Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd
diese Weise fliehen.
Yggdrasil streckte seine Fühler nach Weltraum II!
Die Pflanze sah ihre irdischen Wurzeln sterben und schlug neue – in der anderen Dimension!
So wurde Yggdrasil das, was sie heute war.
Und es gab den Verdacht, daß Yggdrasil durch Weltraum II hindurch auch Fuß auf anderen Welten gefaßt hatte.
Du bist gut informiert, Cantos! sagte die Stimme.
Ich weiß es von den Treibern.
Ja, ich sehe es in deinen Gedanken. Die Treiber glauben, es sei nur ein Märchen, aber es ist die Wahrheit. Nur einer weiß genauestens darüber Bescheid: David terGorden, der Erbe der Macht! Eines Tages wirst du auf ihn treffen, Cantos. Vielleicht ist der Zeitpunkt nicht mehr fern? Du wirst ihn in seinen Bemühungen unterstützen, wirst gemeinsam mit ihm gegen die Unmenschlichkeit Valdecs und gegen die Kaiserkraft ankämpfen.
Du hast dich mit mir in Verbindung gesetzt, um mir das zu sagen?
Nein, weil Yggdrasil verzweifelt ist. Sie stirbt! Sie hat bisher versucht, die Erde vor den Auswirkungen der Kaiserkraft zu schützen. Dabei hat hat sie ihre Kräfte verzehrt. Yggdrasil existiert auf vielen Planeten, kann aber ihre Fühler nicht von der Erde wegziehen. Die Verbindung bleibt bestehen, bis alles Leben in ihrem irdischen Stamm erloschen ist. Wenn die Katastrophe ihren Verlauf nimmt, werden sie die freiwerdenden Energien völlig vernichten! Siehst du, Cantos, auch Yggdrasil besitzt eine Art Selbsterhaltungstrieb. Deshalb bat sie mich, mit dir zu sprechen. Sie selbst kann nicht mit einem Wesen deines Typus kommunizieren.
Eine seltsame Rasse, diesen Menschen, antwortete Cantos. Ich frage mich, warum ich überhaupt hier bin, warum ich mich um ihre Belange kümmere.
Ich könnte für eine gewaltsame Lösung durch die Völker der Galaxis sorgen.
Cantos, es ist dein Schicksal! Allein kannst du die Menschheit nicht retten, denn sie muß eigenen Willen dafür entwickeln. Trage dazu bei! Mehr kannst du nicht tun.
Warum wendest du dich an mich und nicht etwa an diesen Homan oder an seine Treiber?
Ich habe es erfolglos versucht. Sie verstehen mich nicht. Deine Anwesenheit spürte ich die ganze Zeit schon, aber auch mit dir kam keine Verbindung zustande – bis jetzt.
Der unbegreifliche Gedankenstrom wurde langsam schwächer.
Ich verbrauche ungeheure Energien Yggdrasils, um diesen Kontakt zu ermöglichen. Cantos, suche einen Weg, um die gegenwärtige Katastrophe aufzuhalten. Ich sehe ein Stück Zukunft und darf hoffen, daß du es schaffst. Ich kann dir dabei nicht helfen. Ich will dir nicht einmal einen Tip geben. Denn das würde dich vielleicht irritieren. Finde den Weg, Cantos!
Die Stimme erstarb. Cantos glaubte, draußen die unbegreifliche Pflanze zu sehen: Ein gewaltiger, knorriger Stamm, der bis in die Unendlichkeit reichte, umgeben von einem wirren Gespinst von Ästen. Der Eindruck erlosch. Yggdrasil brachte nicht mehr die Energie auf, sich mit ihm zu unterhalten.
Cantos dachte: Du setzt eine Menge Vertrauen in mich, Yggdrasil. Hoffentlich überschätzt du nicht meine Fähigkeiten!
Er glitt näher an Oxyd heran, spürte die tosenden Energien, die ihn einzufangen versuchten.
Plötzlich sah er ein Raumschiff. Nein, es war eigentlich mehr ein Schatten. Ein Schiff über der Oberfläche von Oxyd. Was geschah dort?
Die TERRA I! durchfuhr es Cantos.
*
Die Befürchtungen von Queen Carmen erfüllten sich nicht. Es kam zu keiner erneuten Katastrophe, als Queen Quendolain einen Teil der verbliebenen Computeranlagen einschaltete.
Die Ortung funktionierte! Die Meßdaten stimmten!
Das war ein Phänomen an sich.
Queen Carmen lauschte in sich hinein. Sie »hörte« flüsternde Stimmen, die Anwesenheit von fremdartigen Wesenheiten.
Die ehemalige Besatzung der Terra I, die jetzt wieder ihr Schiff übernommen hatte! Sie standen miteinander in ständigem Kontakt, ohne eine Loge zu bilden. Unheimlich, unvorstellbar, und doch wahr.
Nein, das sind keine Menschen mehr! dachte Queen Carmen zum wiederholten Male.
Queen Quendolain dirigierte die Energien, die von allen neun Besatzungsmitgliedern erzeugt wurden. Es kostete sie kaum Anstrengungen. Der Graue Treiber, der sie bewacht hatte, hatte das schon richtig gesehen, als er von einer Heimkehr sprach. Quendolain spürte es in ihrem Inneren. Oxyd hatte sich verändert, wie auch sie sich verändert hatten. Sie waren Zwitterwesen geworden – und Oxyd auch. Er nahm sie an, bekämpfte sie nicht. Deshalb gelang es ihnen mühelos, die aktivierten Computerteile abzuschirmen und
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