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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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bewußt, wie sträflich sie dabei gegen die Vorschriften der Grauen Garden verstießen.
    Denn Cantos hatte in dieser relativ kurzen Zeit unglaublich viel gelernt, während Karel noch genauso wenig wußte wie zu Beginn.
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Karel Krystan kippte einfach um. Er schlief wieder einfach ein. Aldo Fahn konnte es ihm nicht verdenken. Er fühlte sich selber erschöpft, obwohl er wenig von der ganzen Sache mitbekommen hatte.
    Cantos trat vor und betrachtete den Schläfer nachdenklich.
    So kommen wir kaum weiter, dachte er. Es dauert zu lange, bis ich das nötige Verständnis aufzubringen lerne. Allein, bis ich diese verrückte, durch Laute erfolgende Verständigung zwischen den Menschen begreife, werden Wochen vergehen. Das bringt den Treiber um. Ich gebe ihm noch zwei Kontakte mit mir. Dann ist er ausgebrannt. Kann ich das verantworten? Nein, es gab eine bessere Methode. Cantos wehrte sich gegen diesen Gedanken, obwohl ihm letztlich nichts anderes würde übrigbleiben.
    Er mußte Karel Krystan zu seinem Schiff bringen. Nur in Symbiose mit dem Raumer schaffte er es, das Gehirn des Treibers zu durchforschen und damit eine echte Verständigungsgrundlage zu schaffen.
    Es war notwendig, wollte Cantos seinen Auftrag erfolgreich durchführen.
    Er mußte mit den Menschen und ihrem Wesen vertraut werden.
    Ehe Aldo Fahn es verhindern konnte, bückte sich Cantos nach dem Schläfer und nahm ihn auf die Arme. Dann sprintete er davon.
    Cantos lief mit einer Leichtigkeit, als besitze Karel Krystan überhaupt kein Gewicht.
    »He!« rief Aldo Fahn erschrocken. Seine laute Stimme alarmierte die anderen Rebellen. Otakar Smeral tauchte als erster auf. »Was ist los?«
    Er sah, daß Aldo Fahn allein war und begriff augenblicklich.
    »Cantos hat unseren Treiber entführt!« Aldo Fahn deutete in eine bestimmte Richtung.
    Kein Zufall, daß dort nicht die Lichtung lag, auf der Cantos gelandet war.
    Er würde wieder zu dieser Lichtung zurückkehren, aber auf Umwegen. Die Verfolger sollten seine Spur verlieren. Er brauchte Zeit und durfte bei dem, was er vorhatte, nicht gestört werden.
    Aldo Fahns Leute schwärmten aus. Sie sollten stundenlang verzweifelt nach Karel Krystan suchen. Vergeblich. Aldo Fahn kratzte sich den Bart. »Ich begreife es nicht ganz. Was soll dieses Verhalten?«
    Otakar Smeral war die Enttäuschung deutlich anzusehen.
    »Wir haben uns alle geirrt!« behauptete er. »Cantos hat genügend Informationen erhalten, und jetzt bringt er seinen Leuten den Treiber, damit die sich ebenfalls ein Bild machen können. Karel Krystan ist sein Beweisstück.« Erschrocken sah ihn Aldo Fahn an. »Was willst du damit sagen?«
    »Begreifst du denn nicht?« Otakar Smeral brauste auf. Er schüttelte die Faust in die Richtung, in der Cantos verschwunden war.
    »Warum kam Cantos allein? Wie hat er es geschafft, durch die Absperrlinien der Grauen zu gelangen? Er ist ein Kundschafter, ein Späher! Syrta ist eine Randwelt. Hier ist nichts los. Der richtige Angriffspunkt für diese Wesen. Ich bin überzeugt davon, daß die Informationen genügen, um einen Angriff auf die Menschheit zu beginnen. Und wir haben den Späher auch noch unterstützt! Hirnverbrannte Idioten sind wir!«
    Noch klangen die Worte von Smeral fantastisch, ja unglaubwürdig. Doch sie machten rasch Runde.
    Am Ende begann sogar der kritische Aldo Fahn an sich zu zweifeln. Er machte sich bittere Vorwürfe aufgrund seiner Vertrauensseligkeit. Natürlich hatte er sich ein paar Vorteile ausgerechnet, falls es mit Cantos zu einer Zusammenarbeit kam. Aber er hätte niemals bewußt versucht, der Menschheit zu schaden.
    Er ordnete an, noch einmal die gesamte Umgebung zu durchsuchen.
    Seine Leute kehrten unverrichteter Dinge und müde zurück.
    Also Fahn berief eine Besprechung ein. Darin unterbreitete er den Vorschlag, sofort das Lager abzubrechen und diese Gegend zu verlassen.
    Keiner widersprach ihm. Alle waren der Meinung, daß niemand jemals erfahren würde, was aus Karel Krystan geworden war.
    Sie hielten Cantos für einen Spion und sich selbst für Verräter, die sich am besten verkrochen, damit sie nicht noch einmal Opfer der Fremden wurden.
     
    *
     
    Gern hätte Cantos, der Genessaner, den Rebellen erklärt, was er mit Karel Krystan vorhatte. Leider war ihm das nicht möglich.
    Noch unterwegs rief er das Raumschiff. Es landete vor seiner Ankunft auf der Lichtung.
    Cantos schleppte den Treiber ins Innere und startete sofort wieder. Dazu brauchte er mit den

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