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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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meldete sich Thorna, die während des ganzen Fluges an der transparenten Wandung geklebt hatte, um nur ja nichts Ungewöhnliches zu übersehen.
    David blickte hinaus. Die Hügelkette war hinter ihnen zurückgeblieben, und vor ihnen dehnte sich eine steinige Ebene bis zu den Ufern des Roten Flusses, die von zerklüfteten Bergen gesäumt wurden.
    »Ein Zeltlager«, sagte er. »Eigenartig. So weit ab von den Handelsrouten. Wer sollte sich hierher verirren?«
    »Das können wir am besten herausfinden …«, begann Zandra.
    »Wenn wir landen und nachsehen – ich weiß, ich weiß!« vollendete David und tastete ein Landemanöver in den Autopiloten.
    Die CYGNI Alpha landete weich auf einer geröllfreien Stelle, ungefähr hundert Meter von den Lagerfeuern entfernt. Zandra van Heissig sprang sofort hinaus, kaum daß die Tür sich geöffnet hatte, und verschwand zwischen einigen höheren Felsbrocken. David, Claude Farrell und Thorna folgten langsamer. Sie wandten ihre Aufmerksamkeit dem Lager zu, um das sich ein dichter Halbkreis aus weißgekleideten Gestalten gebildet hatte, die ihnen abwartend entgegenblickten.
    »Weißt du, was die in den Händen halten?« flüsterte Farrell.
    »Nicht genau«, antwortete David. »Es erinnert mich an Kurzbögen, die ich vor langer Zeit auf einem Kolonial-Planeten gesehen habe, aber sicher bin ich nicht. Jedenfalls sehen sie nicht allzu unfreundlich aus.«
    David hob die leeren Handflächen und ging stetig weiter. Thorna hielt sich an Farrell fest und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. Als Zandra van Heissig plötzlich neben ihr auftauchte, stieß sie einen leisen Schrei aus.
    Aus dem Halbkreis der Fremden löste sich ein mittelgroßer, zierlich gebauter Mann, dessen Gewand bis zu seinen Füßen reichte. Er schob die Kapuze zurück und zeigte ein faltiges, dunkelbraunes Gesicht mit lebhaften schwarzen Augen.
    »Das Glück ist mit euch und mit uns, denn es hat uns zusammengeführt«, grüßte er und verneigte sich.
    David atmete auf. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, daß diese Menschen, deren Gesichtszüge ihm auf Rorqual noch nie begegnet waren, die Einheitssprache des Sternenreiches beherrschten.
    »Wir danken für diesen herzlichen Empfang und hoffen, daß wir dir und den Deinen nicht lästig fallen«, antwortete er etwas unbeholfen.
    »Ihr seid die Beherrscher des Himmels, und wir sind eure unwürdigen Diener. Wie könntet ihr uns unwillkommen sein?« sagte der Fremde höflich, aber seine Stimme drückte weder Ehrfurcht noch Ergriffenheit aus. »Nehmt an unseren Feuern Platz, eßt und trinkt, was wir zu bieten haben, und berichtet uns, woher ihr kommt und wo euer Ziel liegt. Wir Ha’adri sind immer begierig, etwas von den fernen Ländern zu erfahren, aus denen die Händler kommen, die uns so gerne betrügen.«
    Claude Farrell verdrehte die Augen und legte die Hand auf den Stunner, den er vorsichtshalber mitgenommen hatte, doch die Reihe der Bogenschützen öffnete sich und gab den Weg zu den Feuern frei. Der Fremde griff nach Davids Hand und führte ihn zu einem Stapel kurzhaariger Felle.
    »Setz dich, Fremder«, sagte er. »Auch deine Gefährten können ganz ruhig sein. Es ist die Zeit der zwölf Friedensnächte, die uns heilig sind. Ihr seid unsere Gäste, und niemand wird euch etwas zuleide tun. Mein Name ist Bitrius. Ich bin der Führer dieser Männer, und mein Wort gilt.«
    David ließ sich auf die Felle sinken und winkte Farrell und die beiden Mädchen neben sich. Über dem Feuer schmorte an einem Spieß ein großes Stück Fleisch. Bitrius machte eine auffordernde Handbewegung und zog die Augenbrauen hoch, als seine Gäste keine Anstalten machten, sich zu bedienen.
    »Wir sind dieses Essen nicht gewöhnt«, erklärte David verlegen.
    »Ah! Ich vergaß.« Bitrius griff in die Falten seines Gewandes und brachte ein dünnes, langes Messer zum Vorschein, das er David mit einer Verbeugung überreichte. Farrell, Zandra und Thorna erhielten die Messer von den Männern, die in ihrer Nähe standen.
    Nach den ersten Bissen schmeckte das Fleisch ausgezeichnet, und sie langten kräftig zu. Bitrius reichte ein heißes Getränk in flachen Schalen, das ziemlich rasch zu Kopfe stieg.
    Nachdem David sein Messer abgeleckt und es seinem Gastgeber zurückgegeben hatte, rückte Bitrius näher heran.
    »Nun berichte«, sagte er. »Kommst du aus Hayvant, der Stadt der Betrüger?«
    »Ich kenne Hayvant«, antwortete David, »aber wir leben nicht dort. Wir kommen von einer anderen Welt und

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