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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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unbeeinflußten PSI-Sinnen nicht aufnehmen könnt. Dieses Mittel könnte uns dazu verhelfen, endlich herauszufinden, ob es möglich ist, mit den Misteln einen über das Treiben hinausgehenden Kontakt aufzunehmen.«
    »Bist du sicher, daß das Mittel ungefährlich ist?« fragte Santiago Lema mißtrauisch. Er stand neben sechs anderen Treibern vor der aus durchsichtigen Protopscheiben erbauten Kammer, in der alle Mistel-Experimente durchgeführt worden waren.
    »Natürlich bin ich sicher!« Hados’ Stimme klang gereizt. »Wozu diese alberne Frage? Glaubst du, ich wollte euch umbringen?«
    Santiago lächelte vieldeutig.
    »Vielleicht nicht mit Absicht«, mischte sich Iriny ein, eine kaum zwanzigjährige Treiberin, die noch an keinem Experiment teilgenommen hatte, sondern den Wissenschaftlern bei ihren Arbeiten zur Hand gegangen war. »Aber vielleicht bist du selbst unvollständig informiert. Für uns ist das kein Trost, wenn wir von dem Zeug einen Gehirnschaden davontragen oder nicht mehr zurückfinden.«
    Hados musterte, die verschlossenen oder auch unsicheren Gesichter der vor ihm stehenden Treiber.
    »Soll das heißen, daß ihr euch weigert, das Experiment durchzuführen?« fragte er drohend.
    »Genau das!« antwortete Santiago Lema und reckte angriffslustig sein massiges Kinn vor. »Zumindest so lange, bis uns glaubhafte Testberichte über die Harmlosigkeit dieses Mittels vorliegen. Wohlgemerkt – glaubhafte! Keine von Clint Gayheens Relax-Meldungen!«
    Man mußte Hados zugestehen, daß er sich mustergültig in der Gewalt hatte.
    »Clint Gayheen?« sagte er verständnislos. »Was hat Gayheen mit meinen Experimenten zu tun? Und wie sollte er dazu kommen, Testberichte zu fälschen?«
    »Das weißt du wahrscheinlich besser als wir!« Carlos Augen funkelten vor Vergnügen. »In bezug auf ihn können wir ja nur vermuten, aber was dich betrifft, sind wir ganz sicher. Dich hat Valdec eingekauft, und für ihn sammelst du alle Ergebnisse, die du uns und auch Growan vorenthältst.«
    Hados ballte eine Faust. »Das ist eine ungeheuerliche Anschuldigung!« stieß er erregt hervor. »Habt ihr auch Beweise dafür? Nein? Dann ist es besser, wenn ich die Grauen rufe. Sie dürften sich für eure eigenartigen Ideen interessieren. Zusammen mit eurer Weigerung, ein Experiment durchzuführen, dürfte es für die Luna-Kerker reichen.«
    »Ruf sie nur!« sagte Iriny. »Growan wird sich auch für unseren Verdacht interessieren, und das wird für dich ebenfalls unangenehm. Wir …«
    »Halt doch den Mund!« sagte ein anderer Treiber, der bisher noch gar nicht in Erscheinung getreten war. »Du bringst uns alle ins Unglück – und das wegen ein paar Hirngespinsten. Als ob der Biotroniks-Konzern nicht Macht genug hätte, sich Spione vom Hals zu halten. Hados – ich bin bereit, mir das Mittel injizieren zu lassen. Wenn die anderen sehen, daß es mich nicht umbringt, werden sie bestimmt nachgeben.«
    Hados senkte nachdenklich den Kopf. »In dem Fall«, sagte er nach einer Weile, »bin ich bereit, den Vorfall zu vergessen. Also, wenn das Experiment stattfindet, mache ich keine Meldung, und ihr erklärt euch dafür bereit, mich in Zukunft besser TM unterstützen.«
    »Das könnte dir so passen!« rief Iriny. »Elko! Bist du verrückt, auf so einen billigen Erpressungsversuch reinzufallen?«
    Elko antwortete ihr nicht. Er zuckte leicht, als Hados die Injektionsplatte an seine Halsschlagader drückte und die Droge durch die Haut in seinen Blutkreislauf jagte.
    Die übrigen Treiber beobachteten ihn gespannt. Elko blieb eine Minute abwartend stehen und hob dann die Schultern. »Nichts«, sagte er. »Alles in bester Ordnung.«
    Santiago, Carlos und Iriny mußten zusehen, wie zwei weitere Treiber dem Beispiel: Elkos folgten. Carlos blickte Santiago fragend an.
    »Na, was ist?« fragte Hados ein wenig spöttisch. »Ein harmloses Experiment oder die Grauen?«
    »Also gut!« knurrte Santiago. »Die Grauen sind ein handfesteres Risiko. Versuchen wir also das Wundermittel.«
    Hados hob sein Gerät und mußte sich in die Höhe recken, um Santiagos Hals zu erreichen. Die kalte Platte berührte seine Haut, als die Tür zu den Labors krachend auseinanderbarst.
    »Halt!« sagte eine befehlende Stimme. Santiago riß den Kopf zur Seite. Zischend sprühte eiskalter Nebel aus dem Injektionsapparat und verflog. Hados verlor die Nerven.
    »Ich werde euch arretieren lassen! Alle!« brüllte er. »Wie könnt ihr es wagen, mit Gewalt in das Labor einzudringen?« Er

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