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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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sich, ob es nicht besser wäre, wenigstens direkt gegen das Konzil zu kämpfen. Aber Wells lehnte den direkten Widerstand im Augenblick ab. »Es gilt die nächsten Jahre zu überleben, um dann den Kampf wieder aufzunehmen, wenn die Wachsamkeit der Garde nachgelassen hat«, verkündete der Logenmeister bei jeder Gelegenheit.
    Mow schenkte seine Aufmerksamkeit wieder Onyx. Der Planet begann allmählich den Rahmen des Blickfeldes zu sprengen.
    Falls es uns tatsächlich gelingt, dachte Dime Mow, die Position von Shondyke herauszufinden, wäre das für uns Terranauten ein großer Trumpf. Die Grauen Garden wären viel angreifbarer als gegenwärtig. Aber ich kann mir wahrhaftig nicht vorstellen, was Onyx mit Shondyke zu schaffen haben sollte. Win spekuliert zuviel. Ein einzelnes Wörtchen eines Sterbenden ist in einer logisch einwandfreien Beweiskette kein vollwertiges Glied. Er wandte den Kopf und schielte hinüber zu den Zwillingsschwestern, die sich am Rand der Zentralebene, unmittelbar unter der Abwärtsschräge der Panzerprotop-Kuppel, um einen Schalensitz lümmelten, vertieft in ein sichtlich hitziges, aber leise geführtes Gespräch. Was mag mit den beiden los sein? überlegte er. Sonst sind sie immer ein Herz mit zwei Seelen. Na, bei ihrer Geschwätzigkeit kann es nicht lange dauern, bis wir alle wissen, worum es sich dreht. Er bemerkte, daß das Paar oft herübersah und Luther Straightwire anschaute. Er grinste verstohlen. Sollte mich wundem, wenn die beiden rothaarigen Satansgrillbraten nicht um diesen arroganten Klugscheißer Streit bekommen haben! Gönne ich ihnen. Allen dreien.
     
    *
     
    Die Loge an Bord des Ringos hatte unwissentlich bereits allen Anlaß zu ernster Sorge. Der Tag hatte für Queen Zalia äußerst schlecht angefangen. Die Tatsache, daß Snatcher, der Leiter der Wissenschaftlergruppe, auch keinerlei Erklärung für Hege Krotzers Verschwinden anzubieten gewußt hatte, führte in der vergangenen Nacht schon dazu, daß sie miserabel schlief. Trotz der Nachhilfe durch starke Amino-Präparate war sie in wüsten Träumen von sonnenhellen Feuerkugeln verfolgt worden, sah Gebirge bersten, das Erdreich sich aufbäumen. Beim letzten Mal verwandelte sich die helle Kugel langsam in die ledrige Glatze von Hauptmann Juniperus. Sie erwachte mit einem klebrigen Gefühl von Ekel in der Kehle.
    Der Dienstbetrieb in der Basis war nach der im Sternenreich üblichen Terra-Normzeit geregelt, aber die Rotationsdauer Onyx’ war etwa zwei Stunden kürzer als Terras, und weil überdies die Sommerperiode herrschte, drang von draußen schon Helligkeit herein, als Zalia sich aus der Horizontalen schwang und durch einen Knopfdruck die Blenden vorm Ganzwandfenster nach den Seiten rollen ließ. Die Scheibe tönte sich unter der Lichteinwirkung ein wenig dunkler, um den Grellfaktor zu mindern. Zalia seufzte und stützte den Kopf in die Hände. Sie fühlte sich entkräftet und auch moralisch ausgelaugt. Juniperus ging ihr in einem Maß auf die Nerven, daß sie sich ernsthaft mit der Frage befassen mußte, ob sie ihn in seiner Funktion als ihr Adjutant nicht von einem der fünf anderen ihr außer ihm unterstellten Hauptmänner ablösen lassen konnte, obwohl er von allen der Dienstälteste war und – das mußte man ihm wohl oder übel zugestehen – über die meisten Erfahrungen verfügte. Es war ein recht heikles Problem.
    Sie stand auf und streifte sich das Morgengewand über. Es war grau wie das meiste bei den Grauen Garden. Zwar war die graue Farbe außer bei den dienstlichen Uniformen nicht zwingend vorgeschrieben, aber das Grau war schon seit langem zu einem solchen Inbegriff der Truppe geworden, daß man auch intern jeden scheel angaffte, der anders als weitmöglichst grau daherkam. Einen Luxus hatte sie sich allerdings nicht nehmen lassen: das Kleidungsstück bestand aus fotosensitivem Stoff, darauf molekular-programmiert, sich dem Körper des Trägers ganz eng anzuschmiegen. Ungeheuer sanfte, nur auf einem so empfindsamen Gewebe wie der menschlichen Haut spürbare Vibrationen begannen nun die Durchblutung zu fördern, die Leere aus dem Gehirn zu vertreiben, und die Gemütsverfassung Queen Zalias besserte sich rapide, ihre Gliedmaßen und ihr Blick füllten sich mit einem Anflug von Wärme. Ihre Laune besserte sich ein wenig.
    Aber es verstand sich von selbst, daß solche blütenzarten Ansätze angesichts des allmorgendlichen Wiedersehens mit Hauptmann Juniperus ersticken mußten.
    An diesem üblen Morgen kam er sogar

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