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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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mit meiner … Moment mal, muß doch mal nachsehen. Äh, tja, da ist etwas defekt. Weiß der Teufel, wie ich das reparieren kann. Sollte vielleicht versuchen, die Speichereinheit … Aber nein, das ist zu dirlostop. Da fehlt ja noch mehr. Wie kann ich reparieren, wenn die technische Einheit ebenfalls versagt? Das sind vielleicht Probleme. Sollte vielleicht doch besser weiterschlafen.«
    Das Licht versickerte irgendwo. Im nächsten Augenblick saßen die Nomans im Dunkeln.
    »Er schläft!« ächzte Karin ergeben. »Uns hat er total vergessen.«
    Bohrl war es wie Schuppen von den Augen gefallen: »Ein Computer ist das! Aber was heißt ›dirlostop‹? Nie gehört, das Wort.«
    »Ein Computer, der mal eben ein Nickerchen hält?« Karin mochte nicht daran glauben.
    Einer der anderen mischte sich ein: »Immerhin ist das Ding defekt. Außerdem scheint es eine Egoeinheit zu haben. Bei uns gibt es das nicht mehr. Es ist vor über hundert Jahren vom Konzil verboten worden. Da werden gleich so Horrorbilder vom Computer wach, der ein eigenes Bewußtsein entwickelt.«
    Bohrl setzte sich auf den Boden und zog die Knie zum Kinn. »Wir dürfen das Ganze nicht mit normalen Maßstäben messen. Ich nehme an, daß der Computer bei der Vereisung von Ultima Thule teilaktiviert wurde. Er dämmerte vor sich hin und wurde dann auf uns aufmerksam.«
    Karin widersprach: »Es ergibt wenig Sinn, Bohrl. Durch den Defekt ist das Gehirn verrückt, aber es scheint nicht gefährlich zu sein. Erinnert eher an einen verspielten Schwachsinnigen.«
    »Na eben!« Bohrl grinste, obwohl es niemand sehen konnte. »Wir sollten überhaupt nicht nach einem Grund seines Vorgehens fragen. Er tat es aus einer Art Spieltrieb heraus.«
    Eine der Frauen schrie auf: »Die Grauen! Und wenn er in seinem Spieltrieb uns mit ihnen zusammenbringt? Nicht auszudenken! Meine Waffe ist zu nichts mehr nütze. Die Ladeeinheit müßte dringend ausgewechselt werden. Und bei euch sieht es gewiß nicht viel besser aus. Wir sind ziemlich hilflos.«
    Karin hatte sich ebenfalls auf den Boden gesetzt. Sie lehnte sich mit dem Rücken zur Wand.
    »Schlage vor, wir schlafen erst mal eine Runde, bis sich unser Wunderkind wieder meldet. Mit Verrückten muß man geduldig sein. Am besten überlaßt ihr es mir. Ich habe das richtige Feeling dafür.«
    »Gleich und gleich gesellt sich gern!« stichelte einer aus der Dunkelheit.
    Karin war um keine Antwort verlegen:
    »Schukov, wie kommt es eigentlich, daß ich dein dummes Gesicht trotz der Dunkelheit sehen kann? Ist dir etwa ein Licht aufgegangen?«
    »Wieso?« fragte Schukov ahnungslos zurück.
    »Schade, ich dachte schon, du hättest endlich gemerkt, daß du dich nicht mit mir anlegen kannst!« Karin gähnte, während die anderen lachten.
    Nur Bohrl blieb ernst. »Du hast recht, Karin.«
    »Wann nicht?«
    »Herrgott, fang nicht auch noch mit mir an.«
    »Danke für die großzügige Anrede, aber was wolltest du sagen?«
    »Wir sollten schlafen – aber nicht, ohne vorher Wachen aufgestellt zu haben.« Bohrl rief die Namen auf. »Merkt euch die Reihenfolge, kapiert? Ich werde die erste Stunde wachen. Wir haben alle Uhren. In der aufgerufenen Reihenfolge erfolgt die Wachablösung.«
    »He, soll das etwa heißen, daß ich nur eine einzige Stunde lang schlafen darf?« beschwerte sich Karin.
    »Ausgeruht redest du noch mehr als sonst!« konterte Bohrl.
    »Danke für die Blumen, Boß, aber ich habe selber welche im Garten. Hm, gute Nacht allerseits. Und haltet mich bitte nicht auf. Ich trete jetzt weg. Eine Stunde ist verdammt wenig für einen ausgewachsenen Menschen.«
    Bohrl hätte gern etwas gesagt, aber er wagte es nicht. Es war kaum seine Aufgabe, gemeinsam mit Karin für Unterhaltung und Ablenkung zu sorgen. Sie saßen tief in der Patsche. Er mußte nach einem Ausweg suchen.
    Bald darauf hörte er nur noch tiefe und regelmäßige Atemzüge. Er wartete noch. Dann machte er sich auf den Inspektionsgang. Es war mit allem zu rechnen. Bohrl wußte, wo sich jeder einzelne befand – trotz der Finsternis. Er kontrollierte, ob noch alle da waren.
    Und da machte er eine erstaunliche Feststellung: Boden und Wände paßten sich den Körperkonturen der Menschen an. Das Material wurde weicher. Nein, Möbel brauchten sie hier keine.
    Als würde der Raum Leben besitzen! dachte Bohrl und spürte einen Kloß in der Kehle.
    Er suchte seinen Platz wieder auf und setzte sich.
    Da meldete sich die Stimme des Computers wieder. Sie sprach leise, wie um, die anderen

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