Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
Konzils. Es gab ihn nicht in Wirklichkeit. Ein Computerbild.
    Claasen blickte an den Rängen entlang. Die meisten Mitglieder des Konzils waren schon da. Natürlich saßen sie nur in ihren Kapseln, mit denen sie in Verbindung traten mit allen, die an der Sitzung teilnahmen. Dennoch erschien es so, als wären sie alle in diesem Saal.
    Generalmanag Claasen wartete fünf Minuten, bis er sicher war, anfangen zu können. Die anderen erwarteten ungeduldig, daß er die Sitzung eröffnete.
    Claasen hatte längst bemerkt, daß die Ränge mit den Anhängern Valdecs dünn besetzt waren. Die Opposition war voll vertreten. Claasen selbst galt als Neutraler. Er hatte es bislang geschickt verstanden, abwechselnd sowohl für die eine Seite als auch für die andere zu votieren. Selbst Valdec akzeptierte das. In Claasen sah er keine Gefahr. Dafür war Claasen zu unbedeutend.
    Wenn die wüßten! dachte er amüsiert. Er hatte Verbindung zu den geheimen Organisationen der Kasten und auch zu den Nomans. Nobody war ihm persönlich bekannt. Kaum jemand wußte davon. Zu gegebener Zeit würde er Nobody davon unterrichten, was bei der Versammlung des Konzils erörtert worden war.
    »Manags!« rief Claasen aus, »die Erde befindet sich im Ausnahmezustand! Ich glaube kaum, daß wir darüber diskutieren müssen. Jedem von Ihnen dürfte es bekannt sein. Es ist auch der Grund, warum ich diese Sitzung beantragte. Die Grauen Garden werden nicht Herr der Lage. Die Nomans haben die Situation zu ihren Gunsten ausgenutzt. Wir wissen nicht, wann der Vorsitzende des Konzils Max von Valdec mit der Flotte der Garden zurückkehrt. So lange dürfen wir nicht warten. Wir müssen eine Entscheidung treffen.«
    »Was können wir denn tun?« fragte einer aus der Opposition hitzig. »Sprechen die Nomans nicht in erster Linie gegen den Vorsitzenden? Valdecs Politik bringt das stabile Gesellschaftssystem durcheinander. Erst seit seinem Kampf gegen die Treiber gibt es überall Unruhe.«
    »Kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen!« widersprach Claasen gelassen. »Die Nomans haben unseren hochverehrten Vorsitzenden zum Buhmann erhoben, ihn zum Dreh- und Angelpunkt ihres Aufstandes gemacht. Doch eigentlich geht es um uns alle.«
    »Ihr Vorschlag?« erkundigte sich einer von Valdecs Leuten. Es war das erste Mal, daß sie überhaupt reagierten.
    »Wir brauchen Hilfe!« Claasen ballte die Hände zu Fäusten. »Wir brauchen die Hilfe der Flotte, die im Sonnensystem stationiert ist. Nur so haben wir eine Chance hier auf der Erde!«
    Frost, der Kaiser-Sicherheitsmanag, meldete sich zu Wort. Er vertrat Valdec. »Undurchführbar!« behauptete er. »Ich habe persönlich vor einer Viertelstunde mit dem Flottenkommando gesprochen. Queen Paola, die sämtliche Aktionen gegen die Nomans koordiniert, hat längst Bericht erstattet. Das Flottenkommando bedauert. Es ist den Verantwortlichen klar, wie groß die Gefahr für die Erde ist, aber sie dürfen ihren Posten nicht verlassen. Es wurde sogar der Verdacht laut, daß der Aufstand der Nomans ein Ablenkungsmanöver ist und daß die eigentliche Gefahr aus dem Weltraum kommt. Ich selbst bin nicht dieser Meinung, aber wir müssen die Entscheidung des Flottenkommandos akzeptieren. Es handelt nach Befehlen von Max von Valdec und somit in unser aller Sinn.«
    Unruhe in den Reihen der Opposition.
    »Damit überläßt man uns unserem Schicksal!« rief einer. Ein anderer: »Als der Asteroid durch das Sonnensystem raste – auf Kollisionskurs mit der Erde, mußten wir wie Tiere auf der Schlachtbank ausharren.«
    Frost lächelte entwaffnend. »Es ist doch alles gutgegangen, nicht wahr? Der Lordoberst hat die Gefahr abgewendet. Es wird auch diesmal so sein. Er ist weise und vorausschauend. Vertrauen wir ihm. Der Aufstand der Nomans hat keine Chance.«
    Einer der Oppositionellen beugte sich vor. »Unter den Relax gärt es«, sagte er gefährlich leise. »Ich weiß es aus sicherer Quelle. Die Hetzreden der Nomans haben ihre Wirkung nicht verfehlt! Auch die Arbiter und viele Manags fühlen sich mit den Nomans solidarisch. Das war ja der Sinn der ganzen Kampagne. Die Nomans kämpfen weniger mit Waffen, sondern mehr mit wirkungsvollen Worten! Und was tun die Grauen? Sie töten alles, was sich auch nur bewegt.«
    Valdecs Mann widersprach: »Nicht mehr! Paola sicherte mir zu, nur noch Lähmstrahler einsetzen zu lassen. Aber Ihre Worte zeugen davon, daß auch Sie mit den Aktionen der Nomans…«
    »Eine Unverschämtheit!«
    »Verrechnen Sie sich nicht!

Weitere Kostenlose Bücher