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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Garden war sowieso erdrückend.
    Kaum waren sie in der dunklen Öffnung untergetaucht, als sie sich wieder schloß. Der Kampf ging auf der anderen Seite weiter. Sie ahnten, daß keiner ihrer Brüder und Schwestern überleben würde.
    Deshalb hatte Brak Shakram auch niemals davon erfahren. Die zwei Trupps galten ebenfalls als geschlagen, die Nomans als getötet.
    Doch sie waren hier. Die Dunkelheit war so vollkommen, daß sie nicht die Hand vor Augen sehen konnten. Mit den Händen tasteten sie rauhe Wände ab. Es gab Geschichten darüber – Geschichten, die von unzugänglichen Anlagen erzählten. Daß es so etwas wirklich gab, zeigte die totale Vereisung von Ultima Thule, der Stadt, in der Growan terGorden bis zu seinem Tode geherrscht hatte. Durch eine Sicherheitsschaltung war diese Vereisung entstanden. Ultima Thule war somit dem Zugriff der Grauen Garden entzogen.
    Und diese Abwehrmaßnahme wurde eingeleitet von Einrichtungen, die sich tief unter der Stadt befanden. Es gab Gerüchte, daß sie nicht von Menschenhand geschaffen waren.
    Von wem sonst? Ein Geheimnis, das die Grauen niemals gelöst hatten. Selbst Growan nicht, obwohl seine Vorfahren und er sich gewiß Gedanken darüber gemacht hatten. Doch die Anlagen waren total unzugänglich und wehrten sich gegen die Neugierde der Menschen.
    Ja, daran mußten Bohrl und die anderen denken, als sie sich unvermittelt hier sahen, obwohl sie bisher geglaubt hatten, jeden Winkel der Anlagen genauestens zu kennen. Schließlich hatten sie jahrelang in den alten Bunkern unter Ultima Thule gehaust.
    Das Kampfgetümmel auf der anderen Seite des Durchgangs verebbte. Ruhe kehrte ein.
    Sie warteten noch Minuten, bis einer seinen Handstrahler einschaltete. Jetzt bestand keine Gefahr mehr.
    Brak Shakram hatte ihnen eingeschärft: »Seid mutig im Kampf, und scheut keine Konfrontation mit dem Feind, aber werft euer Leben nicht sinnlos weg.«
    Dem waren sie gefolgt. Nur wer es verstand zu überleben, konnte zu anderem Zeitpunkt eine erneute Chance erhalten, dem Gegner eine empfindliche Schlappe beizubringen.
    Ein Überlebensgrundsatz der Nomans überhaupt.
    Sie befanden sich in einem Felsenraum. Die Öffnung, durch die sie hereingekommen waren, konnten sie nicht mehr erkennen. Die Wand erschien glatt und fugenlos.
    Selbst der Boden war aus Felsgestein. Er zeigte Spuren von Bearbeitung mit Hitzestrahlern. Also war der Felsenraum nicht natürlich entstanden.
    »Verdammt, wo ist denn der Zugang?« murmelte einer.
    Die Frau an seiner Seite: »Also doch eine Falle. Wahrscheinlich hat uns irgendeine alte Wachautomatik hier hereingelockt.«
    »Das erscheint mir übertrieben, Karin«, widersprach Bohrl. Er war der Aktivste unter ihnen, suchte die Wand ab. Irgendwo mußte es Fugen geben, die auf einen Durchgang hinwiesen.
    Er fand keine!
    »Da!« rief ein anderer Noman und deutete mit ausgestrecktem Arm. Nur drei Schritte von Bohrl entfernt wich ein Teil der Wand zurück und gab einen Durchgang frei.
    Die Nomans wußten nicht mehr genau, aus welcher Richtung sie überhaupt gekommen waren. Hatte sich der Zugang wieder geöffnet?
    Mißtrauisch näherten sie sich. Sie erwarteten, die Leichen ihrer Kameraden zu sehen und auch die der Grauen, die sie mit in den Tod genommen hatten.
    Nichts dergleichen, sondern nur ein schmaler Gang. Sie leuchteten hinein. In diesem Augenblick flammte im Gang Licht auf. Es sickerte aus der Decke, entstand scheinbar direkt im Gestein.
    Die Nomans waren trotz ihrer aufgezwungenen Primitivität moderne Menschen, die sich durch technische Spielereien keineswegs aus der Ruhe bringen ließen. So gesehen, war die ganze Welt voller Wunder, doch nur für den, der die Dinge nicht kannte und sie nicht verstand.
    Bohrl blickte in die wenig geistreichen Gesichter seiner Gefährten.
    »Worauf warten wir? Das ist doch offensichtlich ein Angebot, näher zu treten, nicht wahr?«
    Karin bewies, daß sie ihren trockenen Humor wiedergefunden hatte: »Manch einer hat leichtfertig Einladungen angenommen und liegt nun auf dem Friedhof.«
    Bohrl hielt nicht viel von lockeren Sprüchen. Er war eher ein Mann der Tat und ging voraus. Die anderen folgten zögernd. Durch sein Vorgehen hatte sich Bohrl automatisch zum Führer der beiden Trupps erhoben. Niemand hatte etwas dagegen.
    Auch das war ungeschriebenes Gesetz: keine Rivalitäten, die letztlich niemandem nutzten. Nomans mußten zusammenhalten. Wer gegen dieses Gesetz verstieß, wurde ausgeschlossen aus der Gemeinschaft, und allein waren

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