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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Mittel und Wege, um das zu erreichen. Allerdings mußten sie dazu erst einmal seiner habhaft werden. Ein anderes Problem war, daß das Mutterschiff des Ringos, sobald sie ihn vernichteten, möglicherweise aus dem System verschwand und dort, woher es gekommen war, in bezug auf den angeblich leblosen Planeten Onyx eine Menge Aufsehen verursachte. Doch das war jetzt gleichgültig. Erstens hatte sie einen unmißverständlichen Befehl, der lautete, daß fremde Raumfahrzeuge über Onyx nicht geduldet werden durften; zweitens hatte sich Snatcher gestern dahingehend geäußert, daß er mit einem baldigen erfolgreichen Abschluß der Experimente rechne.
    Sie stand auf. »Konnte man das Raumschiff, von dem der Ringostammen muß, bisher nicht orten?«
    »Leider nicht, Centurio.«
    »Man soll Tiefenortungen vornehmen, bis seine Position ermittelt ist.« Sie trank gedankenverloren Gemüsesaft. »Ich bin in zehn Minuten im Kommandoraum.«
    »Und was ist mit dem Ringo?« erkundigte sich Hauptmann Juniperus.
    »Selbstverständlich abschießen«, antwortete Zalia. »Sie kennen die Anweisungen so gut wie ich, oder?«
     
    *
     
    »Da steigen noch mehr Raketen auf«, sagte Farewell-Paal und zeigte mit dem Finger. Von Onyx’ Oberfläche lösten sich, verfolgbar mit dem bloßen Auge, winzige Lichtpünktchen. Ein Blick auf den Bildschirm bestätigte, daß sie aus derselben planetaren Zone kamen wie die zuvor beobachtete Rakete. Über Farewell-Paals Schulter hinweg betrachtete Dime Mow die Instrumente. Hadersen Wells zog die Direktbeobachtung vor und spähte angestrengt durch die Panzerprotop-Kuppel des Ringos. »Sechs Stück«, ergänzte Farewell-Paal. »Unsere Unbekannten ziehen allem Anschein nach ein ganzes Satellitennetz auf.«
    Maury und Winchinata hatten mittlerweile ihre Diskussion fürs erste beendet und sich wieder zu den übrigen Mitgliedern der Loge gesellt. Maury hatte eine übellaunige Miene aufgesetzt.
    »Die Flugkörper schwenken ja in unseren Orbit ein«, bemerkte Dime Mow und hob den Blick von den Instrumenten zur Panzerprotop-Kuppel. Sowohl sein Ton wie auch sein Gesichtsausdruck verrieten einen Anflug von Beunruhigung. »Man könnte meinen …«
    »Das sind keine harmlosen Trägerraketen«, rief plötzlich Luther Straightwire. »Das sind Geschosse, wahrscheinlich mit Atomsprengköpfen.« Er stürzte zum Pilotensessel wie ein Adler. »Ausweichmanöver einleiten!«
    »Zu spät!« heulte Farewell-Paal auf. Vor Schrecken war er in so abartigem Maß erbleicht, daß seine krankheitsbedingt runzlige Haut aussah wie ranziger Käse. »Nicht mehr zu schaffen. Sie sind schon zu nah!«
    Hadersen Wells hob beide Arme und gebot damit Ruhe. »Keine Panik! Auf eure Plätze! Wir müssen eine Loge bilden und einen psionischen Schutzschirm errichten.« Der Logenmeister ließ sich in einen Schalensitz fallen, während seine Treiber nach allen Seiten sprangen und ihrerseits die restlichen Sitze einnahmen. »Konzentriert euch!«
    Die Loge trat eilends auf geistiger Ebene miteinander in Kontakt. Ihre Mitglieder verschmolzen bewußtseinsmäßig zu einer Einheit, boten durch ihre Willenskraft PSI-Gewalten auf und ließen sie einem gemeinsamen Strom zufließen, der in ein ungeheuer starkes para-energetisches Feld mündete, aus dessen amorpher Struktur sie einen psionischen Schutzschirm schmiedeten. Die Mitglieder der Loge ruhten in angespannter Haltung, die von höchster Konzentration zeugte, in den Schalensitzen des Ringos.
    Hadersen Wells hatte gerade noch rechtzeitig die richtige Entscheidung gefällt. Wenige Sekunden nach dem Zustandekommen des psionischen Schutzes zuckte außerhalb des kleinen Beiboots ein greller atomarer Blitz auf, dem sich sofort eine zweite derartige Explosion anschloß. Mehrfaches Stöhnen hallte durch die Panzerprotop-Kuppel. Aber der psionische Schutzwall hielt stand. Selbst die Hitzeentwicklung der Atomexplosionen drang nur in unbedeutenden Schüben ins Innere des Beiboots. Eine weitere Nuklearrakete verging wirkungslos in der Explosion ihres Sprengkopfes. An den Instrumentenkonsolen begannen Strahlungsmesser wie rasend zu ticken.
    Im folgenden Moment schien der Ringo in eine Sonne gestürzt zu sein. Der gleißende Blitz von drei gleichzeitigen nuklearen Explosionen ließ jede Farbe zu fahlem, wie durchscheinenden Blauweiß verblassen. Die Mitglieder der Loge verspürten im geistigen Bereich einen furchtbaren Ruck, der das Bewußtsein zu entwurzeln drohte, nahezu die Verankerung im Materiellen zerriß. Eine

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