadler in ihren Händen, und aus der Verwirrung wurde Verstehen – und Zorn.
    »Es tut mir leid, Evita«, murmelte der Psyter. Er hob die Nadelpistole und schoß.
    Mit einem leisen Laut schlug die Kristallnadel in das elastische Material des Raumanzugs ein. Die Augen des Psyters weiteten sich, als er seinen Fehler einsah.
    Evita Jaschini lächelte verzerrt.
    Mit den Nadlern konnte man ihr nicht gefährlich werden. Ihr Raumanzug hielt die

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