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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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ehemalige Queen Mandorla an Hadersen Wells’ Abenteuer mit dem Transmitter-Baum. »Shondyke ist das Herz der Garden. Wenn ihr dort einen wirksamen Schlag anbringt, bricht die ganze Logistik der Grauen zusammen. Auch die psychologischen Auswirkungen wären für die Kampfmoral der Grauen verheerend.«
    »Aber bevor wir über die nächsten Aktionen eine endgültige Entscheidung fällen, will ich mir Rorqual näher ansehen«, beharrte David.
    Lange Zeit war ein unbehagliches, verlegenes Schweigen die einzige Antwort auf seine Worte. In den Augen, die seinem Blick auswichen, erkannte David Verständnislosigkeit, Ablehnung und eine Art Mitleid.
    »Zwei Tage!« sagte er. »Wenigstens zwei Tage will ich haben. Vorher erkläre ich mich nicht bereit, irgendeine Aktion zu unterstützen, ganz gleich, von wem sie kommt.« Dabei verschwieg er zum wiederholten Mal den wichtigsten Grund für sein Interesse an einer Erkundung Rorquals. Auf Rorqual hatte David, von Yggdrasil dorthin geführt, lange bevor er mit der TASCA dort ankam, die unersetzlichen Samen des Urbaums deponiert. Und diese Samen mußte er um jeden Preis bald wiederfinden.
    »Es ist reine Zeitverschwendung!« antwortete Llewellyn, »aber zwei Tage mehr oder weniger können uns kaum schaden. Wir werden uns inzwischen der CYGNI widmen. Ich denke doch, daß wir die Schäden beheben können.«
    David wartete, bis Asen-Ger, Llewellyn und die anderen hinausgegangen waren, und folgte ihnen. Er trat unter dem Türrahmen hindurch, als er ein leises Zischen hörte. Ein harter Schlag traf sein Gesicht, und er fiel gegen den Seitenpfosten. Als er nach seiner Wange tastete, spürte er einen tiefen Striemen über dem Backenknochen, aus dem Blut auf seine Schulter tropfte.
    Sich dicht an der Wand haltend, lief er bis zur Hausecke. Es war niemand zu sehen, und erst als er zufällig auf den Boden blickte, erkannte er einen undeutlichen Fußabdruck in einer sandigen Stelle. Er hob den Kopf, als er Schritte hörte, aber es war nur Asen-Ger, der um das Haus herumgelaufen war.
    »Nichts«, sagte er. »Bist du schlimm verletzt?«
    »Eine Schramme«, antwortete David. »Nicht von Bedeutung.«
    Er kehrte zum Eingang zurück, wo Llewellyn stand und einen blinkenden Metallstift von der Länge eines Fingers hochhielt.
    »Widerhaken«, sagte er. »Das hätte böse werden können. Weiß jemand, wer solche Waffen benutzt?«
    Rowl Hellinger betrachtete das Ding. »Nie gesehen«, meinte er. »Auf Rorqual wird so etwas nicht benutzt. Wie wird es abgeschossen?«
    »Durch ein Blasrohr wahrscheinlich.« David preßte eine Handfläche gegen die Wunde, die heftig zu schmerzen begann. »Aber ich brauche gar nicht zu wissen, auf welchem Planeten Stahlpfeile in Gebrauch sind. Ich weiß, wer es auf mich abgesehen hatte.«
    Asen-Ger warf ihm einen sorgenvollen Blick zu.
    »Cameron?« fragte er.
    David nickte. »Von jetzt an werde ich auf der Hut sein müssen«, sagte er.
     
    *
     
    Die CYGNI Alpha war der einzige Stern am roten Abendhimmel Rorquals. Die gelbliche Innenbeleuchtung drang durch die transparente Protophalbkugel und umgab den Gleiter mit einem dunstigen Goldschimmer. Unter dem Gleiter zog eine felsige, teilweise mit braunen Flechten bewachsene Hügellandschaft vorüber, die allmählich verflachte.
    »Dieser Gleiter mag ja recht komfortabel sein«, meinte Zandra van Heissig, »aber die Konstrukteure haben vergessen, eine Toilette einzubauen. Außerdem kommt man sich vor wie in der Beobachtungskammer eines Forschungsinstituts. Willst du die ganze Nacht durchfliegen, David?«
    Sie erhob sich von der Bank, auf der sie gelegen hatte, reckte sich genüßlich und schlenderte zu David hinüber, der sich mit den Daten des Explorers beschäftigte.
    »Hatte ich eigentlich vor«, antwortete er. »Aber wenn es sehr dringend ist, können wir natürlich landen.«
    »Es ist dringend!« sagte Zandra betont.
    David legte den Explorer auf den Sitz neben sich und sah sie von unten herauf an. Er konnte nur mit einem Mundwinkel lächeln, weil die Wunde, die der Stahlpfeil in seine Wange gerissen hatte, trotz Asen-Gers Behandlung immer noch schmerzte.
    Zandra lächelte zurück. Sie hatte durchaus einiges für David übrig, besonders wenn er so aussah wie gerade jetzt – nicht so sehr wie David terGorden, sondern eher wie Stardust-Dave. So hatte David sich genannt, als er nach seiner Flucht aus Ultima Thule als ganz gewöhnlicher Treiber das Sternenreich Terras durchreiste.
    »Da unten, in der Ebene, brennen Feuer«,

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