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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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hatten diejenigen, die die wortkargen Männer aus dem Süden kannten nicht nur vor ihnen, sondern auch vor ihren Lasttieren einen gehörigen Respekt.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen beobachteten sie, wie die Dunkle Dame auslief. David befahl seine Mannschaft auf Deck und ließ sie die Segel setzen. Die Barries hielten sich im leeren Laderaum des Schiffes auf, und auch die Islahami hielten sich noch verborgen. Wie Chalid ausgesagt hatte, würde es nur Aufsehen erregen, wenn man ihn und seine Leute an Bord eines Schiffes sähe; sein Volk betrieb keine Schiffahrt, und da es sich so weit wie möglich von allen anderen Gemeinschaften Rorquals entfernt hielt, würden die Bewohner Aliruths nur dunkle Pläne vermuten, wenn man ihn und seinesgleichen an Deck sähe.
    David vermutete, daß die schweigsamen, hageren Männer in irgendeiner geistigen Verbindung mit den Barries standen; anders konnte er die völlige Lautlosigkeit der Tiere nicht erklären.
    »Die Islahami scheinen arabischer Abstammung zu sein«, meinte Farrell, als die Windsbraut das Hafenbecken Aliruths und der Dunklen Dame gemächlich folgte. »Schon der Name dieses Volkes deutet darauf hin, daß sie islamischen Glaubens sind. Aber woher stammen diese seltsamen Hunde? Sie sehen beinahe aus, wie Grizzlybären. Ob jemand sie von der Erde mitgebracht hat?«
    Wieder einmal stellte sich heraus, wie wenig sie doch im Grunde über diesen Planeten wußten. Was ihnen fehlte, war ein Informant, den sie nach den auf dieser Welt herrschenden Lebensumständen fragen konnten, ohne allzu großes Aufsehen zu erregen. Thorna wäre ideal für diesen Zweck gewesen, aber das Mädchen hatte den größten Teil ihres Lebens in einem abgeschlossenen Talkessel verbracht und wußte ebenso wenig über andere Teile dieses Planeten wie sie selbst. Bis jetzt waren weder Farrell noch David tierischem Leben begegnet, wenn man von den rochen- und walähnlichen Kreaturen absah, die die Flüsse und Seen Rorquals bevölkerten. Hatte sich an Bord des ersten hier gestrandeten Raumschiffes tierisches Leben befunden? Waren die Barries Nachkommen einer auf der Erde längst ausgestorbenen Spezies? Hunde gab es auf der Erde und ihren Kolonialwelten immer noch – und Barry war ein geläufiger, uralter Name für Tiere dieser Art. Bären waren schon seltener und hielten sich ausschließlich in zoologischen Gärten auf.
    Als David Chalid danach fragte, erwiderte dieser: »Unsere Barries wurden uns von den Vorfahren hinterlassen, die von den Sternen kamen. Sie brachten eines dieser Tiere mit sich, als sie nach Rorqual kamen. Es starb kurz nach der Katastrophe, schenkte aber zuvor noch dreizehn Jungen das Leben. Sie sind unsere treuesten Begleiter.«
    »Stehen Sie mit ihnen in telepathischer Verbindung?« wollte Farrell wissen.
    »Was ist das?« fragte Chalid. »Ich habe diesen Ausdruck noch nie gehört.«
    »Mein Freund möchte wissen, ob Sie und Ihr Volk sich mit den Barries auf geistigem Wege verständigen können. Es hat uns überrascht, daß die Tiere keinen Laut von sich gaben, als Sie sie gestern nacht an Bord brachten«, ergänzte David.
    Chalid sah ihn lange an. Dann sagte er: »Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen erklären soll, Don David. Die Barries verstehen uns, das ist alles. Wenn wir wollen, daß sie leise sind, dann sind sie leise; wenn wir wollen, daß sie für uns kämpfen, dann tun sie auch dies.«
    Farrell und David wechselten einen vielsagenden Blick. Die Tiere waren also mutiert. Hatte die Umwelt des Planeten Rorqual dafür gesorgt oder hatte man sie durch Genmanipulation soweit gebracht? Die Frage, die David daraufhin stellte, führte zu keiner befriedigenden Antwort. Chalid wußte natürlich auch nicht, was Genmanipulation war. Unerklärlich blieb, warum es zwischen Barries und Islahami eine PSI-Verbindung gab, während die PSI-Kräfte der Treiber versagten.
     
    *
     
    Als sie die Hälfte des Flusses, der an Aliruth vorbeifloß hinter sich gebracht hatten und sich von Norden her der Nördlichen Gebirgskette näherten, suchte Chalid David terGorden in seiner Kabine auf und sagte: »Ich möchte einen Teil meiner Männer an Land schicken.«
    »Haben Sie einen besonderen Grund dazu?« fragte David, der sich mehrere Tage lang intensiv den Landkarten gewidmet hatte, die er in der Kajüte seines Vorgängers gefunden hatte.
    »Ja«, nickte Chalid. »Erstens ist es zu eng für fast vierzig Personen auf diesem Schiff; zweitens haben Ihre Leute Angst vor

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