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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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die Überlebenschancen noch geringer als in der Gemeinschaft.
    Nichts geschah. Alles blieb ruhig. Man hörte nur das Atmen und die Schritte der mißtrauischen Nomans. Sie erreichten das andere Ende des Gangs. Eine Wand. Sie bestand nicht aus Felsgestein, sondern aus Metall.
    Bohrl sah sich um – und machte die Feststellung, daß der Zugang zum Gang verschlossen war! Sie hatten nichts davon bemerkt.
    »Seltsame Gewohnheiten hat unser Gastgeber schon«, sagte Karin. »Das mußt du zugeben, Bohrl.« Sie hob die Stimme. »He, hörst du mich? Danke dafür, daß du uns vor den Grauen in Sicherheit gebracht hast, aber wir würden dir dafür gern die Hand schütteln. Wo bist du?«
    Bohrl runzelte die Stirn.
    Und da kam die Antwort!
    Erst hörten sie nur ein seltsames Schnarren, dann ein blechernes Lachen.
    »Große, kleine, mittlere und halbe. Zusammen eine Einheit. Eins, zwei, drei, vier, ich bin hier!«
    Entgeistert blickten sich die Nomans an.
    Karin tippte sich bezeichnend an die Stirn.
    Sie versuchte es erneut: »Ziemlich interessant, aber was hat es zu bedeuten?«
    »Ein Ausdruck der Freude, wenn ihr erlaubt. Äh, wer seid ihr überhaupt? Habe festgestellt, daß ihr lebt. Interessant, interessant.«
    Es raschelte. Die Wand, vor der die Nomans standen, löste sich einfach auf. Ein weiterer Raum, ebenfalls hell erleuchtet.
    Bohrl zögerte mit dem Eintreten.
    »Natürlich leben wir«, rief Karin, »und das haben wir dir Spaßvogel zu verdanken.« Sie deutete in den unterirdischen Raum. »Und das ist wohl deine gute Stube, wie? Aber wo bleiben die bequemen Möbel?«
    »Möbel? Was ist das?«
    »Wer lebt, ist manchmal müde, und dann hockt er sich irgendwohin, um sich auszuruhen, kapiert?«
    »Nein!«
    Karin seufzte. »Warte mal, wenn ich Zeit habe, gebe ich dir Nachhilfeunterricht.«
    Bohrl winkte den Nomans zu. Gemeinsam gingen sie in den Raum. Er war fast kreisrund. Die Wände glitzerten metallisch. Der Boden schien aus dem gleichen Material zu bestehen. Als sich Bohrl bückte und mit den Fingern das Material berührte, fühlte es sich angenehm warm an. Es war nicht hart.
    Während sich Karin mit der unbekannten Stimme weiter unterhielt, machte Bohrl ein Zeichen. Die Nomans verteilten sich an den Wänden und untersuchten sie. Bis sie feststellten, daß wieder mal der Zugang verschwunden war.
    »Und ich habe euch wirklich das Leben gegeben?« erkundigte sich die Stimme. Es war nicht festzustellen, woher sie kam.
    »Nein, mein Freund, nicht gegeben, sondern erhalten!« belehrte sie Karin.
    »Oh, ich verstehe, ich gebe dir und erhalte mir – die Freundschaft!« Blechernes Lachen.
    »Schön, daß du dich so riesig freust, aber könntest du mir verraten, was du mit uns vorhast?«
    »Ich gebe dir und erhalte mir …«
    »Das hatten wir, glaube ich, schon. Wie ist das nun? Sollen wir hier Wurzeln schlagen?«
    »Wurzeln?«
    Karin stöhnte ergriffen.
    »Wie ein Baum, der sich nicht mehr von der Stelle rührt. Das wollen wir aber nicht, mein Junge. Wir wollen nicht eingesperrt sein. Außerdem …«
    »Aha, ich verstehe. Vorhin hast du etwas gesagt von Ruhen, nicht wahr? Und ihr schlagt wirklich Wurzeln, um – ja um was zu tun? Vielleicht, um während der Rast Nahrung aufzunehmen?«
    Karin rang die Hände.
    »Ehrlich, manch einer meiner Gefährten hat feuchte Füße. Kann schon sein, daß sich mal Moos darauf ansetzt, aber ob er dann gleich Wurzeln schlägt? Ich jedenfalls ziehe es vor, mich hinzusetzen und zu warten, bis du uns etwas Eßbares vorsetzt.«
    »Ich?«
    »Ja, wer denn sonst? Wer Gäste einlädt, hat sich auch gefälligst um sie zu kümmern.«
    Bohrl schüttelte den Kopf. Er mißbilligte die Art, in der Karin mit der Stimme umging. Aber er hatte keinen besseren Vorschlag. Deshalb hielt er sich heraus. Die Nomans sahen ihn an und zuckten die Achseln. Die Wände waren glatt und fugenlos. Sie hatten dagegengeklopft und keine Hohlräume festgestellt.
    Bohrl zweifelte nicht mehr daran, daß sie die sagenhaften Anlagen betreten hatten, die angeblich schon Jahrtausende alt waren. Er bekam eine Gänsehaut. Sie standen hier herum und fühlten sich wie in einer Zelle. Dabei plauderte Karin mit ihrem Gastgeber, wie man mit einem Schwachsinnigen redete.
    Die Stimme seufzte: »Ich sehe schon, ihr seid mir ein Buch mit sieben Siegeln.«
    »Na, du kennst dich mit unserer Sprache ja einigermaßen aus«, konstatierte Karin. »Wo hast du das gelernt?«
    »Aus euren Gedanken natürlich. Aber ich verstehe nicht alles. Kann sein, daß

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